Bayer Leverkusen hat den KRC Genk zu Gast und will die Auftaktpleite bei Chelsea wettmachen
Bayer Leverkusen hat den KRC Genk zu Gast und will die Auftaktpleite bei Chelsea wettmachen

Bayer befreit sich mit Arbeitssieg

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Leverkusen - Bayer Leverkusen ist in der Champions League der erhoffte Befreiungsschlag geglückt: Im ersten Heimspiel in der Königsklasse seit sechseinhalb Jahren gelang der "Werkself" gegen den belgischen Meister KRC Genk ein 2:0 (1:0) und damit nach drei Pflichtspielpleiten in Folge bei 1:9 Toren wieder ein Sieg.

Lars Bender (30.) und der zehn Minuten zuvor eingewechselte Michael Ballack (90.) schossen die Tore für die Mannschaft von Trainer Robin Dutt, die zum Auftakt der Champions League 0:2 beim FC Chelsea verloren hatte. Allerdings mussten die Rheinländer bis zum Schluss um den knappen Erfolg bangen. Bayer hat damit weiterhin alle Chance, die K.o.-Runde zu erreichen.

"Es war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wenn du vorher drei Spiele verloren hast, ist kein Sieg ein Pflichtsieg", sagte Dutt: "Wir waren offenbar nicht bereit, das letzte Risiko einzugehen. Das hat natürlich mit Selbstvertrauen zu tun. Spielerisch hat nicht alles geklappt, aber ich habe eine gewisse Mentalität gesehen."

Bender belohnt sich für viel Einsatz

Die Leistung des Vizemeisters war allerdings nicht ganz überzeugend. Während die Mannschaft im Angriff durchaus ansprechend agierte und sich viele Chance herausspielte, wirkte die Abwehr ungeordnet und anfällig. Bayer, Champions-League-Finalist von 2002, war die Verunsicherung anzumerken, erst das Führungstor hatte eine befreiende Wirkung.

Die Gäste, derzeit Tabellenfünfter der belgischen Liga, versteckten sich keineswegs und besaßen selbst einige gute Gelegenheiten zum Torerfolg, obwohl Bayer lange Zeit deutlich mehr Ballbesitz hatte. Stellungs- und Staffelungsfehler ermöglichten Genk immer wieder Konterangriffe. Im zweiten Durchgang spielte das Dutt-Team zu verhalten, sodass der belgische Champion immer mehr aufkam.

In der Offensive war häufig Sidney Sam Ausgangspunkt vielversprechender Aktionen der Gastgeber. Der lauf- und zweikampfstarke Bender wurde durch seinen ersten Champions-League-Treffer belohnt. Gegen seinen Flachschuss hatte Genk-Torwart Laszlo Köteles keine Abwehrchance. Andre Schürrle (14./63.) und Renato Augusto (21./43.) besaßen aufseiten der Hausherren gute Chancen. Schürrle fand bei seinem Sololauf nach einer guten Stunde im guten Köteles seinen Meister.

Ballack mit der Entscheidung

Allerdings hatte Bayer-Torwart Bernd Leno bei Kopfbällen von Jeroen Simaeys (13.) und Marvin Ogunjimi (43.) jeweils Glück, bei einem weiteren Kopfball von Ogunjimi aus fünf Metern reagierte er glänzend (67.). Unfreiwillig sorgte er aber auch für eine Gäste-Chance (34.): Sein Fehlpass landete bei Jelle Vossen, dessen Schussversuch von Ömer Toprak gerade noch per Grätsche abgewehrt wurde.

Insgesamt zeigte Bayer gegenüber der trostlosen Vorstellung am vergangenen Samstag beim 0:3 bei Bayern München eine deutliche Leistungssteigerung. Das erste Champions-League-Heimspiel seit März 2005 war aber nicht ausverkauft - offenbar die Quittung für die jüngste Misserfolgsserie. Dutt konnte gegen die Belgier wieder die in der Liga rotgesperrten Schürrle und Michal Kadlec aufbieten.

Ex-Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack saß zunächst auf der Bank. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung beseitigte er mit seinem 16. Tor im 89. Champions-League-Sieg die letzten Zweifel am Sieg.