Mesut Özil erzielte letztes Jahr im Pokalfinale das 1:0 für Werder Bremen
Mesut Özil erzielte letztes Jahr im Pokalfinale das 1:0 für Werder Bremen

Bremen geht unbelastet ins Finale

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Historische Bestmarken und Rekorde - sowohl Bayern München als auch Werder Bremen können beim DFB-Pokal-Finale (Samstag ab 19:45 im Live-Ticker) reichlich Geschichte schreiben.

Optimismus ist vor dem Nord-Süd-Gipfel der Erzrivalen auf jeden Fall Trumpf. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir unser Spiel durchsetzen und dann auch Erfolg haben", sagt Nationalspieler Bastian Schweinsteiger. Bremens "Abräumer" Torsten Frings kontert: "Auch wir haben eine richtig gute Mannschaft, die jeden Gegner schlagen kann."

Druck lastet auf den Bayern

Die Favoritenrolle allerdings hat der neue Deutsche Meister von der Isar. Und mit einem Sieg - es wäre der 15. insgesamt - würden die Münchner nicht nur ihre Position als Rekord-Pokalsieger festigen, auch ein weiterer Schritt zum ersten "Triple" der Vereinshistorie wäre vollzogen. Auf bajuwarische Zurückhaltung dürfen die Bremer im Berliner Olympiastadion deshalb nicht hoffen. Bayern-Stürmer Ivica Olic: "Wir wollen alle drei Titel, diese Chance bekommt man nicht oft im Leben."

Immenser Druck lastet dabei auf dem Rekordmeister. Anders als im Vorjahr kann Cupverteidiger Bremen eher unbelastet in das Endspiel gehen, denn der Platz im internationalen Geschäft ist bereits gesichert. "Wenn wir den Pokal holen, wird es eine sehr gute Saison für Werder, wenn nicht, immer noch eine gute", sagt Werder-Torhüter Tim Wiese.

Der Nationaltorwart kann mit spektakulären Paraden dazu beitragen, dass sein Trainer Thomas Schaaf eine neue Rekordmarke setzt. Mit einem vierten Pokal-Triumph würde Schaaf in der Rangliste der erfolgreichsten Trainer dieses Wettbewerbs die alleinige Führung übernehmen - vor Trainerkoryphäen wie Hennes Weisweiler, Udo Lattek, Ottmar Hitzfeld, Otto Rehhagel und Karl-Heinz Feldkamp, die jeweils drei Mal erfolgreich waren.

Werder hofft auf Pizarros Treffsicherheit

Doch darüber will der 49-Jährige nicht großartig spekulieren, denn: "Es besteht bei uns die Gefahr, dass wir die Finalteilnahme als etwas ganz Normales ansehen, weil wir schon so oft dabei waren."

In ihrem elften Pokalfinale setzen die Hanseaten auch auf die Treffsicherheit ihres Torjägers Claudio Pizarro. Der Peruaner hat bereits vier Mal den Cup in die Höhe recken dürfen - drei Mal mit dem FC Bayern (2003, 2005 und 2006) und ein Mal mit Werder (2009). "Nur ein Mal bin ich als Verlierer vom Platz gegangen, das hat mir eigentlich gereicht", sagt der Südamerikaner und erinnnerte an das Jahr 2000, als er im Werder-Trikot gegen die Bayern 0:3 verloren hatte.

Damals war es ein Finale, in dem die Münchner Revanche nahmen für die bislang einzige Pokalniederlage gegen Bremen zwölf Monate zuvor. In einem dramatischen Elfmeterschießen parierte Frank Rost den entscheidenden Strafstoß und bewahrte damit einen heutigen Routinier vor einer heftigen Nervenprobe. Ex-Nationalspieler Frings, damals 22 Jahre alt: "Ich wäre der nächste Schütze gewesen und war Frank damals sehr dankbar, dass er mir das erspart hat."