Marco Russ spielt seit 2004 für die Eintracht und hat bislang 104 Bundesligaspiele auf dem Buckel. Hier bejubelt er das 1:1 gegen den HSV
Marco Russ spielt seit 2004 für die Eintracht und hat bislang 104 Bundesligaspiele auf dem Buckel. Hier bejubelt er das 1:1 gegen den HSV

Auswärts besser als zu Hause

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Eintracht Frankfurt bleibt auch nach dem Spiel gegen Tabellenführer Hamburger SV am sechsten Spieltag ungeschlagen. Dank einer wunderschönen Kombination und einem gelungenen Abschluss von Innenverteidiger Marco Russ gelang den Hessen erneut ein Unentschieden.

bundesliga.de sprach mit dem Innenverteidiger über die erneute Punkteteilung vor heimischer Kulisse, den Konkurrenzkampf um die Positionen in der Viererkette und die bevorstehende Wochen im Pokal und in der Bundesliga.

bundesliga.de Marco Russ, wie bewerten Sie das Unentschieden gegen den Tabellenführer?

Marco Russ: Betrachtet man nur die zweite Hälfte war das sicherlich ein glückliches Unentschieden. Wir hatten bis auf die Chance von Alex Meier in der letzten Minute keine Möglichkeiten. Über die gesamte Partie betrachtet war es aber eine gerechte Punkteteilung. Wir haben uns zwar mehr vorgenommen, müssen uns letztendlich mit dem Punkt zufrieden geben.

bundesliga.de Warum lief es in der zweiten Halbzeit nicht mehr?

Russ: Wir haben die Bälle zu früh verloren und waren zu unkonzentriert. Wenn man nicht im Ballbesitz ist, kann man auch nicht agieren, sondern reagiert nur auf den Gegner.

bundesliga.de Der Frankfurter Ausgleichs-Treffer war ein schöne Kombination, die Sie abschlossen haben. Für einen Innenverteidiger waren Sie in diesem Moment weit vorne unterwegs...

Russ: Bei der einen oder anderen Aktion spekulieren wir und schalten uns auch mal vorne ein. Alex Meier legt den Ball wunderbar ab und er fällt mir direkt auf den Fuß. Für mich war es dann nicht mehr schwer, den Ball aufs Tor zu bringen. Die meiste Arbeit hat Alex mit dem Kopfball gehabt.

bundesliga.de Was ist beim Freistoß, der zum Gegentor führte, passiert?

Russ: Das Tor war etwas unglücklich. Aber so was passiert und Oka (Nikolov, d. Red.) weiß selbst, dass er den anders klären muss. Andererseits war auch kein Abwehrspieler da, um noch klären zu können. Wir müssen da auch besser aufpassen.

bundesliga.de Die Eintracht bleibt ungeschlagen. Ein zufriedenstellender Saisonstart?

Russ: Solange uns keiner schlägt, absolut. Momentan spielen wir auswärts sogar besser als zu Hause. Heute war eines der schlechteren Spiele, allerdings hat Hamburg auch nicht überzeugen können. Und das ist ebenfalls unser Verdienst.

bundesliga.de Warum klappt es daheim noch nicht so?

Russ: Wir nehmen uns im Heimspiel immer ein bisschen mehr vor und wollen den Zuschauern etwas bieten. Manchmal agieren wir dabei übermütig und wenn dann dumme Abspielfehler passieren, blockiert das einen zusätzlich. Wir müssen lernen, einfacher zu spielen - wie wir das auswärts auch tun. Dann wird das mit den drei Punkten auch was.

bundesliga.de Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit Aleksandar Vasoski in der Innenverteidigung?

Russ: Wir kennen uns schon lange und haben heute bis auf eine Ausnahme gut harmoniert. Vasi ist kopfball- und zweikampfstark. Das macht es sehr angenehm, ihn neben sich zu haben. Die Gegner kommen zu wenig Gelegenheiten. Bisher haben wir auch nicht viele Gegentore kassiert.

bundesliga.de Bleibt Maik Franz trotz guter Leistungen auf der rechten Außenbahn ein Konkurrent um einen der beiden Plätze in der Innenverteidigung?

Russ: Maik war von Anfang Konkurrenz für die Innenverteidigung, hat jetzt natürlich bewiesen, dass er auch rechts außen spielen kann. Wenn Patrik Ochs zurückkommt, muss der Trainer entscheiden, wie er die Abwehrreihe aufstellt. Ich kann mir genauso gut vorstellen, mit Maik in der Mitte zu spielen. Es spricht aber für uns alle, dass es bisher so gut geklappt hat.

bundesliga.de: War Ihr sehenswertes Tor auch eine Art vorläufiger, persönlicher Höhepunkt des Saisonbeginns?

Russ: Wenn die ganze Mannschaft gut auftritt, sieht man als einzelner Spieler automatisch gut aus. So kann man sich positiv entwickeln. Wichtig ist, dass wir uns auch weiterhin bei Gegentoren, die man ja nicht immer vermeiden kann, nicht aufgeben. Das hat bisher für uns gesprochen und das ist auch unsere Stärke.

bundesliga.de: Die Eintracht spielt gleich zweimal zu Hause innerhalb der nächsten Woche. Was erwarten Sie vom Pokalspiel nächsten Mittwoch gegen Alemannia Aachen und der darauf folgenden Partie gegen den VfB Stuttgart.

Russ: Im Pokal sind wir Favorit und wollen dieser Rolle auch gerecht werden, indem wir weiterkommen. Gegen den VfB müssen endlich die ersten drei Punkte zu Hause her. Auch wenn es schwierig werden wird, haben wir ja schon gesehen, dass auch der VfB schlagbar ist.

Das Gespräch führte Daniel Dillmann