Pure Erleichterung: Karim Bellarabi und seine Braunschweiger feierten am 8. Spieltag ihren ersten Saisonsieg
Pure Erleichterung: Karim Bellarabi und seine Braunschweiger feierten am 8. Spieltag ihren ersten Saisonsieg

Bellarabi: "Wir haben alle gegrübelt"

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München/Braunschweig - Am 8. Spieltag ist es endlich passiert. Eintracht Braunschweig feierte den ersehnten nach der Rückkehr in die Bundesliga. Großen Anteil hatte Torschütze Karim Bellarabi. Der Offensivspieler spricht im bundesliga.de-Interview über die Anlaufschwierigkeiten der Eintracht, seinen Fitnessstand und die Grübeleien seines Trainers Torsten Lieberknecht.

bundesliga.de: Herr Bellarabi, Glückwunsch zum ersten Saisonsieg. Was ist im letzten Spiel beim VfL Wolfsburg besser gelaufen, was in den Spielen zuvor nicht geklappt hat?

Karim Bellarabi: Wir haben individuelle Fehler abgestellt und als Einheit gekämpft. Wir waren besser und haben auch verdient gewonnen. In den Wochen davor haben wir aber auch schon gezeigt, dass wir was können. Unsere Leistungen waren nicht schlecht. Nur diesmal wurden wir auch belohnt. Die drei Punkte sind für den Kopf sehr wichtig. Den Schwung müssen wir mitnehmen in die Partie gegen Schalke.

bundesliga.de: Sie haben gegen Wolfsburg eine starke Leistung gezeigt und obendrein das wichtige Führungstor erzielt. Beschreiben Sie doch bitte Ihre Gefühlslage.

Bellarabi: Jetzt wieder fit zu sein und ohne Probleme spielen zu können, ist für mich einfach wunderschön. Dass wir dann noch drei Punkte holen und ich mein erstes Bundesligator in dieser Saison mache, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Ich habe mich selbst belohnt für die ganze harte Arbeit nach meiner Verletzung. Das tut mir persönlich sehr gut.

bundesliga.de: Sie haben Ihre langwierige Schambeinverletzung angesprochen, die sich von November 2012 bis Juli 2013 hingezogen hat. Bei wie viel Prozent ihrer Leistungsfähigkeit sind Sie?

Bellarabi:(schmunzelt) Mittlerweile habe ich ja schon wieder sechs Spiele gemacht. Ich fühle mich fit, ich fühle mich gut und ich würde sagen, dass ich bei 99,5 Prozent bin.

bundesliga.de: Sie wurden von Bayer Leverkusen an Ihren ehemaligen Verein Eintracht Braunschweig ausgeliehen. Warum haben Sie sich für einen Wechsel zu den Löwen entschieden?

Bellarabi: Nach meiner langen Verletzung wollte ich unbedingt wieder spielen. Es war von vornherein klar, dass ich in Braunschweig mehr Möglichkeiten dazu habe als in Leverkusen. Ich kenne mich im Verein und in der Stadt gut aus. Da war auch ein Stück Bauchgefühl dabei.

bundesliga.de: Abgesehen vom Sieg in Wolfsburg ist der Saisonstart für Braunschweig alles andere als rosig verlaufen. Warum hat die Eintracht so extreme Anlaufschwierigkeiten?

Bellarabi: Die Antwort ist ganz einfach: Braunschweig hat 28 Jahre gebraucht, um in die Bundesliga zurückzukehren. Nach so langer Zeit ohne Bundesliga und mit vielen Spielern, die kaum Erstliga-Erfahrung haben, braucht es eben, um sich einzugewöhnen.

bundesliga.de: Ihr Trainer Torsten Lieberknecht ist nach der arg ins Grübeln gekommen...

Bellarabi: Die Niederlage hat ihn emotional sehr getroffen, das ist doch klar. Aber wenn man vier oder fünf Spiele verliert, ist es doch ganz normal, dass sich jeder fragt wieso, weshalb, warum. Wir haben alle gegrübelt.

Das Gespräch führte David Schmidt