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Leverkusens Heung Min Son (r.) erzielte gegen Borussia Dortmund das Goldene Tor
Leverkusens Heung Min Son (r.) erzielte gegen Borussia Dortmund das Goldene Tor

Son: "Wir sollten nicht träumen"

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Dortmund - Heung Min Son entwickelt sich langsam aber sicher zum Dortmund-Schreck. Der Südkoreaner markierte in der letzten Saison - noch im Dress des Hamburger SV - vier Treffer gegen die Schwarz-Gelben. Nun schlug Son schon wieder zu: Der Offensivmann erzielte für Bayer das Goldene Tor beim 1:0-Sieg gegen den BVB. Nach der Partie spricht er im Interview überdasTopspiel und blickt auf die Champions-League-Partie in San Sebastian voraus.

Frage: Heung Min Son, mit Ihrem Tor sind Sie für Bayer zum Matchwinner in Dortmund geworden.

Heung-Min Son: Ich freue mich, dass ich so ein wichtiges Tor gemacht habe. Ich hatte mir vorgenommen, locker zu bleiben und das Spiel zu genießen. Das hat ganz gut funktioniert. Aber ich kann es noch gar nicht ganz glauben, dass ich schon wieder gegen Dortmund getroffen habe.

Frage: Sie treffen ja eigentlich immer gegen den BVB: In der letzten Saison vier Mal im HSV-Trikot, jetzt auch für Bayer. Würden Sie am liebsten nur noch gegen Dortmund spielen?

Son:(lacht) In meiner ersten Saison habe ich noch nicht gegen Dortmund getroffen. Da war ich auch erst 18 Jahre alt. Aber es stimmt schon, ich habe irgendwie immer ein gutes Gefühl in Dortmund. Es macht einfach Spaß, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Aber in der Bundesliga gibt es so viele gute Mannschaften, gegen die man gerne spielt und wo es Spaß macht, aufzulaufen. Und es ist schon richtig schwer, gegen Dortmund zu spielen. Da braucht man viel Kraft und Konzentration.

Frage: Fast hätten Sie noch ein zweites Tor erzielt.

Son: Die zweite große Chance muss ich auch machen. Als ich alleine vor Weidenfeller war, hätte ich das zweite Tor machen müssen. Ich hätte links oder recht vorbeigehen können. Aber dann habe ich mich entschlossen, direkt zu schießen. Das war ein Fehler. Mit einer 2:0-Führung zur Pause hätten wir es in der zweiten Halbzeit etwas lockerer angehen können. Dann wäre das Spiel für uns einfacher geworden.

Frage: Täuscht der Eindruck, oder kommen Sie bei Bayer immer besser zurecht?

Son: Es läuft ganz gut für mich, aber ich brauche auch noch etwas Zeit. Ich bin ja noch keine sechs Monate in Leverkusen. Natürlich versuche ich immer, in jedem Spiel eine gute Leistung zu bringen. Mit unserer Leistung gegen Dortmund können wir aber alle sehr zufrieden sein. Wir haben wirklich ein gutes Spiel gemacht und alles umgesetzt, was wir uns vorher vorgenommen haben.

Frage: Was waren das für Vorgaben?

Son: Wir wollten in jeden Zweikampf gehen, um das Spiel zu gewinnen. Das hat gut geklappt. Wir haben alles gegeben für diesen Sieg. Wir haben 90 Minuten gekämpft, um diese Punkte mitzunehmen.

Frage: Trotz der Führung kam vor allem in der zweiten Halbzeit noch einmal Hektik auf. Woran hat es gelegen?

Son: Was heißt Hektik? Ich denke, dass wir gut sehr gut gestanden haben, auch in der zweiten Halbzeit. Wir haben Dortmund nicht zu vielen Chancen kommen lassen. Das Spiel war insgesamt sehr intensiv, es gab viele Zweikämpfe. Wir wollten alles tun, um kein Gegentor zu kassieren, zu Null zu spielen und den Sieg mitzunehmen. Aber hektisch fand ich es nicht.

Frage: Vor der Saison war fast nur von Bayern und dem BVB die Rede - jetzt hat sich Bayer Leverkusen zwischen das Duo geschoben.

Son: Bayern und Dortmund sind auch sehr stark, da gibt es gar keinen Zweifel. Aber es sieht auch jeder, wer zurzeit in der Bundesliga auf dem zweiten Platz steht. Das ist kein Zufall. Wir haben eine sehr starke Mannschaft und haben es uns verdient, auf diesem zweiten Platz zu sein.

Frage: Schauen Sie jetzt auch auf die Bayern, die nur vier Punkte Vorsprung haben?

Son: Wir sollten jetzt nicht zu sehr in die Zukunft schauen oder anfangen zu träumen. Wir brauchen in jedem Spiel die richtige Einstellung und wollen jedes Mal unsere Leistung abrufen. Wenn wir das tun, werden wir auch unsere Punkte holen. Die Bayern haben noch einen Vorsprung, aber natürlich wollen wir am liebsten auch da ran. Warum denn nicht?

Frage: Kann Leverkusen jetzt auch mit breiter Brust zur Champions League zu Real Sociedad San Sebastian fahren?

Son: Jedes Spiel ist für uns und für mich wichtig. Aber in der Champions League steht in dieser einen Partie in San Sebastian natürlich noch einmal mehr auf dem Spiel für den ganzen Verein. Wir sollten auch nicht zu sehr auf das andere Gruppenspiel zwischen Manchester und Donetsk schauen, sondern uns auf unsere eigene Leistung konzentrieren. Wenn wir so spielen wie in Dortmund, haben wir sicher gute Chancen. Und wenn wir dann noch ein bisschen Glück haben, dann kommen wir auch weiter.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte