Den ersten Weißbier-Angriff konnte Louis van Gaal (r.) noch abwehren
Den ersten Weißbier-Angriff konnte Louis van Gaal (r.) noch abwehren

Bayerischer Party-Express hat das Triple vor Augen

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Louis van Gaal wusste, dass es im Berliner Olympiastadion passieren würde. Er ahnte wohl auch, dass es für ihn kein Entkommen geben konnte. Der Trainer des FC Bayern versuchte es vor dem Saisonfinale bei Hertha BSC deshalb mit einem Appell: "Ich habe meinen Spielern gesagt, dass ich das nicht möchte."

In der Halbzeit wechselte er aber schon vorsorglich den feinen Zwirn gegen einen FCB-Trainingsanzug. Nach dem Abpfiff, war er dann hellwach, hatte seine Kicker im Blick. Immer bereit zum Sprung.

Geballter Angriff auf van Gaal

Zuerst mit Erfolg: Dem geballten Angriff von Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Hamit Altintop, Ivica Olic und Daniel van Buyten entkam der Niederländer fast unbeschadet. "Mit fünf oder sechs Mann sind sie gekommen. Aber das habe ich noch gut gemacht, ich war nur ein bisschen nass", so van Gaal.

Doch die Attacke seines Landsmannes Mark van Bommel hatte er dann nicht kommen sehen. Drei Liter Weißbier ergossen sich aus dem überdimensionalen Paulaner-Glas über van Gaal. "Da war ich vom Publikum ein bisschen abgelenkt", sagte dieser mit einem Lächeln.

FCB überall oben auf

Es hätten letztlich wohl auch zehn Bierduschen sein können – dem Meistertrainer war an diesem Tag nur noch zum Feiern zumute. Völlig durchnässt ließ er seinen Emotionen vor der Bayern-Kurve freien Lauf. Vor allem, als er die Ergebnisse von den anderen Plätzen gehört hatte. Denn dann stand fest: Der FC Bayern hat nicht nur die meisten Punkte eingeheimst, sondern auch die meisten Tore geschossen und mit die wenigsten Gegentreffer kassiert. "Das macht mich stolz", freute sich van Gaal auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Diese fand erst gut eine Stunde nach dem Schlusspfiff statt. Denn der FCB-Tross fand beim Feiern vor der Bayern-Kurve einfach kein Ende. Immer wieder wurde die Schale den zu Tausenden angereisten Anhängern entgegen gestreckt. Es wurde gelacht, gehüpft, getanzt. Franck Ribery hatte sich eine rote Perücke aufgesetzt und schwenkte eine große Bayern-Fahne, Arjen Robben war Lokomotivführer der Polonaise, Hamit Altintop stimmte das Humba an.

Fokus auf die nächsten Endspiele

Doch beim allem Jubel über den 22. Titel des Rekordmeisters, vergaßen die Spieler nicht, dass neben der Meisterschaft auch noch die Endspiele im DFB-Pokal und der Champions League anstehen. "Es ist wichtig, dass wir jetzt absolut konzentriert und fokussiert bleiben. Wir haben nur noch zwei Spiele zu spielen. Und das müssen wir uns immer vor Augen halten", machte van Bommel im bundesliga.de-Interview klar.