Arjen Robben war maßgeblich am dritten Treffer der Bayern in Fürth beteiligt, Thomas Kleine fälschte seinen Schuss ins eigene Netz ab
Arjen Robben war maßgeblich am dritten Treffer der Bayern in Fürth beteiligt, Thomas Kleine fälschte seinen Schuss ins eigene Netz ab

Bayern erst geduldig, dann zufrieden

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Fürth - Arjen Robben ging mit einem Dauerlächeln durch die Katakomben der Trolli-Arena. Und das war auch nicht weiter verwunderlich, schließlich hatte sein Team gerade mit und somit einen prima Saisonstart hingelegt.

Statistiken sprechen klar für die Münchner

Dennoch sah auch der Niederländer noch Optimierungsbedarf: "Es gibt noch viel zu verbessern. Da waren einige Situationen, in denen wir den Ball zu einfach verloren haben." Insgesamt könne man aber mit dem Gezeigten mehr als zufrieden sein.

Auch Bayern-Kapitän Philipp Lahm zog seine gute Laune nicht nur aus den nackten Zahlen, sondern auch aus der Spielweise seiner Elf. Man habe "defensiv definitiv nichts zugelassen. Und vorne haben wir immer die Qualität, Tore zu schießen."



Tatsächlich kamen die Bayern nach durchwachsenem erstem Durchgang immer besser ins Spiel und konnten in der zweiten Hälfte ihre Überlegenheit auch in Torchancen ummünzen. Neben den Toren von Mario Mandzukic (59.) und einer Co-Produktion von Robben und Thomas Kleine (79.) - Thomas Müller hatte bereits kurz vor der Halbzeit (43.) zum 1:0 getroffen - hatte der Rekordmeister im zweiten Durchgang noch vier weitere gute Möglichkeiten durch Robben (71./83) sowie die eingewechselten Claudio Pizarro (88.) und Bastian Schweinsteiger (90.).

Da die im ersten Durchgang durchaus gefällig agierenden Fürther auch in der zweiten Hälfte keine echte Chance zustande brachten, lautete das Torschussverhältnis am Ende der Partie 18:6. Noch deutlicher fiel die Übermacht der Bayern in Sachen Ballbesitz aus: Sage und schreibe 72 Prozent wies da die Statistik für den deutschen Rekordmeister aus. Ein exorbitant guter Wert, wie ausgerechnet ein Spieler des Gegners erläuterte: "Das ist ja eine Methode, wie sie die ganz großen Mannschaften pflegen", sagte der Fürther Innenverteidiger Mergim Mavraj: "Die halten den Ball möglichst lange in den eigenen Reihen und lassen den Gegner laufen."

"Flexibler und veriabler" im Angriff



Es gab also allen Grund zur bajuwarischen Selbstzufriedenheit in Fürth. Doch in das berechtigte Lob der eigenen Leistung mischten sich auch mahnende Töne. Trainerfuchs Jupp Heynckes hatte natürlich gesehen, dass seine Mannschaft im ersten Durchgang auch einiges vermissen lassen hatte. Heynckes, der in dieser Spielzeit eine dominante, offensivfreudige Mannschaft sehen will, machte nach knapp einer halben Stunde erstmals wild gestikulierend seinem Unmut Luft.

Er wollte, gab er nach dem Spiel zu Protokoll, dass sich die beiden Innenverteidiger stärker ins Offensivspiel einklinken. "Im ersten Durchgang gab es in unserem Spiel zu wenige Überraschungsmomente und zu wenige Tempowechsel." Ziel sei es aber, "dass wir flexibler und variabler in unseren Angriffsbemühungen sind."

Auf dem Weg zu diesem Ziel scheinen die Bayern allerdings schon recht weit zu sein: Thomas Müller, Xherdan Shaquiri und Arjen Robben, der auf der linken (!) Außenbahn begann, rochierten ständig und sorgten für Verwirrung in der ansonsten gut sortierten Fürther Verteidigung. Weshalb der zweite Durchgang sowohl im Lager der Bayern als auch in dem der Franken großes Lob hervorrief: "Man hat gesehen, dass wir nicht nur gegen eine deutsche, sondern gegen eine internationale Spitzenmannschaft gespielt haben", fand deshalb auch Fürths Trainer Mike Büskens.

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf