Bayern lässt auch in Barcelona nichts anbrennen und gewinnt erneut - mit 3:0!
Bayern lässt auch in Barcelona nichts anbrennen und gewinnt erneut - mit 3:0!

Bayern macht gegen Barca das Traumfinale perfekt

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Barcelona - Das deutsche Traumfinale ist perfekt: Bayern München hat den großen FC Barcelona zum zweiten Mal innerhalb von neun Tagen gedemütigt und ist Borussia Dortmund ins erste rein deutsche Champions-League-Endspiel gefolgt. Der Rekordmeister feierte im Halbfinal-Rückspiel bei den ohne Weltfußballer Lionel Messi angetretenen Katalanen einen 3:0 (0: 0)-Sieg und ließ nach der 4:0-Gala im Hinspiel zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Endspiel-Einzug aufkommen.

"Testlauf" gegen Dortmund

Die abermals eindrucksvolle Weltklasseleistung der eiskalten Bayern, für die das Triple nun zum Greifen nahe ist, belohnte Arjen Robben mit dem Führungstor in der 48. Minute. Gerard Pique erhöhte in der 72. Minute mit einem Eigentor auf 2:0, ehe Thomas Müller in der 76. Minute den Endstand erzielte.

"Wir haben ein super Spiel gemacht und überragenden Fußball gespielt. Meine Mannschaft hat es ungemein clever gemacht, die taktische Marschroute umzusetzen", sagte Bayern-Coach Jupp Heynckes. Auf dem Platz spielten sich Jubelszenen ab. "Wir versuchen jetzt, das alles zu genießen. Das ist Wahnsinn, was wir geleistet haben", sagte Bayerns Linksverteidiger David Alaba im "ZDF". Arjen Robben meinte: "Das ist Geschichte. 4:0 zu Hause, 3:0 hier - da darf man stolz und es genießen. Jetzt müssen wir das Ding gewinnen."




In ihrem zehnten Endspiel im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb, davon dem dritten in vier Jahren, treffen die Bayern am 25. Mai im Londoner Wembleystadion auf Dortmund, das sich gegen Barcelonas Erzrivale Real Madrid durchgesetzt hat. Bereits am Samstag absolvieren der alte und der neue deutsche Meister in der Liga in Dortmund einen "Testlauf".

Und schafften es angesichts des nie auf der Kippe stehenden Spiels sogar, dass alle sechs von einer Gelbsperre bedrohten Spieler im Finale spielen dürfen - in Barcelona kamen allerdings nur vier von ihnen zum Einsatz.

So hatte Bayern-Coach Jupp Heynckes Abwehrchef Dante auf die Bank gesetzt, allerdings nicht aus Angst vor einer Sperre. Der Brasilianer hatte wegen einer Erkältung am Montag mit dem Training aussetzen müssen. "Er hat mir gesagt, er fühlt sich nicht hundertprozentig fit. Und dann bin ich rigoros, denn die Spieler, die hier auflaufen, müssen voll da sein", sagte Heynckes bei "Sky".

Xavi und Pedro ohne Schussglück



Barca-Trainer Trainer Tito Vilanova hatte gegenüber dem Hinspiel insgesamt vier Änderungen vorgenommen. Neben Messi rutschten der gesperrte Jordi Alba, der verletzte Sergio Busquets und Alexis Sanchez aus dem Team. Dafür spielten David Villa, Cesc Fabregas, Adriano und Alex Song.

Dem befürchteten Sturmlauf sahen sich die Bayern zunächst nicht ausgesetzt. Ganz im Gegenteil: Der deutsche Meister diktierte auch diesmal das Spiel, agierte in der Defensive sehr aufmerksam und konterte mehrfach schnell und kombinationssicher. In der 13. Minute hatte Arjen Robben schon das Tor auf dem Fuß, das wohl die letzten Restzweifel beseitigt hätte. Doch nach einem sensationellen Pass von Schweinsteiger, der als klarer Chef im Ring die Barca-Stars Xavi oder Andres Iniesta wieder klar ausstach, ließ sich der Niederländer bei seinem 50-m-Sprint aufs Tor im letzten Moment noch von Pique abfangen. Barcas Abwehrchef war auch sechs Minuten später Retter in höchster Not, als er sich nach einer Hackenablage von Schweinsteiger dem einschussbereiten Lahm in den Weg warf.

Manuel Neuer musste erst in der 24. Minute das erste Mal eingreifen. Bezeichnenderweise war es ein Distanzschuss Pedros, den der Bayern-Torhüter über das Tor lenkte. Diese Chance diente Barca offenbar als Weckruf, Xavi setzte eine Direktabnahme aber deutlich zu hoch an (27.).

Schonung gegen schwungloses Barcelona



Nach dem Wechsel war auch der letzte Barca-Schwung weg. Kein Katalane schien mehr so recht an das Weiterkommen zu glauben. Endgültig erledigt hatte sich die Hoffnung drei Minuten nach der Pause, als Robben mit seinem eigentlich altbekannten Trick - nach innen ziehen und den Ball mit links ins lange Eck zirkeln - Erfolg hatte. Nun kapitulierte Vilanova endgültig: Statt Messi zu bringen, der sich nicht einmal warmlaufen durfte, nahm er sogar nacheinander Xavi und Iniesta vom Platz.

Heynckes dagegen konnte es sich erlauben, dem überragenden Schweinsteiger ab der 67. Minute eine Verschnaufpause und damit angesichts der drohenden Gelbsperre die sichere Finalteilnahme zu gönnen. Gleiches galt in der 77. Minute nach Müllers 3:0 für Kapitän Philipp Lahm. Barca kam durch einen Kopfball von Villa an den Außenpfosten zumindest noch zu einer Chance, wurde defensiv aber eiskalt erwischt: Zunächst verlängerte Pique eine Hereingabe von Franck Ribery mit dem Schienbein ins eigene Tor, dann köpfte Müller erneut auf Flanke von Ribery sein achtes Saisontor in der Königsklasse.

Barcelona: Valdes - Alves, Pique, Bartra (87. Montoya), Adriano - Song - Xavi (55. Sanchez), Iniesta (65. Thiago) - Villa, Fabregas, Pedro. - Trainer: Vilanova

München: Neuer - Lahm (77. Rafinha), Boateng, van Buyten, Alaba - Martinez (74. Timoschtschuk), Schweinsteiger (66. Luiz Gustavo) - Robben, Thomas Müller, Ribery - Mandzukic. - Trainer: Heynckes

Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)

Tore: 0:1 Robben (48.), 0:2 Pique (72., Eigentor), 0:3 Thomas Müller (76.)

Zuschauer: 96.636 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Alves (2), Pique (3) - Robben