Der BVB erzielte gegen Real Madrid die Tore 20 und 21 dieser Gruppenphase - © © gettyimages / Gonzalo Arroyo Moreno
Der BVB erzielte gegen Real Madrid die Tore 20 und 21 dieser Gruppenphase - © © gettyimages / Gonzalo Arroyo Moreno

Borussia Dortmund ist die Torfabrik Europas

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Madrid - Borussia Dortmund ist die neue Torfabrik Europas. Durch das 2:2 beim Real Madrid am Mittwochabend in der Champions League sicherten sich die Schwarz-Gelben nicht nur den Gruppensieg vor dem Titelverteidiger, sondern sorgten mit 21 geschossenen Toren auch für einen neuen Rekord. Mit noch mehr Selbstvertrauen geht das Team von Thomas Tuchel in die restlichen drei Bundesliga-Spiele und hat mit Rückkehrer Marco Reus neues Angriffspotenzial dazubekommen.

Selbst Zinedine Zidane hatte nach dem Remis nur Lob für die Borussen übrig. "Wenn man die Gruppenphase betrachtet, ist es schon in Ordnung, dass der BVB Erster und wir nur Zweiter sind", gab der Real-Coach unumwunden zu. Natürlich hätte die Partie am Mittwochabend im Estadio Santiago Bernabeu vor knapp 77.000 Zuschauer auch anders ausgehen können, wenn zum Beispiel Routinier Roman Weidenfeller im Tor der Borussen nicht einen Sahnetag erwischt hätte. Der 36-Jährige, der von der Verletzung des Stammkeepers Roman Bürki profitierte, hatte bei den beiden Gegentoren von Karim Benzema keine Chance, parierte aber mehrfach brilliant gegen Cristiano Ronaldo und Co. "Ich habe mich unglaublich wohlgefühlt mit meiner Mannschaft. Wir haben von der ersten Minute an versucht, richtig gut zu verteidigen, auch wenn es uns über 90 Minuten nicht komplett geglückt ist", erklärte Weidenfeller gegenüber bundesliga.de.

Roman Weidenfeller im Interview nach dem Spiel

Beeindruckendes Reus-Comeback

Dass es am Ende dann doch noch für ein Happyend gereicht hat, war Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang zu verdanken. Der Gabuner, der zunächst gegen Sergio Ramos und Raphael Varane oft auf verlorenem Posten stand, erzielte nach einer Stunde den Anschlusstreffer. Das 2:2 von Reus bereitete der Stürmer des BVB mustergültig. Reus schilderte die Situation so: "Emre Mor spielt einen überragenden Pass auf die rechte Seite zu Pierre-Emerick Aubameyang, der es natürlich stark macht mit seiner Schnelligkeit und mich perfekt bedient. Für mich war es dann relativ einfach den Ball ins Tor zu schieben." Mor wurde zusammen mit Reus für Christian Pulisic und Andre Schürrle eingewechselt und brachte noch einmal Schwung in die BVB-Offensive.

Es ist wirklich verblüffend, wie schnell Marco Reus nach seiner elendig langen Verletzungspause (Schambeinentzündung) wieder in Form gekommen ist. "Das ist der Lohn der harten Arbeit. Ich hatte ja genug Zeit, während meiner Verletzung an mir zu arbeiten und das habe ich in allen Bereichen gemacht. Ich fühle mich jetzt sehr gut. 100 Prozent besser als in der vergangenen Saison", so Reus. Der 27-Jährige kehrte am 22. November zum ersten Mal wieder auf den Fußballplatz zurück und krönte sein Comeback mit zwei Toren beim 8:4-Sieg gegen Warschau. Seitdem stand Reus drei weitere Male seinen Mann und war in insgesamt vier Pflichtspielen an sieben Toren beteiligt (3 Tore, 4 Assists). Auch auf europäischer Bühne sind seine Zahlen eindrucksvoll. Der Nationalspieler erzielte im Bernabeu im 41. Europapokalspiel seinen 24. Treffer.

Der Spielbericht zur spektakulären Partie in Madrid

Im Video: Modeste gegen Aubameyang

Fokus auf Köln

Neben Rückkehrer Reus ist beim BVB natürlich auch Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang in vorzüglicher Form. Sein Anschlusstreffer zum 1:2 aus Sicht des BVB war Aubameyangs 19. Tor im 19. Pflichtspiel in dieser Saison.

Neben dem Gruppensieg brachen die Westfalen am Mittwochabend auch noch einen Rekord. 21 Tore in der Gruppenphase hatte noch keine Mannschaft in der Geschichte der Champions League erzielt. Doch für Comebacker Reus ist der Torrrekord nicht viel wert. "Die 21 Tore sind nicht so wichtig. Klar ist es schön so oft getroffen zu haben und so viele Tore muss man erst einmal machen. Grundsätzlich müssen wir jetzt aber auch mal versuchen, wieder weniger Gegentore zu bekommen als zuletzt und müssen als Team besser verteidigen. Im Moment bekommen wir es in der Offensive gut hin, viele Tore zu erzielen. Damit werden die Defensivschwächen etwas kaschiert."

Nach dem starken Auftritt in der Königsklasse rückt zum Jahresausklang die Bundesliga wieder in den Fokus. In der Liga hat der BVB noch Nachholbedarf ist mit Platz sechs noch etwas von seinen eigenen Ansprüchen entfernt. Jetzt geht es zum heimstarken 1. FC Köln, der zuhause noch gar nicht verloren hat und auch nur zwei Punkte weniger aufweist als der BVB. "Die Champions League ist jetzt erst einmal bis Februar abgehakt, wir konzentrieren uns jetzt voll auf Köln und da soll ein Sieg her", erklärte Marco Reus.

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Aus Madrid berichtet Alexander Barklage