Bayer 04 Leverkusen im Check: Wer kann Kai Havertz ersetzen?
Der Saisonstart rückt näher, am 18. September beginnt die neue Saison! bundesliga.de nimmt bis dahin alle Clubs unter die Lupe - hier Bayer 04 Leverkusen.
Kader
Zwei Leistungsträger der letzten Jahre haben im Kader von Bayer 04 Leverkusen in diesem Transfersommer große Risse hinterlassen. Während der Abgang des kongenialen Kai Havertz zum FC Chelsea nicht wirklich überraschend kam, so war der Transfer von Stürmer Kevin Volland (44 Bundesliga-Tore für Bayer in den letzten vier Jahren) zur AS Monaco nicht wirklich zu erwarten. Die Kaderplaner um Sportdirektor Simon Rolfes haben aber zumindest für Volland schnell einen adäquaten Ersatz an Land gezogen und den Tschechen Patrik Schick präsentiert, der zuletzt bei seiner Leihe bei Ligakonkurrent RB Leipzig (10 Saisontore) überzeugen konnte. Für Havertz hingegen könnte durchaus noch ein Ersatz verpflichtet werden. Es würde aber auch nicht wundern, wenn sein Abgang auf mehrere Schultern im bereits vorhandenen Kader verteilt würde. Etwa, wenn Spieler wie Nadiem Amiri, Kerem Demirbay oder auch Youngster Florian Wirtz den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gehen. Mit Ausnahme des aktuellen deutschen U21-Torwarts Lennart Grill, vom 1. FC Kaiserslautern gekommen und als Nummer zwei eingeplant, hat sich auf dem Transfermarkt aber ansonsten noch nicht allzu viel getan.
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Schlüsselspieler: Moussa Diaby
Nach einer gewissen Anlaufzeit war Moussa Diaby spätestens im Spätherbst des letzten Jahres unverzichtbar geworden für Leverkusen. Der Franzose, im letzten Sommer von PSG gekommen, ist jener Spieler, der den mit seinen Dribblings und seiner Dynamik den Unterschied ausmachen kann. Vor allem ab Jahresbeginn war der 21-Jährige, der sowohl Rechts- als auch Linksaußen agieren kann, dann auch vor dem Tor effektiver und konnte letztlich mit zehn direkten Torbeteiligungen, verteilt auf fünf Treffer und fünf Assist, seinen Beitrag zum fünften Tabellenplatz zusteuern. Diaby ist 2020/21 definitiv der nächste Schritt in seiner starken Entwicklung zuzutrauen.
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Überraschung der Vorbereitung: Exequiel Palacios
Lediglich ein Testspiel hat die Werkself gegen RSC Anderlecht bestritten (1:1). Es lässt sich deshalb nicht allzu viel über den aktuellen Zustand der Mannschaft sagen. Ein Spieler, der jedoch in jener Partie mit dem einzigen Treffer auf sich aufmerksam machen konnte, war Exequiel Palacios. Das argentinische Mittelfeldtalent, das in seinem ersten Halbjahr in der Bundesliga nur auf drei Einsätze gekommen war, müsste sich inzwischen akklimatisiert haben. Der 21-Jährige dürfte in der kommenden Spielzeit ohne Zweifel eine tragendere Rolle spielen als zuletzt.
Trainer und Taktik
Peter Bosz wechselte in der letzten Saison meist zwischen 3-4-2-1 und 4-2-3-1. Der Leverkusener Trainer ist aber immer noch Niederländer und ganz typisch für seine Herkunft ein großer Freund des 4-3-3. Dieses System ließ Bosz bereits zu Dortmunder Zeiten spielen und er hat es auch bei der Generalprobe gegen Anderlecht jüngst getestet. Bereits ein erster Fingerzeig? Mit Neuzugang Patrik Schick und Lucas Alario wäre jedoch auch eine Doppelspitze denkbar, etwa in einem 4-4-2. Bosz hat zumindest einen Kader zur Verfügung, der ihm viele taktische Möglichkeiten bietet.
Leverkusens Spielplan in der Bundesliga
Topfakt
Bayer Leverkusen ist noch acht Punkte von seinem 2000. Bundesliga-Punkt entfernt. Die Werkself wird diese Marke als erst 8. Team der Bundesliga-Geschichte knacken.
Saisonziel
Trotz der Abgänge von Havertz und Volland, die 2019/20 für insgesamt 35 Scorer-Punkte verantwortlich waren, hat der Kader genügend Qualität, um erneut um die Champions League, realistisch betrachtet also Platz drei bis vier, mitzuspielen. Das Mindestziel muss jedoch die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft sein. Dass es zumindest zum Saisonstart etwas holpriger werden könnte, hat Bosz mit einberechnet. In der ohnehin sehr kurzen Vorbereitung hatte der Übungsleiter auch aufgrund der Vielzahl von abbestellten Nationalspielern nur einen Bruchteil seiner Schützlinge zur Verfügung: "Ich weiß, was ich erwarten kann. Dass noch nicht alle Spieler bei 100 Prozent sein werden, kann ich mir vorstellen. Der Vorteil ist, dass ich schon eineinhalb Jahre hier bin. Deshalb ist es einfacher, zu einer Spielweise zu kommen."
Karol Herrmann
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