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Michy Batshuayi bejubelt seinen Siegtreffer gegen Frankfurt - © © imago
Michy Batshuayi bejubelt seinen Siegtreffer gegen Frankfurt - © © imago

Batsman wird zum Joker: Batshuayi sorgt für magischen BVB-Moment

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Dortmund - Siegtor in der Nachspielzeit, zweiter Doppelpack in der Bundesliga, Abpfiff – und was machte Michy Batshuayi? Der Matchwinner beim 3:2-Erfolg von Borussia Dortmund über Eintracht Frankfurt schnappte sich flugs den Ball und ließ ihn einfach nicht mehr los. Ein Souvenir für den Batsman, dessen Rückennummer 44 an diesem Abend der spektakulären Art für den Fußball-Wahnsinn schlechthin stand.

Auch Peter Stöger ließ es sich nicht nehmen, seinen Stürmer – immer noch mit Ball unter dem Arm - noch auf den Platz besonders zu beglückwünschen. Immer wieder schubste er ihn spielerisch vor die Brust, knuffte ihn in die Seite und alberte mit ihm herum, bevor er ihn dann innig an sich drückte. Fast schien es, als wolle der Trainer fragen: 'Na Michy, wie habe ich das gemacht?' Denn Stöger hatte seinen Topstar zunächst auf die Ersatzbank gesetzt, ehe er mit ihm als Joker nach 61 Minuten den Sieg einwechselte. Zweimal konnte Frankfurt ausgleichen, zweimal hatte der Batsman die passende Antwort parat mit seinen Saisontoren Nummer vier und fünf innerhalb von nur 18 Minuten – und das im sechsten Bundesligaspiel.

"Dafür spielt man Fußball! Manchmal ist Fußball Magie" Michy Batshuayi

Dabei war es allerdings bei weitem nicht so, dass der Coach seinen Angreifer mit der Verbannung auf die Bank hatte kitzeln oder gar provozieren wollen. Im Gegenteil: "Es war intelligent von ihm, mich erst einmal draußen zu lassen", lobte Batshuayi. Der Grund dafür war simpel und der Nationalspieler machte daraus auch keinen Hehl: "Ich war sehr müde. Ich war es ja beim FC Chelsea nicht gewohnt, ständig über 90 Minuten zu spielen. Der Kopf war müde, und die Beine auch."

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Genau das hatte man dem Belgier in den letzten Partien auch angemerkt. Nach seinem fulminanten Traumstart in Schwarz-Gelb, als er in den ersten drei Pflichtspielen gleich fünf Tore erzielt hatte, wirkte er zuletzt ausgepowert. In den vergangenen drei Spielen hatte er nicht geknipst. Gegen Salzburg war von ihm fast gar nichts zu sehen, unter dem Strich stand nicht eine gefährliche Aktion.

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Umso eindrucksvoller meldete sich der 24-Jährige jetzt gegen Frankfurt zurück und war selbst richtig froh: "Ich bin erleichtert, weil ich in den vergangenen Wochen nicht mehr getroffen habe." Dass es dann gleich so spektakulär sein durfte mit dem Siegtor in der vierten Minute der Nachspielzeit, als er den Ball mit rechts angenommen und mit links brachial versenkt hatte, entzückte auch den extravaganten Stürmer: "Dafür spielt man Fußball! Manchmal ist Fußball Magie!" Vor lauter Freude vergaß der Batsman auf dem Rasen sogar seinen obligatorischen Jubelsalto, stattdessen brüllte er seine Freude auf die Südtribüne hinaus und ließ sich von den völlig enthemmten Fans feiern.

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Natürlich war Michy Batshuayi auch ein stückweit stolz, wieder einmal den Unterschied für die Borussia gemacht zu haben. Die durfte den ersten Erfolg nach zuvor vier sieglosen Pflichtspielen feiern. Und der BVB dankte es seinem Torjäger, indem er den Twitter-Account zu seinen Ehren kurzzeitig in neuem Look präsentierte – mit einem großen Batman-Logo. Auch Batshuayi selbst bemühte in seinen Social-Media-Kommentaren einmal mehr seinen geliebten Superhelden und zitierte aus dem Blockbuster 'Batman begins': "It's not who i am underneath but what i do that defines me." (Zu deutsch: Nicht wer ich insgeheim bin definiert mich, sondern das was ich tue)

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Damit er seinem Job auf dem Platz wieder befreit nachgehen kann, auch aus diesem Grund hatte Peter Stöger dem Angreifer gegen Frankfurt zunächst eine Pause gegönnt. Er wollte ihm den Druck nehmen: "Stürmer haben oft das Gefühl, die Spiele entscheiden zu müssen. Ich wollte ihm zeigen, dass es auch andere retten können." Und so blieb für Michy Batshuayi am Ende dieses denkwürdigen Fußballabends in Dortmund nur ein Rucksack übrig, den er mit sich herumtrug – jener kleiner schwarz-gelbe SpongeBob-Rucksack, den der Batsman genauso liebt wie den Fledermaus-Helden und das Toreschießen.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte