Der SV Werder und Clemens Fritz versuchen gelassen ins Endspiel zu gehen - © © imago / Nordphoto
Der SV Werder und Clemens Fritz versuchen gelassen ins Endspiel zu gehen - © © imago / Nordphoto

Bremer Gelassenheit vor dem Kracher gegen Frankfurt

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Bremen - Trainer Viktor Skripnik und Sportchef Thomas Eichin verbreiteten bei der Abschluss-PK vor dem Spiel gegen Frankfurt (zur Vorschau) im Weserstadion Optimismus und bauen auf die Unterstützung ihrer Fans. Der SV Werder Bremen versucht hanseatische Gelassenheit zu versprühen, trotzdem ist die Anspannung zu spüren.

Vor dem entscheidenden letzten Heimspiel gegen den unmittelbaren Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt setzen die Bremer Verantwortlichen auf Ruhe und Gelassenheit, ohne den Fokus auf den Abstiegskracher zu verlieren. Besondere Maßnahmen, wie zuletzt ein Trainingslager vor dem Montagsspiel gegen den VfB Stuttgart, wird es diese Woche nicht geben. "Es läuft alles wie immer", erklärte Viktor Skripnik. Den Spielern wurde ab Donnerstag ein Maulkorb verpasst nur Skripnik und Eichin werden sich bis zum Schicksalsspiel gegen die Eintracht öffentlich noch äußern.

Garcia und Pizarro sind fit

Bis zum Samstag finden die Trainingseinheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es wird im Weserstadion trainiert. Personell kann Werder aus dem Vollen schöpfen. Die angeschlagenen Spieler Claudio Pizarro und Santiago Garcia können wieder mit dem Team trainieren. Am Freitagabend wird die Mannschaft dann, wie gewohnt, im Parkhotel in der Bremer City einchecken und übernachten.

Ein Faustpfand für die Werderaner ist die immense Fanunterstützung. Am Donnerstagmorgen hängten Fans über die Teerhofbrücke, die über die Weser führt, ein Plakat auf: "Die ganze Stadt für den Klassenerhalt – los jetzt Werder" (siehe Foto unten). Schon vor dem letzten Heimspiel der Bremer gegen Stuttgart war der Fan-Support einmalig. Der Bus wurde von den Fans unter Sprechchören zum Stadion geleitet. Sportchef Thomas Eichin ist über die Unterstützung der Fans sehr glücklich, nimmt die Mannschaft aber auch gleichzeitig in die Pflicht. "Wir bekommen diese ganzen Fan-Aktionen mit. Wir wissen, dass wir die komplette Unterstützung der Fans haben. Die ganze Stadt steht hinter uns, aber die Mannschaft muss es am Samstag selbst auf den Platz bringen."

An Kleinigkeiten feilen

Trainer Skripnik sieht den Heimvorteil gegen die sich in sehr guter Form befindlichen Frankfurter als Vorteil an und auch mit dem Druck sollte sein Team sehr gut umgehen können. "Das letzte Heimspiel gegen Stuttgart war auch schon wichtig. Es war auch eine sehr kritische Situation, wenn wir das Spiel vorletzten Montag verloren hätten. Wir werden diese Ausnahme-Situation bewältigen."

Der SV Werder ist einer Zwickmühle. Mit einem Sieg gegen die Eintracht wäre der direkte Klassenerhalt geschafft, bei einem Remis geht es wahrscheinlich in die Relegation. Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Auswärtssieg der Stuttgarter beim VfL Wolfsburg wären die Bremer sogar direkt abgestiegen (zur Tabelle). "Wir spielen auf Sieg. Aber wir dürfen nicht Harakiri spielen und dann sofort zu Beginn der Partie einen Konter fangen. Wir müssen die nötige Balance finden." Einziger Wermutstropfen ist der Ausfall von Fin Bartels, der sich in Köln die fünfte Gelbe Karte abholte und den Bremern in seiner starken Verfassung nicht helfen kann. "Schade, dass Bartels ausfällt, aber auch Frankfurt fehlen Spieler. Wir haben genug Qualität", erklärte Skripnik nüchtern (Diese Spieler müssen am 34. Spieltag zuschauen). Der Trainer will in den beiden letzten Tagen noch an Kleinigkeiten feilen. "Wir müssen zum Beispiel die Genauigkeit bei unseren Standardsituationen verbessern", erklärte Skripnik.

Aus Bremen berichtet Alexander Barklage