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Noch am Mittwoch standen Arjen Robben (l.) und Jerome Boateng für Bayern gegen Zürich auf dem Platz
Noch am Mittwoch standen Arjen Robben (l.) und Jerome Boateng für Bayern gegen Zürich auf dem Platz

Boateng heiß auf "besonderes Spiel"

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München - Wenn der Hamburger SV am 3. Spieltag zum Nord-Süd-Klassiker zu Bayern München reist, gehen zwei Protagonisten auf Zeitreise. Bayerns Jerome Boateng trifft auf den Verein, bei dem er zum Nationalspieler reifte. Und HSV-Coach Michael Oenning, der seit mit den "Rothosen" seit nunmehr neun Bundesligaspielen sieglos ist, tritt mit Hamburg bei ebenjenem Verein an, der ihn mit einer 6:0-Demontage der damaligen Truppe von Armin Veh erst ins Amt gebracht hatte.

In den weiteren Nachmittagsspielen hat der VfB Stuttgart Vizemeister Bayer Leverkusen mit Bernd Leno zu Gast, während Meister Borussia Dortmund den 1. FC Nürnberg empfängt. In den beiden anderen Begegnungen stehen sich Werder Bremen und der SC Freiburg sowie Aufsteiger FC Augsburg und 1899 Hoffenheim gegenüber (alle Spiele ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).


FC Bayern München - Hamburger SV

Die Münchner haben in der Champions League ihre Pflichtaufgabe erfüllt - der FC Zürich wurde mit 2:0 in die Schranken gewiesen, auch wenn sich Bayern erneut nicht mit Ruhm bekleckerte und einige Großchancen liegen ließ. Beim Gastspiel des HSV ruhen alle Augen aber ohnehin auf einem Defensivmann: Jerome Boateng trifft auf seinen Ex-Club.

Mit der Defensivleistung war Boateng jedenfalls schon zufrieden gegen die Schweizer: "Wir standen ganz gut, auch in Wolfsburg schon bis auf die eine Situation. Daran wollen wir jetzt anknüpfen und gegen den HSV noch besser spielen. Der Nationalspieler spricht von einem "besonderem Spiel" und ist schon heiß auf das Duell gegen seine Ex-Kollegen: "Ich war drei Jahre in Hamburg, habe dem HSV viel zu verdanken. Ich freue mich einfach auf das Spiel. Es sind zwar viele neue Spieler da, aber beispielsweise zu Änis Ben-Hatira habe ich noch Kontakt."

Ob Mario Gomez gegen den HSV dabei ist, entscheidet sich erst kurz vor dem Spielbeginn. Der Nationalstürmer hat sich in der Champions League gegen den FC Zürich eine schmerzhafte Muskelverhärtung zugezogen. Auch Breno (Aufbautraining) ist nicht mit an Bord.

Auch beim runderneuerten HSV greift noch längst nicht ein Rädchen ins andere. Hamburg ist ligaweit das Team, dass am längsten (seit neun Spielen) ohne Sieg ist. Michael Oenning holte bisher nur Mitte (gegen Köln) einen einzigen "Dreier" in seiner Amtszeit. Und zu einem gewissen Anteil verdankt Oenning seinen Job auch den Bayern, die Armin Veh in seinem letzten Spiel als Verantwortlichen mit 6:0 demontierten.

"Wir wissen, was in München auf uns zukommt und werden dort nicht blauäugig antreten", verspricht HSV-Trainer Michael Oenning. Und vor kurzem hatte Hamburg die Bayern ja schon einmal bezwungen: Beim 2:1 im LIGA! Total Cup in Mainz, als Heung-Min Son gleich doppelt traf. "Das nehmen wir psychologisch mit", erklärte der Coach. Hamburg will gegen die favorisierten Münchner zum System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern zurückkehren. Ausfälle für das Spiel sind Marcus Berg (Aufbautraining), Paolo Guerrero (Muskelfaseriss) und auch Mladen Petric, der wegen eines grippalen Infekts nicht auflaufen kann.




VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen

Die spannendste Frage aus Stuttgarter Sicht konnte VfB-Coach Bruno Labbadia vor dem Leverkusen-Spiel noch nicht hundertprozentig beantworten. Noch immer laboriert Innenverteidiger Serdar Tasci an den Folgen eines Tritts oberhalb des Knies, den er beim Auswärtsspiel in Gladbach abbekommen hatte. "Serdar ist am Dienstag punktiert worden, da sich Flüssigkeit im Knie angesammelt hatte. Am Donnerstag hat er das Aufwärmprogramm mit der Mannschaft absolviert, anschließend jedoch separat trainiert. Jetzt müssen wir schauen, ob es für Samstag reicht. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit", erklärte Labbadia, dessen Team ohnehin schon Personalprobleme plagen. Verzichten muss er neben den Verletzten Matthieu Delpierre, Georg Niedermeier und Ermin Bicakcic auch auf Johan Audel und Julian Schieber, die beide noch Trainingsrückstand haben.

Den Gegner aus Leverkusen zählt Labbadia zur "Elite der Liga. Sie spielen guten Fußball und besitzen eine hohe Einzelqualität. Nicht umsonst ist Leverkusen Vizemeister geworden und in der Champions League dabei. Für uns gilt es, als Team dagegenzuhalten", gibt der Coach die Marschroute der Schwaben aus.

Ein besonderes Spiel ist die Begegnung für Leverkusens Schlussmann Bernd Leno, der erst in der letzen Woche vom VfB ausgeliehen wurde. "Er macht einen unwahrscheinlich ausgeglichenen Eindruck. Zwar hat er gegen Bremen nicht viel zu tun bekommen, aber wir hatten alle ein gutes Gefühl mit ihm im Tor", sagte Trainer Robin Dutt über seinen Keeper. Auch für den kommenden Gegner fand Dutt nur lobende Worte.

"Die Stuttgarter machen dort weiter, wo sie in der Rückrunde aufgehört haben. Sie haben eine gute Organisation und sind sehr stabil", sagte Dutt und ergänzte: "Ich gehe davon aus, dass der VfB am Ende der Saison unter den ersten sechs Mannschaften zu finden ist." Zu einzelnen Personalien wollte Dutt mit Blick auf die mögliche Aufstellung nichts verraten, außer: "Ich bin froh, dass ich die Qual der Wahl habe." Ob also Simon Rolfes oder Michael Ballack auflaufen werden, steht noch nicht fest. Auf der Verletzenliste bleibt es bei vier Akteuren: Rene Adler (Knie-OP), Fabian Giefer (Gehirnerschütterung) sowie Bastian Oczipka (Knöchel) und Tranquillo Barnetta (Hüftbeuger).




Borussia Dortmund - 1. FC Nürnberg

Gern gesehene Gäste: Bei keinem anderen Verein verlor der 1. FC Nürnberg mehr Auswärtsspiele als in Dortmund (20 Mal, zuletzt vor 21 Jahren). Die "Schwarz-Gelben" sind zudem mittlerweile seit 17 Heimspielen ungeschlage. Die jüngste Niederlage des FCN in der abgelaufenen Saison schmeckte aus Dortmunder Sicht besonders süß: Im Anschluss stand Dortmund als Meister fest und feierte eine rauschende Party. Und auch vor dem aktuellen Duell gibt es positive Nachrichten für BVB-Coach Jürgen Klopp, dem sich einige personelle Alternativen auftun: Marcel Schmelzer und Neven Subotic, Eckpfeiler der Meisterelf, stehen vor ihrer Rückkehr ins Team. "Schmelle hat die letzten Einheiten komplett absolvieren können", sagte Klopp über seinen Linksverteidiger und meinte auf die Frage, ob Schmelzer für 90 Minuten fit sei: "Davon gehe ich aus. Aber eine Entscheidung, ob er spielt, ist noch nicht gefallen."

Auch Innenverteidiger Subotic ist seit Mittwoch im Mannschaftstraining, "und so wie es aussieht, ist er beschwerdefrei", erklärte Klopp. Die Fragezeichen um Kevin Großkreutz (leichte Rückenbeschwerden) und Felipe Santana (Kapselverletzung am Sprunggelenk) haben sich indes aufgelöst. Beide hatten zwischenzeitlich nur eingeschränkt trainieren können, stehen für Samstag aber zur Verfügung. Nicht dabei sind weiterhin Lucas Barrios und Patrick Owomoyela.

Die Gäste aus Franken müssen ohne ihren Stammtorwart Raphael Schäfer zum Meister reisen, bei dem eine Instabilität zwischen Schien- und Wadenbein festgestellt wurde. Er wurde bereits operiert und kehrt erst in etwa zehn Wochen ins Mannschaftstraining zurück. Der 18-jährige Patrick Rakovsky wird Schäfer im Tor ersetzen, gab Hecking bereits bekannt. "Patrick bekommt jetzt seine Chance, er hat von uns die volle Unterstützung", erklärte der Coach.

"Eine Grundnervosität bei Patrick ist jetzt ganz normal, aber ich möchte auch unterstreichen, dass wir ihm bei Fehlern nicht den Kopf abreißen werden", berichtete Hecking weiter. Auch Per Nilsson werde weiterhin verletzungsbedingt ausfallen. Trotz des schwer wiegenden Ausfalls steckt Hecking den Kopf nicht in den Sand. "Ein Auftritt beim Deutschen Meister ist eine tolle Herausforderung und wir wissen, dass sie gut sind, daher kommt es auf uns an. Wir müssen kompakt stehen und aggressiv spielen, auch nach vorne", fordert der FCN-Coach.




Werder Bremen - SC Freiburg

Werder Bremens Coach Thomas Schaaf hat ungewohnte Luxusprobleme: Nach einem Jahr voller Verletzungssorgen umfasst der derzeitige Kader der "Grün-Weißen" ganze 35 Spieler. "Es hilft uns, dass wir viele Möglichkeiten haben", freut sich der Trainer. Auch Naldo, für den es nach seiner langen Verletzungspause noch nicht ganz für einen Platz im Kader reicht, kehrt langsam zurück - unter der Woche spielte er schon im Testspiel gegen St. Pauli. Zudem könnte Neuzugang Aleksandar Ignjovski sein Debüt für Werder geben.

Schaaf machte klar, worauf es ihm gegen den SCF ankommt und was er von seinem Team verlangt. "Wir sind sehr auf unsere Aufgabe konzentriert, dazu gehört es eben auch, in der Defensive die Gegenspieler auszuschalten. Wir müssen sie unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen." Nicht zuletzt der unnötige Punkteverlust in Leverkusen hat gezeigt, "dass wir noch nicht so sicher in unseren Aktionen sind, wie es bedarf." Schaaf weiter: "Wir sind einen großen Schritt weiter als in der letzten Saison. Viele Dinge wurden gut angepackt, aber wir sind noch nicht soweit, alles komplett richtig zu machen."

Sein Gegenüber zeigte jedenfalls schon Respekt vor den Werderanern. "Bremen hat in den ersten beiden Partien spielerisch überzeugt. Sie haben einen gewissen Rhythmus gefunden und nach wie vor ein großes spielerisches Potenzial. Mit der Mannschaft der letzten Saison ist Werder nicht mehr vergleichbar", sagte Trainer Marcus Sorg. Personell stellen sich den Freiburgern vor allem auf den Außenpositionen der Viererkette noch Besetzungsfragen. Rechtsverteidiger Mensur Mujdza hat sich im Spiel gegen Mainz in der zweiten Halbzeit einen Teilanriss des linken Innenbandes im Knie zugezogen. Wie lange er pausieren muss, ist nicht genau vorauszusagen. "Das kann schnell gehen oder auch länger dauern, es kommt ganz auf den Heilungsprozess an", sagte Trainer Marcus Sorg.

Fraglich ist auch der Einsatz von Kapitän Heiko Butscher, den eine Zerrung im Oberschenkel behindert. "Abwarten", heißt im Fall von Butscher die Devise des Trainers: "Noch sind wir guter Dinge, dass es bei ihm reicht." Sollte der Kapitän, der gegen Mainz auf der linken Abwehrseite spielte, ausfallen, dürfte Felix Bastians, der am vergangenen Samstag auf der Bank saß, die erste Alternative sein. Für die rechte Seite nannte Marcus Sorg mit Daniel Williams, Jonathan Schmid und Maximilian Nicu drei Alternativen.




FC Augsburg - 1899 Hoffenheim

Neuling FC Augsburg ist nach zwei Spieltagen immer noch ungeschlagen, wartet aber immer noch auf seinen ersten "Dreier" in der Bundesliga. Der Respekt vor dem kommenden Gegner 1899 Hoffenheim ist groß. "Wir dürfen uns gegen diesen Gegner keine Schwächen erlauben. Das ist eine technisch und spielerisch sehr starke Mannschaft, die neben diesen beiden Eigenschaften auch noch den Faktor Schnelligkeit einbringen kann", lobte FCA-Trainer Jos Luhukay die Kraichgauer.

Doch die Schwaben wittern ihre Chance und wollen sich in der heimischen SGL arena keinesfalls verstecken. Große Hoffnungen liegen sicherlich auf Sascha Mölders, der schon drei Treffer erzielt hat. Luhukay hat eine klare Vorstellung, wie seine Mannschaft erfolgreich sein kann. "Wir müssen mutig sein, um bei jeder sich bietenden Möglichkeit den Weg nach vorne zu suchen. Wenn meine Mannschaft dies umsetzen kann und wir auch mit Hilfe unserer Fans im Rücken die tolle Stimmung für uns nutzen können, werden wir erfolgreich sein", sagte der Niederländer zuversichtlich, der wieder auf den zuletzt gesperrten Abwehrspieler Gibril Sankoh zurückgreifen kann. Verzichten muss er dagegen neben Nando Rafael und Torsten Oehrl auch auf Stephan Hain (Muskelverletzung im Oberschenkel).

Hoffenheims Cheftrainer Holger Stanislawski erwartet gegen den Aufsteiger in dessen zweitem Bundesliga-Heimspiel eine "sehr euphorische Mannschaft gegen die es schwer wird, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen." Das aber sei das erklärte Ziel. Um dieses erreichen zu können, möchte "Stani", dass seine Jungs an die Leistung vom vergangenen Samstag anknüpfen. Er fordert "das gleiche Engagement und die Laufbereitschaft wie gegen Dortmund", um gegen einen "sicher gut eingestellten Gegner" zu bestehen.

Ein besonderes Lob verteilte Stanislawski an Siegtorschütze Sejad Salihovic und dessen Standards. Diese Freistöße habe "Sali" intensiv trainiert, sie seien seine Qualität, ja geradezu "eine Waffe". Aber auch im allgemeinen Spielbetrieb sei er "eifrig und laufstark", sagte der Trainer über seinen Schützling. Die Liste der Verletzten bei 1899 bleibt indes unverändert lang. Zwar befinden sich Gylfi Sigurdsson, Boris Vukcevic, Tobias Weis, Vedad Ibisevic und Matthias Jaissle auf einem guten Weg und machen Fortschritte, für eine Rückkehr in den Kader reicht es jedoch noch nicht.