19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Insgesamt acht Jahre spielte Gerhard Poschner für den VfB Stuttgart und erzielte in dieser Zeit acht Treffer
Insgesamt acht Jahre spielte Gerhard Poschner für den VfB Stuttgart und erzielte in dieser Zeit acht Treffer

"Barcelonas Schwächephase ausnutzen"

xwhatsappmailcopy-link

Gerhard Poschner kennt sich aus im spanischen Fußball. Von 1999 bis 2001 spielte er bei Rayo Vallecano in der Primera Division. Seit August 2009 ist er Generaldirektor beim Erstligisten Real Saragossa. In der Hinrunde musste er mit ansehen, wie sein Team beim FC Barcelona mit 1:6 unter die Räder kam.

"Wenn man Barca spielen lässt, dann ist es nicht verwunderlich, wenn sie vier, fünf oder sechs Tore schießen", erklärte Poschner im bundesliga.de-Interview vor der Partie seines Ex-Clubs VfB Stuttgart beim Titelverteidiger (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker).

Doch Poschner, der 176 Bundesliga-Einsätze im Trikot mit dem roten Brustring absolvierte, räumt den Schwaben im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League Chancen auf ein Weiterkommen ein. Denn: "Barcelona ist zurzeit nicht in einer Top-Verfassung." Das Rezept für einen Erfolg im Stadion Camp Nou hat Poschner auch parat.

bundesliga.de: Herr Poschner, wie schätzen Sie die Chancen des VfB Stuttgart beim Rückspiel in Barcelona ein?

Gerhard Poschner: Es ist sicherlich eine sehr, sehr schwere Aufgabe, aber keine unlösbare. Für den VfB ist alles möglich. Das hat man auch schon im Hinspiel gesehen. Da hätten die Stuttgarter schon gewinnen müssen - sogar mit zwei Toren Unterschied.

bundesliga.de: Sie haben in dieser Saison auch schon mit Saragossa im Stadion Camp Nou gespielt und eine 1:6-Klatsche eingesteckt. Was ist schief gelaufen?

Poschner: Wir haben alles falsch gemacht. Und Barca war zu dem Zeitpunkt einfach richtig gut drauf. In Barcelona kann so ein Ergebnis aber jeder Mannschaft passieren. Wenn man sie spielen lässt, dann ist es nicht verwunderlich, wenn sie vier, fünf oder sechs Tore schießen. Wenn man sich versteckt, dann wird es schwierig.

bundesliga.de: Wie wichtig wird es sein, Weltfußballer Lionel Messi einzubremsen?

Poschner: Gegen Barcelona gewinnt man nicht, nur weil man Messi ausschaltet. Denn Barcelona kommt eigentlich nicht über die individuelle Klasse, sondern eher übers Kollektiv. Nur funktioniert das derzeit nicht reibungslos - und das ist das Problem. Der Spielfluss ist nicht da. Und dann verliert Barca an Boden.

bundesliga.de: Die Katalanen schwächeln?

Poschner: Barcelona ist zurzeit nicht in einer Topverfassung. Spielerisch läuft es nicht rund. Aber es ist natürlich nicht einfach, ein Weltklasse-Niveau über einen langen Zeitraum zu halten. Barca hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Da fällt die Mannschaft auch mal in ein Loch und kann sich nicht mehr richtig motivieren. Aber das ist völlig normal. Und wenn bei den Spielern nun die Konzentration und die Intensität ein bisschen abhanden gekommen sind, dann ist das nicht ungewöhnlich. Ich bin mir aber sicher, dass sich Barcelona in ein paar Wochen wieder in einer Top-Verfassung präsentieren wird, wenn es ins Saisonfinale geht. Aber der VfB muss diese Schwächephase - wenn man es denn so nennen kann, denn Barcelona spielt immer noch einen klasse Fußball - jetzt ausnutzen.

bundesliga.de: Und mit welcher taktischen Marschroute muss der VfB agieren, um zum Erfolg zu kommen?

Poschner: Wenn ich Trainer wäre, würde ich genauso spielen lassen, wie im Hinspiel.

bundesliga.de: Am Mittwoch sind die Voraussetzungen jedoch etwas anders. Die Stuttgarter laufen im ruhmreichen Camp Nou ein - vor einer sicherlich imposanten Kulisse. Da könnte dem ein oder anderen Spieler sicher das Herz in die Hose rutschen.

Poschner: Das glaube ich nicht. Für jeden Spieler sollte es eine Motivation sein, ins Camp Nou einzulaufen, mit der Chance, sich für das Viertelfinale in der Champions League zu qualifizieren. Das ist einfach eine schöne Situation.

bundesliga.de: Und wie geht die Partie aus? Kommt der VfB weiter?

Poschner: Ich drücke den Stuttgartern die Daumen und wünsche mir ein 2:1 für den VfB. Dann wäre ich froh.


Das Gespräch führte Michael Reis

Cool, cooler, VfB Stuttgart!