Als ein "gefährliches Ergebnis" bezeichnet Matthias Sammer das 0:0. Für den Sportvorstand des FCB war die Vorstellung "nicht Bayern München"
Als ein "gefährliches Ergebnis" bezeichnet Matthias Sammer das 0:0. Für den Sportvorstand des FCB war die Vorstellung "nicht Bayern München"

Bayern sind mit "gefährlichem Ergebnis" nicht zufrieden

xwhatsappmailcopy-link

Köln/Lemberg – Auswärts ein Remis geholt, dazu auch noch in Unterzahl, eigentlich eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel erarbeitet. Richtig zufrieden war beim FC Bayern München nach dem 0:0 bei Schachtjor Donezk im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League aber dennoch niemand. Denn nun müssen die Bayern im zweiten Duell am 11. März unbedingt gewinnen, um ins Viertelfinale einzuziehen.

Auch in Unterzahl das bessere Team

"Wir haben sehr lange in Unterzahl gespielt, das hat es uns schwer gemacht", meinte Bayern-Coach Pep Guardiola mit dem Hinweis auf den Platzverweis seines Landsmanns Xabi Alonso (65.) in dessen 100. Auftritt in der Königsklasse. "Wir haben das Spiel zwar kontrolliert, uns aber zu wenige Tormöglichkeiten erspielt. Jetzt müssen wir gewinnen. Das werden wir schaffen."

8:1 Torschüsse, 60 Prozent Ballbesitz, 506:247 Pässe – die Statistiken sprachen eindeutig für den Deutschen Meister. Allein ein Tor wollte den Münchnern nicht gelingen, die allerdings auch nur ein einziges Mal mit ihren Schüssen das Tor trafen. Dabei war der FCB auch nach Alonsos Gelb-Roter Karte wegen wiederholten Foulspiels in den letzten 25 Minuten das bessere und gefährlichere Team. Der neunfache ukrainische Meister aus Donezk blieb auch in Überzahl vorne harmlos, Nationalkeeper Manuel Neuer verlebte einen ruhigen Abend.

Besonders bei Sportvorstand Matthias Sammer hielt sich die Freude über das torlose Remis daher in Grenzen: "Ich halte das Ergebnis für gefährlich, weil es sich nur scheinbar toll anhört. Wir haben die Konter gut kontrolliert. Aber man sieht, dass wir noch Luft nach oben haben. Das ist die Message. Wir müssen das jetzt abhaken und eine Schippe drauflegen, wenn wir in die nächste Runde gehen wollen", sagte Sammer. Und fügte an: "Es war nicht so schlecht, aber es ist noch nicht Bayern München - und da müssen wir wieder hin."

Lucescu: "Unsere Chancen bestehen"

Schachtjors rumänischer Trainer Mircea Lucescu war ebenfalls nur bedingt begeistert: "Der erste Plan war nicht zu verlieren, der zweite Plan war, Chancen für das Rückspiel zu schaffen. Die Chancen bestehen. Was ich bedauere, ist, dass wir nicht versucht haben, unser Spiel zu spielen, als der FC Bayern in Unterzahl war." In München werden sich die Ukrainer wohl hinten einigeln, um dann über ihre schnellen Stürmer zu Kontern zu kommen.

Diese Gefahr sieht auch Karl-Heinz Rummenigge: "Es ist kein Wunschergebnis. Es war unser Ziel, ein Auswärtstor zu schießen. Deshalb müssen wir im zweiten Spiel sehr konzentriert zu Werke gehen, um ins Viertelfinale zu kommen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bayern. "Wir hätten es uns für das Rückspiel leichter machen können, weil ein Sieg möglich war. Diesen Vorwurf müssen wir uns gefallen lassen. Die Tür ist auf, aber wir hätten sie noch ein Stück weiter aufmachen können. Man kann immer ein blödes Gegentor bekommen und dann läufst du hinterher."