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Die Niederlande um die Torschützen Arjen Robben (r.) und Memphis Depay feiern einen Arbeitssieg über Australien und haben das Achtelfinale damit schon erreicht
Die Niederlande um die Torschützen Arjen Robben (r.) und Memphis Depay feiern einen Arbeitssieg über Australien und haben das Achtelfinale damit schon erreicht

Niederlande erkämpfen Arbeitssieg gegen Australien

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Porto Alegre - Beinahe-Blamage statt erneuter Oranje-Gala: Fünf Tage nach dem 5:1-Triumph gegen Weltmeister Spanien haben die Niederlande überraschend geschwächelt, durch den 3:2 (1:1)-Sieg gegen extrem hartnäckige Australier aber trotzdem den Einzug ins Achtelfinale perfekt gemacht.

Robben zieht mit Müller gleich

Arjen Robben (20.) und Robin van Persie (58.) mit ihren dritten Turniertreffern sowie Memphis Depay (68.) mit dem Siegtor bewahrten ihre Elf vor einer sensationellen Pleite, die gegen beeindruckende "Socceroos" lange in der Luft lag. Sekunden vor dem 3:2 der Niederländer, bei dem Torhüter Maty Ryan sehr schlecht aussah, vergab Mathew Leckie vom FSV Frankfurt eine Riesenchance zur Führung der Australier.

Die "Socceroos", die zum Auftakt mit 1:3 gegen Chile verloren hatten, geben damit im Spiel gegen die Spanier am kommenden Montag ihre Abschiedsvorstellung in Brasilien - sie haben keine Chance mehr auf den Einzug in die K.o.-Runde. Ein Traumtor von Tim Cahill (21.) zum 1:1 und die zwischenzeitliche 2:1-Führung durch Mile Jedinak (54., Handelfmeter) reichten am Ende nicht aus.

Die 42.877 Zuschauer, darunter Hollands Königspaar Willem-Alexander und Maxima, trauten im Estadio Beira-Rio von Porto Alegre von Beginn an ihren Augen kaum. Der Favorit hatte in der packenden Partie große Probleme mit den hellwachen, ungemein präsenten Australiern, die den Oranje-Stars schwer zusetzten und sich keineswegs nur auf ihre Defensivaufgaben konzentrierten.

Die "Socceroos" spielten mutig nach vorne und störten die vermeintlich übermächtigen Holländer früh. Der dreimalige Vize-Weltmeister war sichtlich verunsichert ob der offensichtlich nicht erwarteten Stärke der Australier. Offensiv-Aktionen fanden kaum statt, obwohl dieselbe Startelf in derselben Formation spielte wie gegen Spanien.

Es bedurfte einer Einzelaktion von Robben zur Führung. Der Profi vom FC Bayern München schnappte sich an der Mittellinie den Ball, zündete den Turbo und schloss aus 14 Metern in halblinker Position unhaltbar für Australiens Torwart Ryan ab. Mit seinem dritten Turniertreffer zog er mit seinem deutschen Clubkollegen Thomas Müller gleich, van Persie zog in der zweiten Halbzeit nach.

Die Australier waren überhaupt nicht verunsichert, sondern konterten sofort - und wie! Einen langen Pass von Ryan McGowan hämmerte Cahill mit Vollspann aus gut zwölf Metern unter die Latte. Das Tor erinnerte zumindest entfernt an das legendäre Tor des Niederländers Marco van Basten im EM-Finale 1988 gegen Russland. Cahill ist im letzten Spiel gegen die Spanier allerdings gelbgesperrt.

"Socceroos" wehren sich

Und die Australier gaben nicht nach, im Gegenteil. Vor der Pause waren sie dem Führungstreffer sogar näher. Zunächst schoss Mark Bresciano nur Zentimeter über das Tor (31.), eine Minute später tauchte Matthew Spiranovic urplötzlich frei vor Oranje-Torwart Jasper Cillessen auf, war aber für einen konzentrierten Abschluss zu überrascht. In der Halbzeitpause dürften die Oranje-Stars wohl ein Donnerwetter von Louis van Gaal zu hören bekommen haben.

In der zweiten Halbzeit wurde die Partie noch packender, noch interessanter, noch hochklassiger. Der bis dahin schwache Sneijder gab in der 49. Minute mit einem "Hammer" knapp neben das Tor quasi den Startschuss dazu.

Die Australier blieben auf Augenhöhe und gingen nach dem umstrittenen Elfmeter - Daryl Janmaat war an der Hand angeschossen worden - sogar in Führung. Doch die Niederländer behielten kühlen Kopf und schafften noch die Wende - auch, weil Australien die Kraft ausging.