Enttäuschend: Werder Bremen schaut trotz ansprechender Leistung beim FC Schalke 04 am Ende in die Röhre
Enttäuschend: Werder Bremen schaut trotz ansprechender Leistung beim FC Schalke 04 am Ende in die Röhre

Big-Point verpasst

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Gelsenkirchen - Trotz guter Leistung hat der SV Werder Bremen gegen Angstgegner Schalke 04 wieder einmal als Verlierer den Platz verlassen. Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen endete damit die kleine Erfolgsserie, die Bremen bis dato bis auf Platz 7 der Tabelle (beste Saisonplatzierung) vorrücken ließ.

"Das macht mich verrückt"

Die Serie, dass Bremen seit über einem Jahr keine zwei Siege in Folge feiern konnte, hat dagegen weiterhin Bestand. "Eine der Kategorie unnötig" war aus dem Bremer Lager übereinstimmend zu vernehmen. Nachdem es für die Schaaf-Elf beim letzen Gastspiel auf Schalke vergangene Saison beim 0:5 nichts zu holen gab, standen die Hanseaten am Samstag kurz vor einer Überraschung.



Die in dieser Saison neu formierten Bremer, bei denen nur der Ex-Schalker Lukas Schmitz schon beim 0:5 am 17. Spieltag der Vorsaison in der Startelf stand, ließen nach dem 1:0 durch Aaron Hunt große Chancen aus, die Führung auszubauen. Stattdessen machten sie durch individuelle Fehler die Schalker wieder stark, was Werder-Manager Klaus Allofs geradezu "verrückt werden ließ".

"Man hat heute gesehen, was eigentlich in der Mannschaft drin steckt. Aber unsere Fehlerquote ist einfach zu hoch. Das macht auf diesem Niveau den Unterschied aus. Man sieht eine gute Entwicklung, nur müssen auch alle über 90 Minuten ihre Aufgaben erfüllen. Wenn das nicht funktioniert, macht es einen verrückt", erklärte Allofs.

Für Aufwand nicht belohnt



Werder war über weite Strecken das bessere Team, lief sieben Kilometer mehr als Schalke, gab doppelt so viele Torschüsse ab und stand am Ende dennoch mit leeren Händen da. "So etwas haben wir jetzt schon häufig in der Saison erlebt. Wir spielen gut, können aber letztlich nichts Zählbares rausholen und uns für unseren Aufwand nicht belohnen. Das ist unser Manko und gefällt uns nicht", sagte Trainer Thomas Schaaf.

Vor allem auswärts läuft es nach wie vor nicht rund. Nur ein Sieg, das 2:1 in Freiburg am fünften Spieltag, steht für die "Grün-Weißen" nach saisonübergreifend 11 Auswärtsspielen zu Buche.

Hunt treffsicher



Rund läuft es immerhin für Aaron Hunt, der bereits sein sechstes Saisontor erzielte und damit schon so viele Treffer auf dem Konto hat, wie in zwei Spielzeiten zuvor zusammen. Auch er ärgerte sich nach der Partie über die vergebenen Punkte. "Beim Ausgleich stellen wir uns dumm an und beim 1:2 sind wir einfach zu naiv. Das kann man auch nicht nur auf unsere Unerfahrenheit schieben", findet der Kapitän.

Stürmer Nils Petersen, vor der Saison von Bayern München an die Weser gewechselt, bemängelt "das alte Leid". "Wir haben wieder eine sehr gute Leistung gegen eine Topmannschaft gezeigt, nehmen aber wieder keine Punkte mit, das ist sehr ärgerlich." Gegen Schalke könne man zwar verlieren, ein Big-Point wäre aber möglich gewesen.

Umbruch braucht Zeit



Wie es scheint, braucht die Mannschaft noch etwas Zeit, um nach dem personellen Umbruch die nötige Konstanz und Abgeklärtheit zu entwickeln, die gegen Top-Gegner nötig sind. Die Leistung gegen Schalke macht in dieser Hinsicht aber durchaus Hoffnung.

Nach elf Spieltagen liegt Bremen mit 14 Punkten auf Platz 8 drei Punkte hinter dem internationalen Geschäft. "Wir werden jetzt die nächsten ein, zwei Tage enttäuscht sein und dann konzentrieren wir uns voll auf Düsseldorf. Das Heimspiel müssen wir unbedingt gewinnen", sagte Hunt.

Die Chancen, nach dem Ende der kleinen Erfolgsserie gegen Fortuna Düsseldorf schnell wieder in die Erfolgsspur zu finden, stehen gut, denn der Aufsteiger holte nach famosem Saisonstart nur noch einen Punkt aus den letzen fünf Spielen.

Aus Gelsenkirchen berichtet Markus Hoffmann