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Kevin-Prince (l.) gegen Jerome: Das Duell Schalke gegen Bayern steht ganz im Zeichen des Aufeinandertreffens der beiden Boateng-Brüder
Kevin-Prince (l.) gegen Jerome: Das Duell Schalke gegen Bayern steht ganz im Zeichen des Aufeinandertreffens der beiden Boateng-Brüder

Boateng-Duell überstrahlt Top-Spiel

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München/Gelsenkirchen - Sie sind Brüder. Halbbrüder, um genau zu sein. Sie sind ziemlich dicke, sprechen von Bruderliebe. Kevin-Prince und Jerome Boateng haben jeden Tag Kontakt, schreiben, telefonieren. Nur am Samstag (ab 18 Uhr im Live-Ticker), da werden sie für etwa 90 Minuten "keine Brüder sein", betont Kevin-Prince (26), der ein Jahr Ältere, der Extrovertiertere. Blut mag dicker sein als Wasser - aber nicht, wenn es um den Sieg geht.

Keller: "Bayern ist noch nicht so in Fahrt wie in der Vorsaison"

Schalke 04 gegen den FC Bayern, Kevin-Prince gegen Jerome - da wird es vermutlich schön auf die Socken geben. "Ich habe ihm schon gesagt", berichtet Kevin-Prince im Interview, "dass ich enttäuscht wäre, wenn er mich im Spiel nicht mit hundert Prozent angehen würde - ich werde es so machen." Er werde es erst mal ohne Draufhauen versuchen, versichert Jerome, aber: "Es wird keiner geschont."



Der Trainer von Kevin-Prince, Jens Keller, will sich ein Beispiel am SC Freiburg nehmen, der dem FCB ein 1:1 abgetrotzt hatte: "Freiburg hat's gezeigt: Mit großer Leidenschaft, wahnsinnigem Herz und enormer Laufbereitschaft ist etwas drin. Bayern ist noch nicht so in Fahrt wie in der Vorsaison." Für drei Punkte müsse aber "jeder Einzelne nahezu eine perfekte Leistung abrufen." Unter der Woche lief es bei beiden Teams glatt, sowohl die Münchner als auch die Schalker gewannen ihr Auftaktspiel in der Champions League mit 3:0. Beide Boatengs spielten dabei durch, Kevin-Prince traf erneut für S04.

Im Profibereich trifft er nun zum dritten Mal auf Jerome - und zum zweiten Mal in der Bundesliga. Am 25. April 2009 spielten die zwei gerade mal 13 Minuten gegeneinander, Kevin-Prince für Borussia Dortmund, Jerome für den Hamburger SV. Diesmal könnte die Begegnung spielentscheidend sein. Kevin-Prince wird sich als hängende Spitze mehr oder weniger direkt mit Jerome, dem Innenverteidiger, auseinanderzusetzen haben.

Früher, da haben sie gemeinsam gekickt. Auf diesem 30 mal 15 Meter kleinen Bolzplatz "An der Panke" im Berliner Problembezirk Wedding. Später dann bei Hertha BSC, einmal sogar für die U21. Spätestens da trennten sich ihre Wege erst einmal - unter anderem, weil Kevin-Prince keine Zukunft mehr in den Auswahlmannschaften des DFB sah.

Lahm gibt wieder den Sechser



Zwei von Jeromes Nationalelfkollegen "streiten" sich bei den Bayern indes um die Rolle vor der Abwehr. Bastian Schweinsteiger wurde nach seiner Sprunggelenksverletzung gegen Moskau erst in der 71. Minute eingewechselt. "Es hat sich gut angefühlt, ein Einsatz von Beginn kommt aber noch zu früh", sagte Schweinsteiger. Kapitän Philipp Lahm vertritt ihn also erneut: "Ich weiß, dass es dem Trainer gefällt, wenn ich Sechser oder in der Halbposition spiele. Ich spiele gerne da", meinte der etatmäßige Rechtsverteidiger.

Sicher fehlen werden den Bayern Mario Götze (Kapselriss im Sprunggelenk), Thiago (Syndesmoseriss am Sprunggelenk), Javier Martinez (Leisten-OP) und Pierre-Emile Hojbjerg (Außenbandverletzung). In ein paar Tagen sollen Götze und Hojbjerg wieder mit der Mannschaft trainieren, Martinez hat das Lauftraining wieder aufgenommen. Schalke muss auf Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (Innenbandriss) und wohl auch den angeschlagenen Christian Fuchs verzichten.

"Kevin-Prince hat etwas bewegt bei uns"



In Abwesenheit des Hunters hat Kevin-Prince nach seinem Wechsel aus Mailand sofort eine tragende Rolle bei den Königsblauen eingenommen, wie auch Keller noch einmal unterstreicht: "Kevin-Prince hat etwas bewegt bei uns. Er versprüht sowohl eine gewisse Lockerheit, als auch die nötige Professionalität." Das Treffen mit Jerome findet also auf höchstem Niveau statt, der Jüngere ist nach einer erstaunlich guten Rückrunde nun Innenverteidiger Nummer eins bei Bayern.

Danach werden sie ihre Trikots tauschen, das ist schon ausgemacht, und Jerome hofft, "dass ich ihn trösten muss". Bis dahin aber gilt Kontaktsperre. Und irgendwann, sagt Jerome, "irgendwann kommt es dazu, dass wir wieder irgendwo zusammen spielen". Von wegen irgendwo: Eine Karriereende bei Hertha, sagt Kevin-Prince, "wäre ein Traum".



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