"Besser als in Neapel"

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Kaiserslautern - Erwin Hoffer erzielte am Samstagnachmittag beim 2:2 gegen 1899 Hoffenheim seine ersten beiden Bundesligatore für seinen neuen Club 1. FC Kaiserslautern. Für ein Jahr liehen die Pfälzer den Österreicher vor dieser Saison vom SSC Neapel aus. Der schnelle Angreifer wurde nach einem Trainerwechsel in Süditalien vergangene Runde nur acht Mal eingesetzt. Zuvor traf der 23 Jahre alte österreichische Nationalspieler von 2006 bis 2009 in drei Spielzeiten 41 Mal in 85 Spielen für Rapid Wien.

Weil ein Jugendtrainer einst die Effizienz Hoffers beim Torabschluss mit der eines Profikillers namens "Jimmy die Tulpe" in einem Hollywoodfilm verglich, nennen Erwin Hoffer alle "Jimmy". Nach dem Spiel gegen Hoffenheim erklärt Hoffer, warum es ihm in der Pfalz gefällt und seine Spielweise besser nach Deutschland als nach Italien passt.

Frage: Herr Hoffer, Sie haben unheimlich schnell reagiert bei Ihren Toren. Trainieren Sie das?

Hoffer: Nein, ich stehe dort, wo ich stehen muss als Stürmer. Ja, und dann hab ich die Bälle halt reingemacht.

Frage: Der FCK hat stark gespielt. Wäre nicht mehr drin gewesen?

Hoffer: Wichtig war, dass wir einen Punkt geholt haben nach der unglücklichen Niederlage in Mainz. Auch für mich ist es gut gelaufen, aber es wäre wichtiger gewesen, wir hätten drei Punkte geholt.

Frage: Wo steht der FCK nach vier Spieltagen leistungsmäßig?

Hoffer: Wir haben, denke ich, guten Fußball gezeigt. Das noch nicht alles funktionieren kann ist klar.

Frage: Wie erleben Sie die Stimmung im Fritz-Walter-Stadion?

Hoffer: Beim SSC Neapel war schon eine super Stimmung, aber diese Fans hier kann man kaum übertreffen. Wenn du auf die West (Die Westkurve, wo die Anhänger des FCK stehen; Anmerk. d. Red.) spielst, ist das schon großartig und gibt dir einen zusätzlichen Schub.

Frage: Sie hatten letzte Saison wenig Spielpraxis, haben Sie schon Ihren optimalen Fitnessstand?

Hoffer: Ich denke schon, dass ich fit bin jetzt. Wir hatten eine harte Vorbereitung, das zahlt sich langsam aus.

Frage: Wie erleben Sie die Bundesliga im Vergleich zur Seria A?

Hoffer: In Italien wird ganz anders gespielt, technischer. In Deutschland wird viel härter gespielt, das passt ganz gut zu meiner Spielweise.

Frage: Im Angriff herrscht beim FCK ein großer Konkurrenzkampf. Sind Sie durch die zwei Tore einem Stammplatz näher gekommen?

Hoffer: Ich fühle mich sehr wohl hier. Aber ich muss meine Leistung in jedem Spiel und in jedem Training bestätigen. Wenn ich das nicht tue, spielen andere.

Aufgezeichnet von Tobias Schächter