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Seit dem 24. November 2008 ist Markus Babbel Teamchef des VfB Stuttgart
Seit dem 24. November 2008 ist Markus Babbel Teamchef des VfB Stuttgart

"Berlin hat einen Lauf"

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Nach fast 16 Wochen im Amt und nach neun Bundesliga-Spielen als Teamchef des VfB Stuttgart kassierte Markus Babbel am vergangenen Wochenende seine erste Niederlage in der Meisterschaft. Ein Rückschlag, der ihn ärgert, aber keineswegs aus der Bahn wirft.

"Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir in dieser Saison noch einiges erreichen können", versichert Babbel im Gespräch mit bundesliga.de.

Und zwar schon am 25. Spieltag. Dann nämlich ist Hertha BSC zu Gast in der schwäbischen Metropole (Sa., ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Babbel weiß, wo die Stärken der Berliner liegen, erklärt, welche Tugenden er von seinem Team nach dem 0:4 in Bremen erwartet, und ist voll des Lobes für seinen "Super-Mario".

bundesliga.de: Herr Babbel, Ihre erste Niederlage in der Bundesliga war gleich eine deutliche. Was waren die Gründe für das 0:4?

Markus Babbel: Wir haben in Bremen fast alle wichtigen Tugenden vermissen lassen, deswegen war die Niederlage auch in dieser Höhe folgerichtig. Wir sind zu keinem Zeitpunkt richtig ins Spiel gekommen und haben nicht so konsequent und konzentriert agiert wie in den Spielen zuvor.

bundesliga.de: Was haben Sie der Mannschaft nach Spielende in der Kabine gesagt?

Babbel: Es ist kein Geheimnis, dass wir mit dem Auftreten der Mannschaft in Bremen alles andere als zufrieden waren. Die Analyse eines Spiels findet in der Regel nicht unmittelbar nach dem Spiel statt, sondern am folgenden Tag. Die Inhalte waren und sind aber ausschließlich für die Spieler bestimmt.

bundesliga.de: Die ersten beiden wirklichen Torschüsse der Bremer landeten im Tor. Beides unhaltbare Bälle. Wie geht man mit solchen Umständen um?

Babbel: So etwas lässt sich ändern, auch wenn es in der jeweiligen Situation natürlich sehr ärgerlich ist. Viel mehr hat mich aber gestört, dass die Mannschaft nicht das umgesetzt hat, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben.

bundesliga.de: Warum hat es Ihre Mannschaft nicht geschafft, die eigentlich als anfällig geltende Bremer Abwehr zu knacken?

Babbel: Wir haben im Weser-Stadion nahezu alles vermissen lassen, was uns vor dem Bremen-Spiel ausgezeichnet hat. Werder war am Sonntag sicherlich kein unschlagbarer Gegner, deshalb war die Niederlage auch äußerst ärgerlich.

bundesliga.de: Sie haben vor dem Spiel in Bremen von der Champions-League-Qualifikation gesprochen. Sind Sie auch nach dem 0:4 noch davon überzeugt, dass Ihr Team dieses Ziel erreichen kann?

Babbel: Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir in dieser Saison noch einiges erreichen können. Die Abstände zu den vor uns platzierten Mannschaften sind nicht uneinholbar. Voraussetzung ist aber, dass wir schon am Samstag wieder die Eigenschaften an den Tag legen, die uns zuletzt ausgezeichnet haben.

bundesliga.de: Am kommenden Spieltag wartet eine weitere schwere Aufgabe auf Ihr Team. Hertha BSC ist zu Gast in Stuttgart. Was macht die Berliner so stark in dieser Saison?

Babbel: Die Hertha tritt in dieser Saison sehr geschlossen auf. Die verschiedenen Mannschaftsteile harmonieren gut miteinander und die Spielweise ist insgesamt beeindruckend effektiv. Und natürlich haben sie mit Andrey Voronin einen der überragenden Stürmer der Bundesliga in ihren Reihen.

bundesliga.de: Und wie will Stuttgart dagegen halten? Der letzte Sieg gegen die Berliner liegt immerhin vier Jahre zurück.

Babbel: Wir müssen von der ersten Minute an so konzentriert und engagiert auftreten wie in den Wochen vor dem Bremen-Spiel. Wenn uns das gelingt, können wir ein positives Ergebnis erzielen. Aber wir wissen auch, dass die Berliner im Moment einen sehr guten Lauf haben und dementsprechend selbstbewusst nach Stuttgart reisen werden.

bundesliga.de: Ein Wort zu Mario Gomez. Jahr für Jahr beweist er seine Torgefahr in der Bundesliga. Was zeichnet ihn aus und wo sehen Sie ihn im Vergleich zu internationalen Top-Stürmern wie Henry oder Ibrahimovic?

Babbel: Mario Gomez ist ohne Frage einer der besten Stürmer der Bundesliga und bringt alle Voraussetzungen mit, um in die Riege der internationalen Top-Angreifer aufzusteigen. Für seine 23 Jahre ist er schon sehr weit, seine Entwicklung ist aber noch lange nicht abgeschlossen.

bundesliga.de: Sie sind noch nicht lange Teamchef beim VfB. Wie fällt Ihr Fazit der vergangenen Monate aus und welche Entwicklung haben Sie in dieser Zeit durchlaufen?

Babbel: Ich habe mich in der neuen Rolle vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt. Die Zusammenarbeit mit meinem Trainerteam funktioniert reibungslos und die Mannschaft zieht in der täglichen Arbeit so mit, wie wir uns das vorstellen. Für ein abschließendes Fazit ist es zehn Spieltage vor dem Saisonende aber sicherlich noch zu früh.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz