Nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Leipzig feiern die Bayern die Tabellenführung - © © gettyimages / Sebastian Widmann
Nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Leipzig feiern die Bayern die Tabellenführung - © © gettyimages / Sebastian Widmann

Der FC Bayern München geht als Spitzenreiter in den Klassiker

xwhatsappmailcopy-link

München - Die Geschwindigkeit, mit der Jupp Heynckes den FC Bayern München zurück an die Tabellenspitze geführt hat, verblüfft die Konkurrenz. "Das ging ja verdammt schnell", gratulierte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl seinem Bayern-Kollegen. "Du hast nicht lange gebraucht und ihr seid ganz vorne." Der Rekordmeister verdrängte dank des souveränen 2:0-Erfolgs gegen RB Leipzig Borussia Dortmund von Platz eins der Tabelle und untermauerte vor dem Klassiker am kommenden Samstag seine Ambitionen.

Alles zum Duell #FCBRBL im Matchcenter

Nicht einmal drei Wochen ist es her, da bezeichnete Heynckes es als "sehr schwierig, sie von da oben wegzuholen. Da bin ich Realist". Diese Worte fielen beim Amtsantritt des 72-Jährigen am 9. Oktober. Fünf Punkte lagen "sie", die Dortmunder, damals vor den Münchnern. Doch nur drei Spieltage später sieht die Realität ganz anders aus. Aus den fünf Punkten Rückstand sind mittlerweile drei Punkte Vorsprung geworden.

Drei Spiele, drei Siege, kein Gegentor: Jupp Heynckes feiert ein beeindruckendes Comeback - © imago / Action Pictures

BVB-Niederlage war "extra Motivation"

Joshua Kimmich hat dafür eine simple Erklärung parat: "Wir haben unsere Spiele gewonnen, Dortmund eben nicht." Nur einen Punkt holte der BVB in der Zwischenzeit und lieferte mit der 2:4-Niederlage bei Hannover 96 am Samstagnachmittag den Bayern die Steilvorlage für die erstmalige Eroberung der Tabellenführung in dieser Saison. Die Niederlage von Dortmund "war eine extra Motivation vor dem Spiel", sagte Arjen Robben. "Du willst immer ein Zeichen setzen, bist aber auch davon abhängig, was die anderen machen."

James Rodriguez: Fantasievolle Verstärkung

Die erstmalige Tabellenführung seit 161 Tagen ist so oder so ein Signal an die Konkurrenz aus Leipzig und Dortmund. "Wir freuen uns natürlich, dass wir ganz oben stehen, aber wir müssen schauen, dass das weiter so bleibt", mahnt Sebastian Rudy. "Dortmund hat jetzt auch ein bisschen Federn gelassen, wir müssen aufpassen, dass uns das nicht auch passiert." Trotz der jüngsten Ergebnisse erwartet der Nationalspieler weiterhin einen Dreikampf um den Meistertitel. "Es ist noch alles möglich. Es sind nicht viele Punkte. Es ist alles noch nah beieinander."

Video: Heynckes feiert Traumdebüt

2:0 gegen RB Leipzig: Bayern ist Spitzenreiter

Dennoch haben die Bayern in nur drei Wochen die Mitbewerber um den Titel etwas distanziert und die Kräfteverhältnisse in der Bundesliga nach ihrem Geschmack geradegerückt - mit beeindruckenden Zahlen: drei Spiele, drei Siege und kein Gegentor. "Seit Jupp da ist, haben wir maximalen Erfolg", bilanziert Robben.

Er traf zum 1:0 und hatte die meisten Torschussbeteiligungen: Der Spieler des Spiels James Rodriguez

Kräfte bündeln für den Klassiker

Alaba: "Jetzt wollen wir oben bleiben" (fcb.de)

Vor allem die neu gewonnene Stabilität in der Defensive ist dabei ein wichtiger Faktor. "Das primäre Ziel ist, dass hinten die Null steht. Vorne haben wir die Qualität, immer einen reinzudrücken", erklärt Joshua Kimmich. Und Rudy, der an der Seite von Javi Martinez das defensive Mittelfeld organisiert, ergänzt: "Wir agieren defensiv als Einheit, da ist es für den Gegner natürlich schwer, zu Torchancen zu kommen." Erschwerend kam für die Kontrahenten aus Hamburg und Leipzig in den vergangenen beiden Partien hinzu, dass sie nach Platzverweisen lange Zeit in Unterzahl spielen mussten.

Die Überzahlsituation im Duell mit Leipzig spielte den Bayern mit Blick auf die kommende Woche natürlich in die Karten. "Wir haben schon am Dienstag wieder ein Spiel und nächste Woche wieder ein Gipfeltreffen in Dortmund", sagte Trainer Heynckes, dessen Team den Vorsprung im zweiten Durchgang souverän verwaltete und so Kräfte schonte für die Champions-League-Partie bei Celtic Glasgow und den Klassiker beim BVB am Samstag.

"Seit Jupp da ist, haben wir maximalen Erfolg" Arjen Robben

Während Heynckes die letzte Begegnung mit den Schwarz-Gelben 2013 im Finale von Wembley bekanntermaßen für sich entschied, datiert sein letzter Sieg in der Bundesliga in Dortmund als FCB-Trainer allerdings vom 17. Mai 1991. Aber die Bayern sind ja aktuell unter Heynckes bekannt dafür, die Dinge schnell geradezurücken.

Aus München berichtet Maximilian Lotz