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Neven Subotic (l.) und Ivan Perisic ärgern sich über das torlose Remis in Leverkusen - übrigens das erste 0:0 in dieser Saison
Neven Subotic (l.) und Ivan Perisic ärgern sich über das torlose Remis in Leverkusen - übrigens das erste 0:0 in dieser Saison

Auswärts ohne Dominanz

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Dortmund - Nachdem sich beim BVB nach der Nullnummer in Leverkusen die Aufregung um Platzverweise und Spielsperren gelegt hat, wird ein ganz anderes Problem deutlich: Der Deutsche Meister kann auswärts nicht mehr gewinnen.

Muss Borussia Dortmund etwa erst wieder beim FC Bayern antreten, um seine schwarze Auswärtsserie zu beenden? Seit dem 3:1-Triumph in der Münchner Allianz Arena am 26. Februar 2011 ist der BVB auf fremden Plätzen in der Bundesliga ohne Sieg.

Serie stockt auf dem Weg zum Titel

Das torlose Remis in Leverkusen war bereits das sechste Spiel in Serie, in dem am Ende für die mit 35 Zählern zweitbeste Auswärtsmannschaft der vergangenen Saison keine drei Zähler auf dem Konto standen.

Begonnen hatte die Auswärtsmisere in der Meistersaison - eben nach jener Partie bei Bayern München. Es war der elfte Triumph in der Fremde für den BVB, der sich damals auf die Jagd nach einem neuen Allzeitrekord von zwölf Auswärtssiegen machte. Doch das Ziel vor Augen, stockte die Serie.

Niederlagen in Hoffenheim, Mönchengladbach und Bremen, dazu ein Unentschieden in Hamburg waren die für Dortmunder Verhältnisse eher bescheidene Ausbeute bis zum Ende der Spielzeit. In dieser Saison steht aktuell ein Punkt nach den zwei Auswärtspartien in Hoffenheim und Leverkusen zu Buche - ohne einen eigenen Treffer.

Gegner stellen sich besser ein

Bei der Suche nach Ursachen fällt vor allem eines auf: Der BVB tritt auswärts nicht mehr so dominant auf. In Leverkusen verzeichnete man in der ersten Halbzeit keinen einzigen Torschuss. "Da haben wir vieles nicht so geregelt, wie wir sollten", kritisierte Jürgen Klopp. Erst nach dem Platzverweis für Michal Kadlec und der zwischenzeitlichen Überzahl drehte die Mannschaft auf und erspielte sich gute Chancen.

Geschuldet ist die mangelnde Dominanz vor allem dem Auftreten der Gegner, die sich zunehmend besser auf das aggressive Pressing und filigrane Kurzpassspiel der Dortmunder einstellen. Bayer gelang zuletzt ein guter Schachzug, indem Robin Dutt Mats Hummels als Faktor in der Spieleröffnung erst ausgemacht und dann nahezu ausgeschaltet hat. "Die Leverkusener haben mich konsequent zugestellt, deshalb war es nicht leicht für mich, am Spielaufbau teilzunehmen", musste auch der BVB-Innenverteidiger anerkennen, "da hätten wir andere Wege finden müssen."

Da aber tat sich die Borussia schwer. Und auch sonst läuft in dieser Spielzeit noch nicht alles rund auf dem Rasen. Ilkay Gündogan hat seine Rolle als vermeintlicher Nachfolger von Nuri Sahin noch nicht wirklich gefunden. In Leverkusen konnte der 20-Jährige keine Akzente setzen, als ein gutes Auge für freie Räume und ein perfekter Pass in die Spitze gefragt waren. Auch ein Aspekt, warum der schwarz-gelbe Express vor allem auswärts noch stockt.

Keine Nervosität und keine Diskussion

Beim BVB ist man aber weit davon entfernt, wegen der Serie ohne Auswärtssieg nervös zu werden. Im Gegenteil - der Punktgewinn in Leverkusen wird als Schritt in die richtige Richtung gewertet. "Man muss auch sehen, dass das Spiel auf einem sehr hohen Niveau geführt wurde und zwei sehr, sehr starke Mannschaften aufeinander getroffen sind", meint Sven Bender. Auch Neven Subotic gibt sich im Interview mit bundesliga.de selbstbewusst: "Wir haben gezeigt, dass wir die Qualität haben und auch die nötige Ruhe und Konzentration. Das sind alles wichtige Charakteristika für die Zukunft."

Und auch Jürgen Klopp bleibt ganz ruhig und beendet jede Diskussion über eine vermeintliche Auswärtskrise, bevor sie begonnen hat: "Ich kann gut mit dem Ergebnis in Leverkusen leben!"

Der Trainer hat in diesen Tagen - neben den Sperren für Götze und Kehl - auch ganz andere Sorgen: Er muss auf eine komplette Mannschaft verzichten und kann von geregeltem Training nur träumen. Elf Spieler befinden sich zurzeit auf Länderspielreise und kehren erst am Mittwoch nächster Woche nach Dortmund zurück.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte