Franck Ribery (l.) war vom FC Augsburg nicht einzufangen und erzielte sein viertes Saisontor
Franck Ribery (l.) war vom FC Augsburg nicht einzufangen und erzielte sein viertes Saisontor

Bayern leichtfüßig, BVB glücklos

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München - Die Bayern können einen weiteren Rekord ihr Eigen nennen. Durch den ungefährdeten 3:0-Heimerfolg über den FC Augsburg sind die Münchner nun seit 37 Bundesliga-Spielen ungeschlagenen und . Nebenbei vergrößerte das Team von Josip Guardiola den Vorsprung an der Tabellenspitze auf vier Punkte, weil Borussia Dortmund überraschend in Wolfsburg patzte.

Spielwitz, Tempo - Ribery

"Ich freue mich riesig über mein Tor und das wir den Rekord geknackt haben. Wir müssen Glückwunsch sagen an den ganzen FC Bayern und auch an Jupp Heynckes", erklärte Bayerns Abwehrspieler Jerome Boateng, der nicht nur die 1:0-Führung besorgte sondern auch 85 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und 90 Prozent seiner Pässe an den Mann brachte.



Neben dem starken deutschen Nationalspieler glänzte wieder einmal Franck Ribery. Der Franzose, der mit einem sehenswerten Freistoß in den Winkel noch vor der Pause auf 2:0 erhöhte, war dank zahlreicher schneller Vorstöße der Dreh- und Angelpunkt der FCB-Offensive. Insgesamt 27 Mal zog die Nummer sieben das Tempo an und erreichte dabei einmal sogar den Wert von 34 km/h - nur Braunschweigs Omar Elabdellaoui (34,1 km/h) und Mame Diouf (34,4 km/h) von Hannover waren schneller unterwegs.

Insgesamt legten die Bayern aber weniger Kilometer zurück, als der FCA. Die Gäste aus der Fuggerstadt spulten als Team 124,1 Kilometer ab und somit 4,4 Kilometer mehr als der Triple-Sieger (119,7). Der ließ einmal mehr lieber Ball und Gegner laufen, was das Verhältnis von 626 angekommenen Pässen für die Münchner gegenüber 182 für die bayerischen Schwaben belegt.

BVB läuft mehr, belohnt sich aber nicht



In Niedersachsen biss sich der BVB an den Wolfsburgern regelrecht die Zähne aus. Das Team von Trainer Jürgen Klopp musste die zweite Saisonniederlage hinnehmen, obwohl es mit 117 Kilometern 1.800 Meter mehr lief als der VfL.

Die Niedersachsen setzten gegen den Vize-Meister eher auf schnelles Spiel und stellen mit 266 Sprints den Top-Wert des Wochenendes. Daher ist es wenig verwunderlich, dass in Ivan Perisic (40 Sprints, Platz 2), Daniel Caligiuri (34, 8) und Ivica Olic (32, 10) gleich drei Wölfe in den Top Ten der Einzelspieler zu finden sind.

Son-Gala gegen Ex-Club



Alles überragend agierte Heung Min Son. Dass es der Leverkusener Stürmer mit seinen zurückgelegten 10,4 Kilometern nicht einmal in die Nähe des von Tolga Cigerci aufgestellten Topwerts von 13,3 Kilometer schafft, ist gar nicht schlimm, wird er doch immerhin fürs Tore-schießen. Und das hat mit drei Toren gegen seinen Ex-Club Hamburger SV prima geklappt - zumal er eine Quote von 100 Prozent aufwies. "Der erste Hattrick in der Bundesliga. Ich bin sehr glücklich. Es tut mir aber auch ein bisschen leid, weil der HSV mein Ex-Club war. Ich war sehr aufgeregt vor dem Spiel", gab Son hinterher zu.

Beim 5:3-Tor-Festival in der BayArena lagen beide Teams läuferisch übrigens nahezu gleichauf. Der HSV sammelte 117,4 Kilometer und 225 Sprints, die Werkself verschärfte einmal häufiger das Tempo, machte dafür aber 500 Meter weniger Strecke.

Glücklose Franken



Nicht belohnt für seine Mühe wurde der "Club". Die Nürnberger erliefen im Borussia-Park zu Gladbach überragenden den Bestwert von 127,9 Kilometern - legten also fast genau die Strecke zwischen Hamburg und Bremen zurück (128 km) - , standen am Ende aber wieder einmal mit leeren Händen da.

"Es ist schwer zu erklären, was bei uns los ist. Es klebt ganz viel Pech an unseren Schuhen", sagte FCN-Kapitän Raphael Schäfer bei "Sky". Die Enttäuschung des Keepers ist nur zu verständlich, wenn man sich vor Augen führt, dass seine Mannschaft 6,1 Kilometer mehr lief als die siegreichen Gladbacher und 47 Mal häufiger sprintete als eigentlich für schnellen Offensivfußball bekannte Fohlen-Elf.

Auch bei den Torschüssen lag der "Club" mit 19:12 eindeutig im Vorteil - allerdings nicht in Sachen Effizienz. Der fränkischen Chancenverwertung von 5,3 Prozent stehen 25 Prozent auf Seiten der Borussia gegenüber, was sich im Ergebnis mit 3:1 widerspiegelt. Und das ist im Fußball noch immer das Entscheidende.

Alexander Barklage/Gregor Nentwig