Im WM-Viertelfinale unterlagen Martin Demichelis (l.) und die Argentinier der DFB-Elf um den Bayern-Kollegen Miroslav Klose klar und deutlich mit 0:4
Im WM-Viertelfinale unterlagen Martin Demichelis (l.) und die Argentinier der DFB-Elf um den Bayern-Kollegen Miroslav Klose klar und deutlich mit 0:4

Bayern dominieren Bundesliga-Elf der WM

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Spanien ist Weltmeister, Deutschland hat den attraktivsten Fußball gespielt und die Bundesliga unterstrich ein weiteres Mal, dass sie zu den besten Ligen der Welt gehört.

Und auch wenn die Weltmeisterschaft 2010 Geschichte ist, so wagt bundesliga.de einen letzten Blick zurück, um eben jene Erstklassigkeit der deutschen Top-Liga unter Beweis zu stellen.

Gesucht, gewählt und gefunden wurde die Top-Elf der Bundesliga-Spieler bei der WM 2010. Diese verfügt über einen großen Bayern-Block. Gleich sieben Akteure stehen beim "Double"-Gewinner unter Vertrag.

Tor: Manuel Neuer (FC Schalke 04)

Der deutsche National-Keeper ließ kaum etwas anbrennen. 20 Schüsse hielt der Schalker Schlussmann, nur drei Mal musste er hinter sich greifen. Von den Torhütern der acht Viertelfinalisten hatte nur Spaniens Iker Casillas eine bessere Quote gehaltener Bälle (89,5 Prozent) als Neuer (87 Prozent).

Abwehr: Philipp Lahm (FC Bayern)

Der deutsche Kapitän führte die junge DFB-Elf auf Platz 3. 80 Prozent der 35 langen Pässe des Außenverteidigers kamen an, ein sehr guter Wert. Lahm klärte zwei Mal auf der Linie - das schaffte kein anderer WM-Spieler.

Abwehr: Arne Friedrich (Hertha BSC/VfL Wolfsburg)

Der Neu-Wolfsburger, der zu WM-Start noch an der Spree zuhause war, durfte das ganze Turnier über auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung spielen und überzeugte defensiv (65 Prozent gewonnene Zweikämpfe) und offensiv, als er gegen Argentinien mit dem ersten Länderspieltor seiner Karriere das 3:0 erzielte. Drei Mal klärte er als letzter Mann mit sauberem Tackling - kein anderer WM-Spieler öfter.

Abwehr: Martin Demichelis (FC Bayern)

Der argentinische Innenverteidiger erzielte einen Treffer (gegen Griechenland). Der Bayern-Spieler überzeugte mit einer Passgenauigkeit von 95 Prozent.

Mittelfeld: Bastian Schweinsteiger (FC Bayern)

Der Chef im deutschen Mittelfeld hatte nach Spaniens Xavi (799) die zweitmeisten Ballkontakte bei diesem Turnier (723). Im zentralen Mittelfeld überzeugte Schweinsteiger mit drei Torvorlagen, einer Passgenauigkeit von 86,4 Prozent und der zweitgrößten zurückgelegten Distanz aller WM-Spieler laut Castrol-Analyse (79,8 km).

Mittelfeld: Mark van Bommel (FC Bayern)

Der Bayern-Kapitän verbuchte die meisten erfolgreichen Tacklings aller WM-Spieler (28). Van Bommel foulte zwar auch am zweithäufigsten (19 Mal), war aber auch der Spieler, der am zweithäufigsten gefoult wurde (23 Mal, wie Uruguays Suarez).

Mittelfeld: Arjen Robben (FC Bayern)

Nur drei andere Spieler gingen noch öfter ins Dribbling als Robben (30 Mal), der bei fast jedem zweiten Versuch erfolgreich war (48,6 Prozent). Dabei fehlte er "Oranje" in den ersten beiden Spielen. Gegen Uruguay traf der Flügelflitzer sogar mit dem Kopf - das war ihm weder in der Bundesliga, noch in der Premier League oder in der Champions League jemals gelungen (lediglich in der Primera Division machte er 2008 für Real zwei Treffer per Kopf).

Mittelfeld: Mesut Özil (Werder Bremen)

Der Regisseur der DFB-Elf überzeugte durch Tempodribblings und Sahnepässe. Insgesamt legte er drei Treffer direkt vor, ein Tor erzielte er selbst. Es war das entscheidende 1:0 im letzten Gruppenspiel gegen Ghana. Der Bremer gab aus dem Spiel heraus die meisten Torschussvorlagen
aller WM-Spieler (18) und kam auf eine für einen Offensivspieler sehr gute Passgenauigkeit von 84 Prozent.

Angriff: Thomas Müller (FC Bayern)

Der 20-Jährige wurde zum besten Jungspieler des Turniers gewählt. Dank seiner Kaltschnäuzigkeit wurde er mit fünf Toren und drei Assists sogar Torschützenkönig. Auch in Punkto Chancenverwertung (50 Prozent), Schussgenauigkeit (60 Prozent) und Passquote (76 prozent) wusste der Bayern-Spieler zu überzeugen.

Angriff: Lukas Podolski (1. FC Köln)

Podolski war an vier Treffern direkt beteiligt (zwei Tore, zwei Assists). Mit 78 Länderspielen und 40 Toren trifft er im Schnitt öfter als in jeder zweiten Partie. Die Castrol-Analyse hat bei dem Kölner eine Spitzengeschwindigkeit von 31,5km/h gemessen - nur zwei andere WM-Spieler waren noch schneller.

Angriff: Miroslav Klose (FC Bayern)

Klose netzte vier Mal ein, insgesamt zum 14. Mal in WM-Spielen, und zog damit in der ewigen WM-Torschützenliste mit dem "Bomber der Nation" Gerd Müller gleich. Nur Brasiliens Ronaldo traf noch ein Mal mehr. Zudem rückte der Stürmer mit seinem 19. WM-Spiel auf den geteilten Rang 3 unter den deutschen WM-Rekordspielern vor. Nur Lothar Matthäus (25) und Uwe Seeler (21) liefen noch öfter bei einem Weltturnier für Deutschland auf. Erstaunlich bleibt auch Kloses Trefferausbeute per Kopf: Bei seinen drei WM-Teilnahmen brachte der Angreifer neun Torschüsse per Kopf auf den gegnerischen Kasten, sieben davon zappelten im Netz!