Jubel bei Bielefelds Coach Stefan Krämer: Der Zweitligist bezwingt Bundesligist Eintracht Braunschweig mit 2:1 und zieht in die 2. Runde des DFB-Pokals ein
Jubel bei Bielefelds Coach Stefan Krämer: Der Zweitligist bezwingt Bundesligist Eintracht Braunschweig mit 2:1 und zieht in die 2. Runde des DFB-Pokals ein

Bielefeld überrascht gegen Braunschweig

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Bielefeld - Böses Erwachen für Eintracht Braunschweig: Sechs Tage vor dem ersehnten Bundesliga-Comeback nach 28 Jahren scheiterten die Niedersachsen bereits in der 1. Runde des DFB-Pokals und erlebten damit einen echten Stimmungs-Killer.

Braunschweig beginnt mit vier Neuzugängen

Die Eintracht verlor bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld - und damit am Ort des letzten Erstliga-Abstiegs - hochverdient mit 1:2 (0:1). Ein Pokal-Team ist die Eintracht ohnehin nicht: Seit 2006 überstand sie nur ein Mal die erste Runde. Zu allem Überfluss sah Deniz Dogan in der Nachspielzeit (90.+4) nach einer Tätlichkeit noch die Rote Karte.

Die Ostwestfalen, die im selben Zeitraum nur ein Mal in der Auftaktrunde gescheitert waren, feierten dagegen erneut auch dank "Aufstiegs-Held" Sebastian Hille. Das 2011 zurückgekehrte Eigengewächs, das gegen den VfL Osnabrück bereits das entscheidende Tor zur Rückkehr in die 2. Bundesliga erzielt hatte, köpfte in der 36. Minute das Führungstor. Nach dem Ausgleich des aus Duisburg gekommenen Timo Perthel (66.) sicherte Tim Jerat der Arminia per Handelfmeter den Sieg (71.).

"Das war eine sehr leidenschaftliche Partie von beiden Mannschaften", sagte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht, der sich mit Blick auf den Ligastart dennoch keine Sorgen macht: "Aufgrund der zweiten Halbzeit bin ich sehr, sehr optimistisch."



Schon mit dem Los hatte sich für Braunschweig ein Kreis geschlossen: Durch die 2:3-Niederlage im bis dato letzten Spiel in Bielefeld am 18. Mai 1985 war der Bundesliga-Abstieg der Niedersachsen besiegelt worden - erst jetzt kehren sie zurück.

Arminia-Trainer Stefan Krämer bot wie in den beiden Ligaspielen zuvor keinen einzigen Neuzugang in der Startelf auf, auch der Ex-Braunschweiger Oliver Petersch musste sich somit gedulden. Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht begann derweil mit vier Neuen: Perthel, Marco Caligiuri, Jan Hochscheidt und Torsten Oehrl.

Im Tor entschied er sich derweil zunächst gegen den letztjährigen Stammkeeper Daniel Davari und für Marjan Petkovic. Und der 24-Jährige konnte sich bereits nach zehn Sekunden mit einer starken Fußabwehr gegen Arminia-Torjäger Fabian Klos auszeichnen.

Hille trifft nach Lorenz-Freistoß per Kopf



Es war der Startschuss zu einem packenden Pokalfight vor 19.091 Zuschauern, in dem der Zweitligist von der ersten Sekunde an die Offensive suchte. Doch Klos per Kopf (15.), Marcel Appiah mit seinem 14-Meter-Schuss (16.) oder Manuel Hornig mit einer Direktabnahme (21.) scheiterten knapp.

Neun Minuten vor der Pause verwertete Hille einen Freistoß von Marc Lorenz zum 1:0. Braunschweig hatte im ersten Durchgang nur eine echte Chance, einen Freistoß von Deniz Dogan parierte Arminia-Keeper Stefan Ortega glänzend (40.).

Nach der Pause wurde das Spiel der Eintracht zunächst nicht besser. In der 55. Minute brachte Lieberknecht im Kanadier Simeon Jackson einen Sturmpartner für Oehrl. Sein Team verstand das Signal und ging nun zumindest endlich mehr Risiko. Zum Ausgleich brauchten sie jedoch eine Standard-Situation: Perthel zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern um die Mauer, Ortega sah ihn zu spät.

Handspiel von Bicakcic führt zur Entscheidung



Nur fünf Minuten später spielte der am Boden liegende Eintracht-Abwehrchef Ermin Bicakcic den Ball im Strafraum mit der Hand. FIFA-Schiedsrichter Felix Brych entschied zurecht auf Elfmeter, Jerat verwandelte sicher.

Braunschweig fehlte in der Folge die zündende Idee, um der Partie nochmal eine Wende zu geben. Den negativen Schlusspunkt setzte kurz vor dem Abpfiff Dogan, der für einen Schubser gegen Tom Schütz die Rote Karte sah.

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