FCB-Trainer Louis van Gaal lässt sich von der Pleite in Frankfurt nicht aus der Ruhe bringen
FCB-Trainer Louis van Gaal lässt sich von der Pleite in Frankfurt nicht aus der Ruhe bringen

Bayerns Selbstvertrauen ungebrochen

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Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal hakte die eigene Niederlage in Frankfurt schnell ab, richtete den Blick auf den Meisterkampf und nahm die Titelkonkurrenten ins Visier.

"Wir wissen, dass wir eine Niederlage erleiden können, weil die anderen mit dem Druck nicht umgehen können. Wir haben unsere erste Chance genutzt, Tabellenführer zu werden. Wir stehen oben, nicht die anderen Vereine", sagte der niederländische Coach des deutschen Rekordmeisters am Montag mit Blick auf Schalke 04 und Bayer Leverkusen.

Van Gaal peilt das "Tripple" an

Der FC Bayern hat vor dem DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwoch (Mi., ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) bei Schalke und vor dem Start in die "Wochen der Wahrheit" schnell sein gewohntes Selbstverständnis wiedergefunden. "Ich denke für den FC Bayern ist der Meistertitel das größte Ziel, aber alle Spieler wollen auch gerne den DFB-Pokal gewinnen. Ich will alle drei Titel gewinnen", sagte van Gaal zu den Zielen der Bayern, die in der Champions League im Viertelfinale auf Manchester United treffen.

Doch zunächst steht für die Münchner, die trotz des 1:2 in Frankfurt wegen der Ausrutscher von Schalke (2:2 in Hamburg) und Leverkusen (0:3 in Dortmund) Spitzenreiter der Bundesliga bleiben, der Pokal-Schlager gegen Schalke und Ex-Coach Felix Magath auf dem Programm. Für van Gaal ist das Motto klar: "Wir bekommen Gladiolen oder wir sind tot." Soll heißen: Entweder zieht der FC Bayern ins Endspiel in Berlin am 15. Mai ein oder der Traum vom "Tripple" ist vorzeitig geplatzt.

Wir werden uns gegen unsere direkten Konkurrenten besser präsentieren"

Vor allem aber könnte eine zweite Niederlage innerhalb von fünf Tagen für Unruhe bei den Bayern sorgen. Doch daran verschwendet van Gaal keinen Gedanken. Vielmehr sieht er die Bayern auch in der Veltins-Arena auf Schalke im Vorteil: "Derjenige der oben steht, ist Favorit. Der Heimvorteil ist nicht so groß." Auch Sportdirektor Christian Nerlinger ist von den Qualitäten der Bayern nach wie vor fest überzeugt: "Wir sind der FC Bayern und werden uns gegen unsere direkten Konkurrenten besser präsentieren."

Dass die Münchner nach dem Schalke-Spiel gegen Stuttgart (27. März), Manchester (30. März), Schalke (3. April), erneut Manchester (7. April) und Leverkusen (10./11. April) innerhalb weniger Tage extrem gefordert werden, nimmt der 58 Jahre alte Coach ebenso gelassen zur Kenntnis: "Das ist das Beste, was über uns kommen kann. Das ist das Schönste für einen Spieler, und das ist wunderbar, auch für einen Trainer."

Wieder mehr Alternativen

Schön für van Gaal ist auch, dass er gegen Schalke auf die zuletzt angeschlagenen Ivica Olic, Daniel van Buyten und vor allem auf Franck Ribery wieder zurückgreifen kann. In Frankfurt war Ribery noch geschont worden. Doch van Gaal suchte am Montag auch in der Nachbetrachtung keine Ausreden und sprach von einer verdienten Niederlage: "Zu viele Spieler hatten andere Gedanken vor dem Spiel."

Besondere Aufmerksamkeit widmete er anschließend dem 17 Jahre alten David Alaba, der beim 1:2 in Frankfurt einen unglücklichen Eindruck hinterlassen hatte. "Natürlich kümmere ich um einen Spieler, der einen Fehler macht", sagte van Gaal. Ob er dem Talent am Mittwoch wieder das Vertrauen schenkt, wollte er noch offen lassen: "Das müssen wir abwarten, das Ganze ist ein Prozess."