Eintracht Braunschweig belegte am Ende der vergangenen Saison den 13. Platz.
Eintracht Braunschweig belegte am Ende der vergangenen Saison den 13. Platz.

Braunschweig übernimmt Tabellenführung in 3. Liga

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Euphorie in Braunschweig, Gelassenheit in Jena, Aufatmen in Kiel - auch am vierten Drittliga-Spieltag wurde die Tabelle kräftig durcheinandergewirbelt. Dank eines 2:0-Erfolges bei Wacker Burghausen eroberte Traditionsverein Eintracht Braunschweig die Tabellenspitze. Der bislang führende FC Carl Zeiss Jena musste bei Erzgebirge Aue mit einem 0:0-Unentschieden zufrieden sein.

"Meine Mannschaft hat eine gute Leistung geboten, aber die Tabellenposition spielt jetzt noch gar keine Rolle", sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht über die aktuelle Situation beim Traditionsklub, der zwei Klassen unterhalb des benachbarten deutschen Fußballmeisters VfL Wolfsburg auch um mehr öffentliche Wahrnehmung auf Bundesebene kämpft.

Weber: "Wie ein Sieg

In Jena trauerte man dem Sturz von der Tabellenspitze nicht lange nach. "Gemessen an den Ergebnissen der letzten Jahre ist dieses 0:0 beinahe wie ein Sieg für uns zu werten", meinte Jenas Sportdirektor Heiko Weber. In den vergangenen drei Jahren war man in diesem Ost-Derby mit 1:5, 0:5 und noch einmal 0:5 unter die Räder gekommen. Coach Rene van Eck dazu: "Meine Mannschaft hatte diesmal ein anderes Gesicht."

Dies galt auch für Neuling Holstein Kiel, die Schleswig-Holsteiner schickten den Nachwuchs von Pokalsieger Werder Bremen mit einer 0:4-Niederlage zurück an die Weser und verließen damit den letzten Tabellenplatz. Ausgerechnet Michael Holt, an dessen Verpflichtung die Hanseaten zeitweise Interesse gezeigt hatten, steuerte gleich drei Treffer zum ersten Saisonsieg bei.

"Es ging ein Ruck durchs Stadion

"Mit unserer Kampfkraft und dem aggressiven Zweikampfverhalten haben wir jetzt die Regeln des Drittliga-Fußballs angenommen", lobte Holstein-Trainer Falko Götz. Sven Boy, Kapitän der "Störche": "Ein Top-Ergebnis für uns, es ging ein Ruck durch das Stadion."

Werder-Coach Thomas Wolter war nachvollziehbar mächtig sauer. "Wir sind mit null Einstellung in das Spiel gegangen. Streckenweise ist mir wirklich die Spucke weggeblieben", zürnte der ehemalige Nationalspieler, der mit seinem Team in der vergangenen Saison nur ganz knapp den Abstieg in die Regionalliga hatte vermeiden können.

Regensburg siegt in Nachspielzeit

Hinter Braunschweig und Jena haben sich auch der SV Sandhausen und Jahn Regensburg an der erweiterten Tabellenspitze etabliert. Der zweimalige deutsche Amateur-Meister setzte sich gegen den 1. FC Heidenheim mit 3:0 durch, Regensburg setzte sich durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 3:2 bei der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart.

Wie Heidenheim müssen auch Rot-Weiß Erfurt und Borussia Dortmund II in der Tabelle eher nach unten blicken. Die Thüringer kamen vor eigenem Publikum gegen die Spielvereinigung Unterhaching (1:1) ebensowenig über ein Remis hinaus wie der Dortmunder Nachwuchs gegen Kickers Offenbach (0:0). Weiter Schlusslicht ist die von Mehmet Scholl trainierte Reserve des deutschen Rekordmeisters Bayern München nach einem torlosen Unentschieden gegen Dynamo Dresden.