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Blaszczykowski, Baier, Ribéry & Piszczek: Diese Routiniers gehören noch lange nicht zum alten Eisen - Teil III

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Köln - Immer mehr junge Talente strömen in die Bundesliga. Dank der vielen Top-Nachwuchsspieler aus den Akademien der Clubs spielen so viele und so junge Nachwuchsstars wie nie zuvor in der Bundesliga. Dass man aber auch im höheren Fußballer-Alter noch mehr als gut mithalten kann, beweisen zahlreiche Routiniers bei fast allen Clubs. Der Mix aus großer individueller Klasse und reichlich Erfahrung machen sie zu absoluten Leistungsträgern in ihren Mannschaften. bundesliga.de nennt die besten Ü32-Spieler der Bundesliga.

Jakub Blaszczykowski(VfL Wolfsburg, 32 Jahre)

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Otto Rehhagel prägte einst den legendären Spruch "es gibt nicht jung und alt, sondern nur gut und schlecht". Auch wenn der Bundesliga-Rekordtrainer damit ein wenig überspitzt, so ist die Message doch klar: Klasse setzt sich durch, egal, wie alt der Spieler ist. Und viele Clubs greifen mehr als gerne auf ihre älteren Akteure zurück, die schon seit Jahren bewiesen haben, dass sie absolute Spitzenklasse abliefern können. Denn auch mit 32 Jahren oder älter kann man noch richtig gut sein.

Daniel Baier (FC Augsburg, 34 Jahre)

Viel Pech hatte Jakub Blaszczykowski in der vergangenen Saison. Wegen Rückenbeschwerden konnte "Kuba", wie er überall genannt wird, lediglich neun Mal für den VfL Wolfsburg in der Bundesliga auflaufen. Hinzu kamen zwei Kurzeinsätze in der Relegation. Auch bei der WM in Russland spielte er nicht mehr die Rolle für Polen, die man einst von ihm gewohnt war, durfte lediglich 45 Minuten ran. Und doch ist von Blaszczykowski noch einiges zu erwarten.

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Polens Fußballer des Jahres 2008 ist schnell und dribbelstark, zaubert aber nicht nur nach vorne, sondern ist auch in der Defensive fleißig und sich für keinen Zweikampf zu schade. In Leverkusen erzielte er am 8. Spieltag mit seinem einzigen Torschuss der Saison sein einziges Pflichtspieltor. Allerdings ist die Konkurrenz vorne rechts groß. Josip Brekalo und Renato Steffen erhielten zuletzt viel Spielzeiten, auch Admir Mehmedi kann auf der Position spielen. Aber wenn Blaszczykowski fit ist, kann er immer noch ein sehr wichtiger Spieler für den VfL sein.

Mit seinem einzigen Torschuss in der Saison traf Jakub Blaszczykowski gegen Leverkusen - © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Lukas Schulze

Franck Ribéry (FC Bayern München, 35 Jahre)

Bundesliga ohne Daniel Baier kann man sich beim FC Augsburg eigentlich gar nicht vorstellen. Der 1,76 Meter große Mittelfeldgestalter ist seit dem Aufstieg der Fuggerstädter eigentlich immer dabei gewesen. Stolze 218 der 238 Bundesliga-Spiele in der Historie des Clubs hat Baier bestritten - und immer in der Startelf. Seit dem Abgang von Paul Verhaegh vor der Vorsaison ist der Sechser, der schon beim Bundesliga-Aufstieg 2010/11 mit von der Partie war, auch Kapitän des FCA.

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Und noch heute ist Baier der große Vorkämpfer der bayerischen Schwaben. Mit 11,2 Kilometern pro Spiel gehörte er zu den laufstärksten Spielern im Team. Seine 71 Ballkontakte pro 90 Minuten sind der Bestwert beim FCA. Baier führt die Mannschaft mit seiner Präsenz, seinem Auge, klugen Pässen, aber gelegentlich auch mit Härte im Zweikampf. Wenn es sein muss, fährt er auch mal dazwischen. 42 gelbe Karten in seinen 218 Bundesliga-Spielen sprechen da Bände.

Starke Leistungen und immer für einen Scherz zu haben: Daniel Baier - © gettyimages / Simon Hofmann

Lukasz Piszczek(Borussia Dortmund, 33 Jahre)

Stolze 35 Jahre ist Franck Ribéry bereits. Und doch wirbelt der große Franzose immer noch durch die gegnerischen Abwehrreihen wie ein junger Hase. Wenn Ribéry zum Dribbling auf engstem Raum ansetzt, dann kann ihn keiner fassen. Auch heute nicht. Der einstige Fußballer Europas war in seinen 248 Bundesliga-Spielen an 201 Toren beteiligt. Mit seinen 121 Vorlagen ist er sogar der beste Vorbereiter in der Bundesliga-Historie, seit dieser Wert erfasst wird (1992).

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Im hohen Fußballer-Alter wird der Linksaußen des FC Bayern München sicherlich seine Auszeiten bekommen und auch benötigen. Mit Kingsley Coman und Serge Gnabry sind die Nachfolger aber schon da - und können noch einiges von Ribéry lernen. In der Saison 2016/17 war der immerhin noch an 17 Toren in 22 Bundesliga-Spielen beteiligt. Und er könnte am Ende dieser Spielzeit in die Geschichtsbücher eingehen: Sollten die Bayern erneut Deutscher Meister werden, wäre Ribéry mit neun Meistertiteln der erfolgreichste Spieler in der Bundesliga-Historie.

Ohne Lukasz Piszczek lief es bei Borussia Dortmund vergangene Saison nicht mehr rund. Anfang Oktober zog sich der Pole eine Außenbandverletzung im rechten Knie zu - und der BVB, bis dahin ungeschlagen Spitzenreiter, schlidderte in eine Niederlagenserie. Erst als Piszczek nach der Winterpause zurückkam, stabilisierte sich die Borussia und schaffte den Einzug in die Champions League. Wie wichtig der Rechtsverteidiger für die Schwarz-Gelbe ist, zeigt diese Statistik: von den jüngsten 39 Partien mit dem Polen auf dem Platz, verloren die Dortmunder nur vier.

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Der 33-Jährige ist defensiv wie offensiv eine echte Bank. Hinten gewinnt er gute 56 Prozent seiner Zweikämpfe. Und nach vorne ist er durch seine Schnelligkeit und sein Gespür für die Situation immer wieder an Toren beteiligt. 2016/17 etwa waren es fünf Treffer und vier Assists. Kein anderer Verteidiger kam in der Liga auf ähnliche Werte. Dabei ist er auch noch extrem fair, hat in seinen 204 Bundesliga-Spielen für den BVB nur 116 Fouls begangen und lediglich 15 Gelbe Karte gesehen. Eine Sperre musste er noch nie absitzen.

Von Tobias Schild

Da geht´s lang: Lukasz Piszczek ist einer der Taktgeber beim BVB - © imago / Thomas Bielefeld