Das Hinspiel in Hamburg gewann Bayer Leverkusen mit 1:0 durch einen Treffer von Renato Augusto (r.) in der 81. Minute
Das Hinspiel in Hamburg gewann Bayer Leverkusen mit 1:0 durch einen Treffer von Renato Augusto (r.) in der 81. Minute

Bayer erwartet Geduld- und Kampfspiel

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Leverkusen - Bayer 04 Leverkusen kann mit einem Sieg gegen St. Pauli (ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) seinen Rückstand auf Dortmund auf fünf Punkte verkürzen, muss aber Nationaltorhüter René Adler und Renato Augusto ersetzen.

Der Ausfall des Brasilianers, dem ein leichter Muskelfaserriss im Oberschenkel zu schaffen macht, kommt nicht besonders überraschend. "Renato macht täglich sein Therapie-Programm mit Dr. Holger Broich, aber für Sonntag reicht es noch nicht", erklärte Trainer Jupp Heynckes auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Bei René Adler verhindert ein Mitte der Woche aufgetretener Magen-Darm-Virus den Einsatz gegen St. Pauli. Für ihn wird zum vierten Mal in dieser Saison Fabian Giefer zwischen die Pfosten rücken. Jupp Heynckes hat dabei volles Vertrauen in den 20-Jährigen, der im letzten Hinrunden-Spiel gegen den SC Freiburg ebenso im Kasten gestanden hatte wie bei den beiden Europa-League-Partien bei Rosenborg Trondheim und gegen Atlético Madrid.

"Keinerlei Bedenken"

"Fabian hat das bisher immer gut gelöst, wenn er als Vertreter von René gefordert war. Er ist voll akzeptiert im Team, ich habe da keinerlei Bedenken. Fabian ist für mich ein großes Talent", sagte der Coach. Gonzalo Castro, der die ganze Woche über beschwerdefrei trainiert hat, kehrt gegen St. Pauli wieder in den Kader zurück.

Ungeachtet ihrer misslichen Situation in der Tabelle sieht Heynckes in den Hamburgern einen unangenehmen Gegner. "Wir werden auf eine hochmotivierte Mannschaft treffen, die voller Kampfstärke und Leidenschaft agieren wird. Unter Umständen werden wir viel Geduld brauchen oder auch eine Standardsituation, was uns in dieser Saison ja schon häufig ausgezeichnet hat", betonte der Fußball-Lehrer, der sich von der bereits ausverkauften BayArena einen weiteren Schub erhofft: "Das wird uns zusätzlich beflügeln."

Grundsätzlich geht der Coach davon aus, dass seine Schützlinge im Endspurt der Liga noch etwas zuzusetzen haben. "Form und Substanz spielen eine große Rolle. Aber je näher das Saisonfinale rückt, umso wichtiger ist auch die Motivation im Team. Und ich weiß, dass meine Truppe hungrig auf Erfolg ist. Darin werden wir uns auch weder von links noch von rechts beirren lassen", sagt Heynckes. "Wir sind nicht nur physisch präpariert, sondern auch psychisch stark genug, um mit Drucksituationen umgehen zu können. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir unsere Serie der Gewinnspiele am Sonntag ausbauen können."

"Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein"

St. Paulis Cheftrainer Holger Stanislawski reist mit großen Verletzungssorgen ins Rheinland, gibt sich aber dennoch kämpferisch. "Entscheidend sind die elf Mann auf dem Platz, ein Ersatztorwart und drei Einwechselspieler", antwortet Stanislawski auf die Frage, ob er aufgrund der Verletztensituation überhaupt einen 18-Mann-Kader zusammen bekomme.

"Zur Not fahren wir auch mit 17 Spielern, die wissen, was wir vorhaben, nach Leverkusen", führte der Coach fort. Überrascht sei er, wie gut seine Mannschaft die immer wieder auftretenden Rückschläge durch Verletzungen wegstecke. "Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein, denn in dieser schwierigen Situation beißen sich die Jungs wirklich rein." So ist Stanislawski, der sich selbst als "immer optimistischen Typ" beschreibt, zuversichtlich, denn die Begeisterung und das Feuer im Team seien nach wie vor vorhanden.

Viel Lob für den Gegner

Sein Team müsse auch in Leverkusen alles aus sich herausholen, denn Leverkusen habe den in der Breite stärksten Kader der Bundesliga. "Da sitzt schon mal ein Derdiyok, ein Kießling oder sogar ein Ballack auf der Bank", weiß der 41-Jährige um die Stärke der "momentan wohl konstantesten Mannschaft der Liga".

"Aber auf diese Aufgabe freuen wir uns sehr, auch wenn es nicht einfach wird, in Leverkusen zu punkten", meint Stanislawski. Sein Team kann in Leverkusen nur positiv überraschen, geht man doch wie fast immer als Außenseiter in eine Bundesligapartie.

Viele Ausfälle

Nicht als Außenseiter, sondern Außenverteidiger könnte Petar Filipovic eingesetzt werden. "Er ist eine Alternative für den Defensivverbund, aber auch für die Offensive", weiß der Cheftrainer um die Flexibilität des 20-Jährigen.

Neben den gesperrten Jan-Philipp Kalla und Fin Bartels sowie den verletzten Spielern Carlos Zambrano, Bastian Oczipka, Moritz Volz, Mathias Hain und Arvid Schenk wurden auch Kapitän Fabio Morena und Max Kruse, die beide noch Trainingsrückstand nach ihren Verletzungen aufweisen, nicht für die Partie gegen die "Werkself" nominiert.