In den 30 Manager-Jahren von Uli Hoeneß wurde der FC Bayern 16 Mal Deutscher Meister, 9 Mal DFB-Pokalsieger, UEFA-Pokal-Sieger (1996), Champions-League-Sieger (2001) und Weltpokal-Sieger (2001)
In den 30 Manager-Jahren von Uli Hoeneß wurde der FC Bayern 16 Mal Deutscher Meister, 9 Mal DFB-Pokalsieger, UEFA-Pokal-Sieger (1996), Champions-League-Sieger (2001) und Weltpokal-Sieger (2001)

"Bratwürste! Wein haben die selber genug"

xwhatsappmailcopy-link

Zum Abschluss von Uli Hoeneß' Ära als Manager des FC Bayern landeten die Münchener einen Sieg - und zwar einen ganz wichtigen. Durch das 1:0 gegen Maccabi Haifa und den gleichzeigiten Erfolg von Girondins Bordeaux gegen Juventus Turin können die Münchener wieder aus eigener Kraft das Achtelfinale der Champions League erreichen. Am 8. Dezember kommt es zum Showdown in Turin.

Nach dem "Dreier" gegen die Israelis stand Hoeneß, der auf der Jahreshauptversammlung am Freitag zum Präsidenten des Vereins gewählt wird, Rede und Antwort.

Fage: Uli Hoeneß, Girondins Bordeaux hat mit dem Sieg über Juventus Turin den FC Bayern im Champions-League-Rennen gehalten. Wird es ein kleines Dankeschön aus München geben, vielleicht ein paar Flaschen Wein?

Uli Hoeneß: Wein haben die selber genug. Wir müssen wahrscheinlich ein paar Bratwürste schicken. Wir haben ein ganz gutes Verhältnis zu Bordeaux und werden uns sicherlich mit einem Brief bedanken, dass sie uns im Rennen gehalten haben.

Fage: Franz Beckenbauer hat vor dem Spiel gesagt, er wolle sich erst gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Turin in Bordeaux nicht gewinnt, aber der FC Bayern auch nicht gegen Haifa...

Hoeneß: Das wäre der Super-GAU gewesen. Dann hätten wir mit dem Ofenrohr ins Gebirge geschaut. Aber jetzt haben wir das Endspiel am 8. Dezember in Turin.

Fage: Der FC Bayern muss gewinnen, wie sehen Sie die Chancen?

Hoeneß: Ich finde es besser, wenn die Mannschaft von vorne herein weiß, dass sie gewinnen muss. Wir haben mindestens eine 50:50-Chance. Für uns gibt es nur eine Richtung: das Tor der Turiner.

Fage: Wie haben Sie die Leistung gegen Haifa gesehen?

Hoeneß: Man merkt, dass die Mannschaft immer noch nicht so selbstbewusst aufspielt wie das sein sollte. Was wir brauchten, war ein Erfolgserlebnis - das haben wir nun mit dem Sieg und mit der Chance, es in der Champions League doch noch schaffen zu können. Das wird mit Sicherheit Selbstvertrauen geben.

Fage: Was macht Ihnen sonst noch Mut?

Hoeneß: Arjen Robben und Franck Ribery stehen wieder ante portas. Robben sitzt vielleicht schon am Sonntag in Hannover wieder auf der Bank. Ribery ist gesund und kann endlich wieder trainieren. Das ist die beste Nachricht.

Fage: Es gab zuletzt viel Unruhe, auch um Trainer Louis van Gaal...

Hoeneß: Wir haben uns an diesen Diskussionen nie beteiligt. Wir haben immer gesagt, dass wir eine Politik der ruhigen Hand betreiben wollen. Ich hoffe sehr, dass wir durch gute Ergebnisse Ruhe reinbringen und ein paar Wochen ohne Trainerdiskussion auskommen. Wir müssen uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Am Freitag steht noch die Jahreshauptversammlung mit den Wahlen auf dem Programm, dann muss wieder alleine der Fußball im Vordergrund stehen.

Fage: Es war Ihr letztes Spiel als Manager von Bayern München, bevor Sie am Freitag zum Präsidenten und Nachfolger von Franz Beckenbauer gekürt werden. Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht?

Hoeneß: Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Für mich wird sich künftig vielleicht der Zeitablauf etwas ändern, die Arbeit zunächst einmal nicht so sehr. Auf Titel habe ich ohnehin noch nie so viel Wert gelegt. Auf meiner Karte stand nie: Uli Hoeneß, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Da stand immer Uli Hoeneß, FC Bayern München. Das wird auch weiter so sein.