Franck Ribery (r.) kam 2007 von Olympique Marseille zum FC Bayern
Franck Ribery (r.) kam 2007 von Olympique Marseille zum FC Bayern

Balsam für die Seele

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Trost von den Anhängern: Der FC Bayern München ist trotz seiner Niederlage im Endspiel der Champions League gegen Inter Mailand (0:2) am Samstag in Madrid gebührend gefeiert worden.

Tausende säumten die Straßen, als Trainer Louis van Gaal und seine Mannschaft wie geplant in einem Autokorso von der Allianz Arena im Norden Münchens in die Innenstadt gefahren wurden. Dort warteten wie zwei Wochen zuvor bei der Feier des 22. Meistertitels mehr als 25.000 Fans auf dem Marienplatz am Fuße des Rathausbalkons.

Ribery verlängert bis 2015

In Sprechchören wurde vor allem Franck Ribery gefeiert, der seinen Vertrag beim FC Bayern vorzeitig bis 2015 verlängert hat. Als seine Unterschrift vom Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge bekanntgegeben wurde, brach tosender Jubel aus, ebenso als Ribery ins Mikrofon sprach: "Isch 'abe gemacht fünf Jahre mehr."

Und nicht minder groß war der Beifall, als Rummenigge versicherte: "Wir werden alles tun, dass wir in den nächsten Jahren wieder in einem Finale stehen und dann den Pokal auch mitbringen."

Über die Anteilnahme der Anhänger waren Trainer und Spieler letztlich sehr überrascht. Vor allem Trainer van Gaal schien die Begeisterung gar nicht fassen zu können. "Sie sind unglaublich. Ich dachte, dass ich heute Morgen tot war. Aber Sie sind die Gladiolen. Unglaublich. Wir leben wieder", sagte der Niederländer und betonte: "Nächste Saison haben wir wieder eine Chance, nicht mehr als eine Chance. Aber mit solchen Fans und diesen Spielern können wir das vielleicht schaffen."

Balsam für die geschundene Bayern-Seele

Die Anteilnahme der Anhänger war auch bisschen Balsam für die Seele. "Wenn man die Leute hier erlebt, da hilft das schon ein bisschen über die Niederlage hinweg. Das ist ja gigantisch", sagte Torhüter Jörg Butt.

"Die Begeisterung ist Wahnsinn, so viele Leute hätte ich nicht erwartet", betonte auch Mannschaftskapitän Mark von Bommel, trauerte aber dann erst recht der verpassten historischen "Triple"-Chance hinterher: "Was wäre erst los gewesen, wenn wir den Pott gewonnen hätte."

Enttäuschung über verpasste "Triple"-Chance

So richtig schienen sich Trainer und Mannschaft mit der Feier zunächst nicht anfreunden zu können. "Bei mir geht das nicht so schnell", sagte van Gaal nach der Landung des Sonderfluges um 14:30 Uh am Münchner Flughafen. Auch Philipp Lahm stand die Enttäuschung noch ins Gesicht geschrieben.

"Die Enttäuschung überwiegt, weil wir eine Riesenchence hatten, den Pott zu holen", sagte er. Auch Präsident Uli Hoeneß war noch etwas traurig: "So eine Chance kriegst du wahrscheinlich lange nicht mehr."