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Die Spieler von Mainz 05 freuen sich über das 1:0. Auf der Tribüne jubeln behinderte und nichtbehinderte Fans gemeinsam
Die Spieler von Mainz 05 freuen sich über das 1:0. Auf der Tribüne jubeln behinderte und nichtbehinderte Fans gemeinsam

Beeindruckende Mainzer Willkommenskultur

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Köln - Fünf Jahre war Ottmar Miles-Paul Behindertenbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz. Ende des Jahres 2012 schied er aus persönlichen Gründen aus dem Amt. Derzeit gönnt er sich eine Auszeit, um Kraft zu tanken. Seine Zeit nutzte er zu einem Besuch der Mainzer Coface-Arena.

Warmer Empfang mit Glühwein und Snacks

Der sehbehinderte Miles-Paul begleitete einen Freund im Rollstuhl zu der Partie Mainz 05 gegen Schalke 04. Kurzfristig hatten die beiden noch Karten ergattern können. Am Stadion angekommen, übernahm das Mainzer "Team Barrierefrei" die Betreuung. 15 Ehrenamtliche Helfer sorgen alle 14 Tage dafür, dass das Stadionerlebnis auch für alle behinderten Besucher zu einem einmaligen Erlebnis wird.



Im Behindertenempfang unter dem O-Block der Arena werden die Besucher begrüßt. Hier können sich die Gäste vor, nach und während des Spiels mit kalten und heißen Getränken versorgen. Auch bei Planungen von Auswärtsfahrten hilft das "Team Barrierefrei" gerne weiter. Selbst in der fußballfreien Zeit, kümmert sich die Helfer um die eingeschränkten Fans. Neben organisierten Autogramm- und Sprechstunden mit den Fußballspielern werden Grillabende oder ähnliche Aktivitäten angeboten, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Miles-Paul und sein Begleiter fühlen sich direkt gut aufgehoben. Mit Glühwein und kleinen Snacks ist ein Fußballspiel gleich noch schöner. Die nächste positive Überraschung erleben sie, als der Stadionsprecher explizit die seh- und hörbehinderten sowie die Rollifahrer im Stadion begrüßte. Bei diesen Worten braust Applaus im ausverkauften Stadion auf. So fühlt man sich willkommen.

Gute Übertragung der Sehbehindertenreportage über größere Entfernung



Wenn Miles-Paul zuvor bei Heimspielen der Mainzer zu Gast war, saß er immer auf den Plätzen für sehbehinderte. Gegen Schalke konnte er den Funkempfänger, über den der Mainzer Sehbehindertenreporter Thomas Dauth das Spielgeschehen schildert, einfach mit zu den Rolli-Plätzen nehmen. Trotz der größeren Entfernung war die Qualität der Übertragung optimal. Miles-Paul fand nur lobende Worte für die Betreuung in Mainz: "Insgesamt betrachtet hat Mainz 05 und das Team Barrierefrei des Vereins an diesem Nachmittag voll gepunktet und nicht nur uns, sondern auch vielen anderen behinderten Fußballfans einen wunderschönen barrierefreien und inklusiven Fußballnachmittag beschert."

Natürlich trug auch die Dramatik des Spiels seinen Teil dazu bei, dass es ein unvergesslicher Nachmittag wurde - auch wenn es den späten Schalker Ausgleichstreffer zum 2:2 aus Mainzer Sicht nicht gebraucht hätte. Miles-Paul wird auf jeden Fall wiederkommen: "Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Besuch des Mainzer Stadions mit seiner Willkommenskultur für behinderte und nichtbehinderte Fußballfans." Besser kann ein Fazit kaum ausfallen. Das "Team Barrierefrei" wird es freuen.

Ottmar Miles-Paul ist Redakteur der kobinet-Nachrichten. Einen ausführlichen Erlebnisbericht seines Stadionbesuchs finden Sie hier