Thomas Müller (l.) sorgt für den wichtigen Ausgleich der Bayern in Valencia
Thomas Müller (l.) sorgt für den wichtigen Ausgleich der Bayern in Valencia

Bayern nach umkämpftem Remis im Achtelfinale

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Valencia - Mit einem glanzlosen Remis im berüchtigten Estadio Mestalla hat Bayern München sein Minimalziel in der Champions League vorzeitig erreicht. Der deutsche Rekordmeister steht nach einem enttäuschenden 1:1 (0:0) beim FC Valencia im Achtelfinale der "Königsklasse".

Bayern kann einstündige Überzahl nicht nutzen

Thomas Müller glich in der 82. Minute die Führung der Spanier durch Sofiane Feghouli fünf Minuten zuvor aus. Die Bayern müssen vor der abschließenden Partie am 5. Dezember gegen Bate Borissow aber noch um den angestrebten ersten Platz in der Gruppe F zittern. Der FC Valencia war bereits vor dem Spiel gegen die Bayern durch die 0:2-Heimniederlage von Borissow gegen den OSC Lille für die K.o.-Runde qualifiziert gewesen.



Die wenig überzeugenden Münchner konnten auch im vierten Anlauf in Valencia nicht gewinnen und dieses Mal sogar eine knapp einstündige Überzahl nicht zum Sieg ausnutzen. In der 33. Minute hatte Antonio Barragan nach einer überharten Attacke gegen David Alaba von Schiedsrichter Howard Webb aus England völlig zurecht die Rote Karte gesehen. (XL-Galerie: Bilder vom Spiel)

"Ich bin froh, dass wir noch den Ausgleich erzielt haben. Valencia ist eine heimstarke Mannschaft. Wenn sie den Ball hatten, haben wir ihn nicht schnell genug zurückbekommen", sagte Mario Gomez, der in der Schlussphase sein Comeback nach langer Verletzungspause gab.

Das Team von Trainer Jupp Heynckes war bei der Rückkehr von Javier Martinez nach Spanien zwar über weite Strecken überlegen. Vor dem Tor fehlte aber die Entschlossenheit, um die nunmehr seit neun Heimspielen in der Champions League ungeschlagenen Spanier zu knacken. Zudem fanden die Bayern nur selten eine spielerische Linie und offenbarten mit zunehmender Spieldauer immer größere Lücken.

Starke Bayern-Beginn im Mestalla



Dabei begann der Bundesliga-Spitzenreiter dominant und ließ die Spanier im eigenen Stadion zunächst kaum zur Entfaltung kommen. Bereits in der 5. Minute wurde es für Valencia erstmals gefährlich, doch Claudio Pizarro, der anstelle von Torjäger Mario Mandzukic in der Startelf stand, kam bei einer scharfen Hereingabe von Franck Ribery zu spät.

Der Franzose, von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuvor als "Schlüsselspieler" gewürdigt, hatte seine Rippenverletzung rechtzeitig auskuriert. Ribery wurde in der 79. Minute ausgewechselt, für ihn kam Mario Gomez, der sein Saisondebüt nach überstandener Operation am Sprunggelenk feierte.

Die Münchner, die bei ihren bisherigen 15 Teilnahmen in der "Königsklasse" erst einmal schon in der Gruppenphase gescheitert waren (2002/2003), waren meist am Drücker. Immer wieder fanden sie mit schnellen Ballstaffetten im Mittelfeld Lücken in der Defensive von Valencia. Dem Spiel in die Spitze fehlte jedoch die Präzision. So war es Dante nach einem Eckball, der Valencias Keeper Vicente Guaita zu einer Glanztat zwang (18.).

Neuer gegen Feghouli bltzschnell unten



Auf der anderen Seite blieb Manuel Neuer erst einmal ohne größere Beschäftigung, ehe er in der 32. Minute einen Schuss von Sofiane Feghouli klasse parierte. Es war die erste gefährliche Aktion der Gastgeber, deren Angriffe bis dahin von der konzentriert agierenden Bayern-Abwehr früh abgefangen wurden.

Nach dem Platzverweis gegen Barragan verloren die Bayern dann aber zunehmend ihre Ordnung und mussten einige brenzlige Szenen überstehen - so etwa bei einem weiteren Schuss des starken Feghouli kurz vor der Pause oder einem Kopfball von Torjäger Roberto Soldado in der 53. Minute. Zudem hatten die Bayern Glück, als Neuer an einem Eckball vorbeisegelte (60.). Die größte Chance bis dahin vergab der freistehende Soldado in der 62. Minute.

Spanischer Beton bringt Bayern fast zur Verzweiflung



Auch in der Offensive hatten die Bayern immer größere Probleme gegen das Abwehrbollwerk von Valencia. Viel zu sehr suchten die Münchner den Weg durch die Mitte und wurden dabei immer wieder ohne größere Mühe abgefangen. Erst mit den Einwechslungen von Xherdan Shaqiri und Mandzukic nach 66 Minuten wurde das Spiel der Bayern wieder etwas zielstrebiger. Die besten Chancen hatten dabei Thomas Müller, der kopfballstarke Dante und Mandzukic.

Mit der Einwechslung von Gomez wurde der Druck noch weiter erhöht. Und Müller belohnte die Maßnahme mit dem Ausgleich. Kurz zuvor hatte Feghouli getroffen, nachdem sein Schuss von Dante abgefälscht worden war.

FC Valencia - Bayern München 1:1 (0:0)



Valencia: Guaita - Barragan, Rami, Costa, Cissokho - Costa, Parejo (75. Jonas) - Feghouli, Guardado (86. Valdez) - Banega (80. Albelda), Soldado
München: Neuer - Lahm, Dante, Badstuber, Alaba - Martinez, Schweinsteiger - Thomas Müller, Toni Kroos (66. Shaqiri), Ribery (79. Gomez) - Pizarro (66. Mandzukic)
Schiedsrichter: Howard Webb (Rotherham)
Tore: 1:0 Feghouli (77.), 1:1 Thomas Müller (82.)
Rote Karten: Barragan wegen groben Foulspiels (33.)
Gelbe Karten: Barragan, Soldado (3), Guaita - Dante (2), Martinez (2)
Torschüsse: 9:17
Ecken: 2:12
Ballbesitz: 40:60 Prozent