Bayer-Angreifer Stefan Kießling (r., hier gegen Josip Simunic) ist gut in Form: Er erzielte gegen 1899 seinen zweiten Saisontreffer im zweiten Spiel
Bayer-Angreifer Stefan Kießling (r., hier gegen Josip Simunic) ist gut in Form: Er erzielte gegen 1899 seinen zweiten Saisontreffer im zweiten Spiel

Bayer jubelt über das "System Heynckes"

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Neues Stadion, neuer Trainer, neues Glück: Bei Bayer Leverkusen ist nach der erfolgreichen Arena-Premiere die Fußball-Welt wieder in Ordnung und Disziplinfanatiker Jupp Heynckes ist offenbar schon zum Liebling der Spieler aufgestiegen.

Auch beim Auswärtsspiel beim SC Freiburg am Samstag will die Werkself ihre neu gewonnene Stärke unter Beweis stellen. Dort soll mit einem Auswärtssieg der Saisonstart veredelt werden. "Wenn wir uns die Punkte, die wir in Mainz liegen gelassen haben, am Samstag in Freiburg wiederholen, bin ich sehr zufrieden", sagt Patrick Helmes bei bundesliga.de. Der Torjäger ist derzeit nach einem Kreuzbandriss außer Gefecht.

Rolfes, Kießling und Völler loben neue Stabilität

Dass das "System Heynckes" bereits erste Früchte trägt, bestätigte Simon Rolfes nach dem 1:0-Sieg gegen Hoffenheim am vergangenen Samstag. "Solche Spiele hätten wir in der Vergangenheit nicht zustande gebracht. Wir spielen ganz anders Fußball. Wo uns früher die Kraft gefehlt hat, hätten wir diesmal sogar noch zulegen können", lobte der Bayer-Kapitän die Handschrift des neuen Trainers.

Der seit Jahren praktizierte und wenig ertragreiche Hurra-Stil gehört erst einmal der Vergangenheit an. "Wir stehen hinten sicher und vorne bekommen wir immer unsere Chancen. Das ist schon ein Unterschied. Wenn wir das weiter so hinbekommen, wird es für die anderen Mannschaften schwer, an uns vorbeizukommen", meinte Matchwinner Stefan Kießling, der in der 67. Minute den umjubelten Siegtreffer markierte. Auch Sportchef Rudi Völler lobte die "Stabilität, die uns früher gefehlt hat."

Hyypiä als "Fels in der Brandung"

In das oftmals hektische Tempo- und Angriffsspiel der Leverkusener ist Ordnung eingekehrt - ganz so, wie es sich Heynckes vorstellt. "Schönspielerei reicht nicht. Die taktische Disziplin ist der Weg, der nach oben führt. Die Mannschaft muss lernen, zu Null zu spielen. Das hat sie schon gut verinnerlicht", meinte Heynckes, nachdem mit vier Punkten aus zwei Spielen ein erfolgreicher Saisonstart perfekt war.

Eine Schlüsselrolle bei Heynckes nimmt dabei der 35 Jahre alte Finne Sami Hyypiä ein. "Er ist nicht nur der Fels in der Brandung, sondern auch fußballerisch richtig stark", schwärmte Völler vom Neuzugang aus Liverpool und auch Heynckes war voll des Lobes: "Er ist ein Vollprofi. Mit seiner Erfahrung und Persönlichkeit hilft er uns weiter."

Nächstes Talent für Bayer

Ein Perspektivspieler, der in der Zukunft weiterhelfen soll, ist Lars Bender. Bayer eiste das 20-jährige Talent schon vorzeitig von 1860 München los und sorgte damit für die nächste Erfolgsmeldung. Zuvor war geplant, dass der Mittelfeldspieler erst in der Saison 2010/11 nach Leverkusen wechselt.

"Ich bin erleichtert, dass es noch geklappt hat, ich den Kopf jetzt wieder für einen Verein frei habe und bin dankbar, dass es Bayer 04 ist", sagte Bender.

In Leverkusen herrscht derzeit Aufbruchsstimmung. Ein Mitgrund ist die Rückkehr in die BayArena. Die Heimspiele werden nach 245 Tagen im Düsseldorfer Exil wieder im eigenen Stadion ausgetragen. Nur ein Sieg in acht Spielen war Bayer in Düsseldorf gelungen. "Für die Mannschaft ist es wichtig, dass sie wieder eine Heimstätte hat und die Zuschauer im Rücken spürt. Das ist hier in dem kleinen Fußball-Tempel der Fall", freute sich der Trainer.

Video: Die BayArena erstrahlt im neuen Glanze!