Bitterer Champions-League-Abend für Bayer 04: Gegen Manchester United setzt es für Simon Rolfes und Co. eine 0:5-Klatsche
Bitterer Champions-League-Abend für Bayer 04: Gegen Manchester United setzt es für Simon Rolfes und Co. eine 0:5-Klatsche

Bayer kommt gegen United unter die Räder

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Leverkusen - Bayer Leverkusen hat seine Ausgangsposition in der Champions League nach einer 0:5 (0:2)-Lehrstunde gegen Manchester United verspielt und hat das Erreichen des Achtelfinals nicht mehr in der eigenen Hand. Der Bundesliga-Zweite rutschte durch die höchste Heimpleite seiner Champions-League-Geschichte auf den 3. Platz ab und braucht zum Abschluss der Gruppenphase einen Sieg bei Real Sociedad San Sebastian sowie Schützenhilfe der nun vorzeitig qualifizierten Briten gegen Shakhtar Donetsk.

Gäste nutzen Fehler der Werkself eiskalt aus



Sollte Manchester am 10. Dezember gegen die Ukrainer gewinnen, würde Leverkusen ein Unentschieden im Baskenland genügen, um das zweite Vorrunden-Aus bei der achten Königsklassen-Teilnahme und den Abstieg in die Europa League abzuwenden.

"Mir fehlen selten die Worte, aber das ist ein ganz bitterer Abend. Wir müssen die Mannschaft jetzt wieder aufbauen. Die Spieler sind geknickt, damit haben wir nicht gerechnet. Wir haben aber noch eine Chance", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler nach der Partie und lenkte den Blick bereits auf das Spiel in San Sebastian.


Bayer 04 fand keinen guten Start in die Partie, leistete sich viele Fehlpässe im Aufbauspiel und wurde dafür prompt bestraft. Antonio Valencia (22.) hatte die in der Premier League nur auf Rang 6 liegenden Engländer in Führung gebracht, acht Minuten später unterlief Abwehrchef Emir Spahic ein Eigentor, nach dem 0:3 durch Jonny Evans (66.) trafen noch Chris Smalling (77.) und Nani (88.). Wayne Rooney bereitete drei der fünf Tore vor. Der zweimalige Champions-League-Sieger aus Manchester überstand damit bei seiner 18. Teilnahme in Folge zum 17. Mal die Vorrunde.

Bayer musste zwar Sidney Sam (Muskelfaserriss) ersetzen, den Überflieger der aktuellen Saison. Doch Manchester traf es eigentlich ungleich härter: Michael Carrick, Marouane Fellaini, Kapitän Nemanja Vidic und Torjäger Robin van Persie fehlten - gleich vier absolute Stützen des Teams. So erhielt der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa wie im Hinspiel eine seiner wenigen Bewährungschancen, die er diesmal eindrucksvoll nutzte. Zudem kam Ryan Giggs, Assistenz-Trainer und nach offizieller Wahl Manchesters "bester Spieler aller Zeiten", zwei Tage vor seinem 40. Geburtstag zum 138. Champions-League-Einsatz.

Trotz des personellen Aderlasses hatte der englische Rekordmeister die Partie jederzeit fest im Griff. Bayer legte den Respekt nie komplett ab, kam nicht richtig in die Zweikämpfe und ließ im Spiel nach vorne die nötige Durchschlagskraft vermissen.

Kießling vergibt, Valencia trifft


Bitter zudem, dass das 0:1 ausgerechnet Sekunden nach Leverkusens bester Torchance fiel. Stefan Kießling hatte sich zentral in den Strafraum durchgewühlt, seinen Schuss blockte Vidic-Ersatz Evans im letzten Moment zur Ecke. Direkt danach eroberte Kagawa 30 Meter vor dem eigenen Tor den Ball gegen Reinartz, den mustergültigen Konter vollendete Valencia nach einer schönen Hereingabe von Rooney am langen Pfosten. Acht Minuten später verlängerte Spahic einen Freistoß von Rooney unglücklich und unhaltbar für Bayer-Keeper Bernd Leno mit dem Kopf ins eigene Tor.

Nach dem Wechsel agierte der Bundesligist etwas couragierter, wurde jedoch nicht gefährlich genug. Manchester tat nur das Nötigste, ohne die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Nach 56 Minuten vergab Nani den dritten Scorerpunkt Rooneys, als er nach dessen schöner Vorlage vorbeizielte. Rooney selbst verzog kurz darauf ebenfalls knapp, ehe Evans nach einer Ecke alle Zweifel beseitigte. Danach war Bayers Widerstand gebrochen.

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