Am Tag des Revierderbys herrscht vor der Partie rund ums Stadion hektische Betriebsahmkeit - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA
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Ein Revierderby dauert länger als 90 Minuten

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Dortmund - Derbytime! Wenn die beiden großen Ruhrpottrivalen zu ihrem ewigen Duell aufeinandertreffen, stehen ganz Dortmund und Gelsenkirchen Kopf. Denn beim Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 geht es nicht nur um Punkte und Tabellenstände - an erster Stelle geht es ums Prestige. Was aber passiert so alles abseits des Geschehens auf dem Rasen? bundesliga.de hat sich zum 87. Bundesliga-Revierderby rund um den Signal Iduna Park umgeschaut.

"Geil trifft es einfach am besten." Mario Börsch kann das breite Grinsen im Gesicht nicht verstecken. Der gebürtige Dortmunder ist erstmals bei einem Derby im Stadion. Fan des BVB war er natürlich schon immer. Doch seit er mit Marie Spitz ("Dauerkarte auf der Süd") zusammen ist, geht er auch regelmäßig ins Stadion. Und hat dort einen denkwürdigen Tag erlebt, mit dem perfekten Ergebnis für die Borussia. "Jetzt kann kommen, was will", lacht Börsch glücklich über den 3:2-Sieg.

"Es geht um die Westmeisterschaft"

Draußen wird es laut. Die ersten Schalker Gruppen ziehen ausgelassen singend vors Stadion. Matze und Justin sind seit 10 Uhr unterwegs, aber das Derby hat für sie schon Samstag Morgen mit ihrer Klicke begonnen. "Geschlafen haben wir nicht", sagt Matze. Auch für ihn gibt es kein wichtigeres Fußballspiel im ganzen Jahr. "Deutscher Meister werden wir ja eh nicht, bei den Bayern. Aber das Derby ist unsere Meisterschaft – die Westmeisterschaft!"

Natürlich fliegen zwischen den Fanlagern auf der Strobelallee auch ein paar Sprüche hin und her, insgesamt ist die Stimmung aber gelassen. Überall sieht man gemischte Grüppchen, wo Blaue und Schwarz-Gelbe zusammenstehen und diskutieren. Ein schwergewichtiger Schalker, der ein paar Dortmunder lachend anquatscht ("Na, glaubt ihr etwa, dass ihr heut ne Chance habt?") kriegt von den Rivalen sogar ein Bier geschenkt. Andreas Hefner, selbst gekleidet im gelben Dress, sucht noch "eine Karte für den Schalke-Block." Nicht für sich, sondern seinen Azubi Josef Schuh. Chef und Stift sind gemeinsam aus Dillingen im Saarland angereist, im Stadion wollen sie aber getrennte Wege gehen. Für Schuh könnte das Derby dennoch übel ausgehen. Hefner breit grinsend: "Wenn Schalke gewinnt, muss Josef die nächsten zwei Wochen richtig hart ranknüppeln."