Bayern in der Bringschuld

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München - Werder Bremen geht angezählt ins Kracherduell des dritten Spieltags: Beim FC Bayern muss Werder-Coach Thomas Schaaf auf die verletzten Schlüsselspieler Per Mertesacker, Naldo und Claudio Pizarro verzichten (Sa., ab 18 Uhr im Live-Ticker/Ligaradio). "Das ist natürlich eine unbefriedigende Situation für uns", räumt Schaaf ein.

Mut macht den Norddeutschen immerhin die jüngere Vergangenheit, ist Werder doch der Angstgegner des Rekordmeisters: Fast fünf Jahre ist es her, dass bei diesem Duell alle Punkte in der bayerischen Landeshauptstadt blieben.

Einer, der damals noch auf dem Rasen stand, ist Roy Makaay. Er erzielte beim letzten Heimsieg der Münchner im November 2005 den Treffer zum 3:1. "Die Spiele gegen Werder waren für uns immer schwierig", sagt der Niederländer bei bundesliga.de.

Makaay lobt Kroos

Der heutige Jugendtrainer von Feyenoord Rotterdam sieht seinen Ex-Club, bei dem wohl mit Arjen Robben nur ein Stammspieler ausfällt, klar im Vorteil. "Ich bin überzeugt", betont der ehemalige Oranje-Knipser, "dass die Bayern gewinnen." Der Ausfall der drei Bremer Stammspieler wiege wesentlich schwerer.

"Bayern hat den Vorteil, dass Toni Kroos zurückgekommen ist", sagt der 35-Jährige: "Er kann dafür sorgen, dass sich das Fehlen von Robben kaum bemerkbar macht."

Viel Lob für den jungen Mittelfeldspieler, den sein Coach van Gaal allerdings noch nicht an seiner Leistungsgrenze sieht. "Kroos hat noch nicht das gebracht, was ich erwarte", sagte der Übungsleiter am Freitag und ließ offen, wer die Offensivpositionen besetzt. Keine Gedanken darüber muss sich Franck Ribery machen, den van Gaal nahe an "seinen 100 Prozent" sieht. Ribery sei wichtig gegen die Bremer. Die nämlich erwartet van Gaal sehr defensiv: "Im letzten Jahr hat hier jede Mannschaft verteidigt", erklärte der Trainer.

Von einem Heimkomplex gegen Werder will der niederländische Coach ohnehin nichts wissen. Er fordert in den drei anstehenden Heimpartien gegen Bremen, Rom und Köln Siege. "Das muss klappen, weil wir drei Mal zu Hause spielen", so der 59-Jährige. Dabei kann er auf seine deutschen Nationalspieler vertrauen, die mit Rückenwind aus den erfolgreichen Länderspielen zurückgekehrt sind.

"Schaaf zaubert immer etwas aus dem Hut"

Einer davon ist Miroslav Klose, der sich mit drei Treffern im Nationaldress für einen Platz in der Startelf empfahl. Der ehemalige Bremer warnt davor, die angeschlagenen Gäste zu unterschätzen: "Ich kenne Trainer Thomas Schaaf, der zaubert immer etwas aus dem Hut", weiß der 32-Jährige, der noch immer auf einen Treffer gegen seinen Ex-Verein wartet.

Tatsächlich hat Schaaf mit den Neuzugänen Mikael Silvestre und Wesley in Defensive wie Offensive eine zusätzliche Option hinzugewonnen. Angesichts der Personalsorgen in der Verteidigung ist im Fall von Silvestre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er gleich in der Startelf steht.

Der 49-jährige Schaaf gibt sich jedenfalls vorsichtig optimistisch, dass er eine schlagkräftige Truppe aufbieten kann: "Es hat uns immer wieder ausgezeichnet, egal wie viele Spieler bei uns gefehlt haben, dass trotzdem eine hervorragende Leistung möglich ist."

Roy Makaay sieht ohnehin in erster Linie seinen Ex-Verein in der Bringschuld: "Die Bayern haben am letzten Spieltag in Kaiserslautern unnötig verloren, womit man nicht gerechnet hat. Ich gehe davon aus, dass sie nicht schon wieder am Anfang der Saison hinter der Musik herlaufen wollen. Also müssen sie gewinnen."

Andreas Messmer / Martin van de Flierdt