Michael Ballack (r.) und die Leverkusener feierten am Freitag eine gelungene Generalprobe in Kaiserslautern
Michael Ballack (r.) und die Leverkusener feierten am Freitag eine gelungene Generalprobe in Kaiserslautern

Ballack selbstbewusst ins Jubiläum

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Leverkusen - Michael Ballack will sein Europacup-Jubiläum mit einer Sensation krönen: "Wenn sie unter Druck stehen, sind sie gefährlich. Aber wir können sie auch schlagen. Schließlich spielen wir zu Hause", sagt ein vor Selbstbewusstsein strotzender Michael Ballack vor seinem 100. Europacup-Spiel am Mittwochabend mit Bayer Leverkusen gegen seinen Ex-Club FC Chelsea.

Mit einem Sieg gegen den Tabellenführer und Topfavoriten der Gruppe E, der das Hinspiel an der Stamford Bridge mit 2:0 für sich entschieden hatte, könnte der deutsche Vizemeister vorzeitig die Achtelfinalteilnahme in der Champions League perfekt machen.

"Haben die Qualität weiterzukommen"

Während bei Bayer die Formkurve zuletzt nach oben zeigte und die "Werkself" beim 2:0 auf dem Lauterer Betzenberg einen Befreiungsschlag feierte, reiste Chelsea mit einer bitteren 1:2-Pleite gegen den FC Liverpool im noblen Grandhotel Schloss Bensberg vor den Toren Kölns an.

"Auch Chelsea weiß natürlich um die Brisanz des Spiels. Und es zeichnet große Mannschaften aus, dass sie unter Druck und wenn es eng wird immer ihre Topleistungen abrufen können. Das macht Chelsea eigentlich noch gefährlicher", äußert Ballack und warnt vor dem angeschlagenen Gegner, der seinerseits mit einem Sieg unter dem Bayer-Kreuz wieder für Ruhe im eigenen Lager sorgen könnte.

Ballack richtet dennoch eine Kampfansage an seinen früheren Arbeitgeber, mit dem er einmal bis ins Champions-League-Finale marschiert ist und zweimal das Halbfinale erreichte. "Wir können mit viel Selbstvertrauen in das Spiel gehen. Immerhin haben wir unsere beiden Heimspiele gewonnen und wollen nun auch den dritten Sieg einfahren. Wir sind nicht in der Champions League angetreten, um nur mal reinzuschnuppern. Wir haben die Qualität, weiterzukommen", sagt der 35-Jährige, der an seiner Mitstreiter appelliert: "Das muss in die Köpfe rein."

Schürrle will wieder spielen

Um gegen die angeschlagenen "Blues" zu bestehen, müsse man aber mit breiter Brust auftreten und nicht wie das Kaninchen vor der Schlange. "Wir dürfen uns nicht verstecken und sollten nicht den Fehler machen, zu ängstlich zu agieren. Das hat man gegen Chelsea, aber auch gegen Valencia gesehen: Wir hatten anfangs viel zu viel Respekt. Den müssen wir sofort ablegen, dann können wir sie auch beeindrucken", sagt Ballack. Der Leverkusener erwartet ein offensives Chelsea-Team erwartet, das "attackiert und sich ganz bestimmt nicht hinten reinstellen wird". Schließlich wäre auch die Mannschaft von Teammanager Andre Villas-Boas mit einem Sieg vorzeitig durch.

Ob Nationalspieler Andre Schürrle nach überstandener Grippe von Anfang an spielen wird, ist offen. "Ob wir ihn von Beginn an bringen, wissen wir noch nicht", sagte Bayer-Trainer Robin Dutt. Im defensiven Mittelfeld kämpfen Simon Rolfes und Stefan Reinartz um den Platz neben Lars Bender.

Sam lobt "Anführer" Ballack

Der entscheidende Mann könnte am Mittwochabend aber einmal mehr Ballack sein, wie auch Sidney Sam weiß. "Michael Ballack hat internationale Erfahrung und ist ein großer Spieler, er kann uns jungen Spielern helfen. Wenn es nicht so gut läuft, ist er da und pusht das Team. Er ist ein Anführer", so Sam und weiter: "Natürlich hat er uns Tipps gegeben. Chelsea ist sein alter Verein und daher kann er uns da besonders helfen."

Für Ballack selbst, der Bayer wohl auch gegen Chelsea wieder als Kapitän aufs Feld führt, wird es auf alle Fälle ein besonderer Auftritt: "Das ist schon etwas ganz Besonderes, die Zahl 100 bedeutet mir einiges."

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Leverkusen: Leno - Castro, Friedrich, Toprak, Kadlec - Bender, Reinartz - Sam, Ballack, Schürrle - Kießling

Chelsea: Cech - Ivanovic, Alex, Terry, Cole - Mikel - Sturridge, Ramires, Lampard, Mata - Torres

Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn)