Bayer will Salonikis Heimserie knacken

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München - Nach dem Sieg in Wolfsburg will Bayer Leverkusen nun in der Europa League die Grundlage für ein Weiterkommen schaffen. Die Aufgabe ist allerdings nicht einfach - Aris Saloniki hat im Europapokal zuletzt ein Heimspiel verloren, als die Europa League noch Messepokal hieß.

Vier Tage nach dem Coup in Wolfsburg will Bayer Leverkusen nun auf internationaler Bühne diese Festung knacken. "Wir fahren dahin, um eine Serie zu beenden", sagte Kapitän Simon Rolfes vor dem Gruppenspiel in der Europa League beim griechischen Vertreter Aris Saloniki am Donnerstag (ab 20:50 Uhr im Live-Ticker). 42 Jahre ist Aris im heimischen, 23 000 Zuschauer fassenden Stadion Kleanthis Vikelidis ungeschlagen. Die Europa League hieß noch Messepokal (später UEFA-Cup), als man 1968 in der 2. Runde mit 1:2 gegen Uijpest Budapest unterlag. Seitdem ist Aris in 21 Spielen unbesiegt.

Heynckes lobt Spielführer Rolfes

Vor allem Rolfes strotzt vor Selbstvertrauen. Innerhalb von elf Minuten avancierte der Nationalspieler nach seiner Einwechslung mit zwei Toren und einem herausgeholten Elfmeter beim 3:2 in Wolfsburg zum Matchwinner. "Das zeugt von einer guten Moral und guten Fitness. Das ist eine gute Entwicklung", meinte der Mittelfeldspieler zur Leistung des Teams von Trainer Jupp Heynckes. In der Bundesliga steht Bayer mittlerweile auf dem dritten Rang, die Gruppe B der Europa League führt die "Werkself" mit vier Punkten vor Saloniki und Rosenborg Trondheim (je drei) an.

In höchsten Tönen lobte Heynckes Spielführer Rolfes und will diesen nach zwei Kurzeinsätzen möglicherweise von Beginn an bringen. "Rolfes ist wieder in einer Topverfassung. Die Zeit scheint gereift, ihn wieder über die vollen 90 Minuten einzusetzen", sagte der 65-Jährige, der eine entsprechende Entscheidung nach dem Vormittagstraining am Donnerstag treffen will.

Bayers Defensive muss stabiler werden

Rolfes warnt vor dem Gegner, weil auch Leverkusen noch nicht das Optimum erreicht habe. "Wir kassieren weiterhin zuviel Gegentore. Wir müssen viel stabiler stehen, viel kompromissloser in der Defensive sein und viel mehr Stärke ausstrahlen", erklärte der 28-Jährige, dessen Team in der Liga in acht Spielen bereits 14 Gegentore zuließ. Deshalb müsse man in Saloniki "von der ersten Minute an wach sein".

Die intensive Atmosphäre im kleinen Stadion in Saloniki fürchtet er indes nicht. "Wenn man in Dortmund vor 80.000 Zuschauern spielt, kann es auch mal laut zugehen", meint Rolfes. Bei Borussia Dortmund hatte Bayer zum Auftakt 2:0 gewonnen und den Westfalen damit die bisher einzige Niederlage in der laufenden Bundesliga-Saison zugefügt.

Saloniki: Qualitäten bewiesen, aber Generalprobe vergeigt

Saloniki verfügt aber über Qualitäten, die das Team zumindest in der Europa League beim 1:0 gegen Atletico Madrid zeigte. Trainiert wird das Team von Hector Cuper. Der 54-jährige Argentinier führte den FC Valencia 2000 und 2001 in das Endspiel der Champions League. Im Mittelfeld ist Ricardo Faty eine feste Größe. Der 24-Jährige hatte 2007/2008 ein kurzes Gastspiel in Leverkusen.

Die Generalprobe für Aris ging am Wochenende allerdings gründlich daneben, der dreimalige griechische Meister verlor daheim mit 0:4 gegen AEK Athen. "Das ändert nichts an der grundsätzlichen Qualität der griechischen Mannschaft", sagt Heynckes. "Aris hat oft gezeigt, dass es sich im Europapokal steigern kann. Ich erwarte ein schweres Spiel gegen einen gut organisierten Gegner."

Verzichten muss Heynckes in Griechenland auf Innenverteidiger Sami Hyypiä. Der Finne zog sich am Mittwoch im Abschlusstraining eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zu. Für Hyypiä rückt aller Voraussicht nach Stefan Reinartz in die Startformation.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Saloniki: Sifakis - Guiaro, Calvo, Koke, Ruiz - Faty - Michel, Javito, Lazaridis, Vanjeli - Prittas

Leverkusen: Adler - Schwaab, Reinartz, Friedrich, Kadlec - Sam, Vidal, Rolfes (Bender), Barnetta - Helmes, Derdiyok

Schiedsrichter: Martin Ingvarsson (Schweden)