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Außergewöhnlicher Charakter

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Mainz - Der 1. FSV Mainz 05 gewinnt auch das fünfte Spiel der Saison, schlägt den 1. FC Köln 2:0 und bleibt Tabellenführer der Bundesliga. Der eingewechselte Lewis Holtby war mit zwei Toren der Matchwinner.

"Ich bin einfach nur froh, dass sich die Mannschaft für ihre tolle Leistung belohnt hat", sagte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel zufrieden. Auf fünf Positionen hatte er seine Anfangsformation im Vergleich zum Auswärtssieg bei Werder Bremen verändert. Und dennoch spielte seine Elf von Beginn an dominant.

"In der besten Halbzeit seit ich hier Trainer bin", so Tuchel, versäumte es seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten nur, ein Tor aus ihrer Überlegenheit zu erzielen. Doch als die Kölner nach einer Stunde müde gespielt waren, brachte Tuchel noch einmal neue Kräfte und coachte seine Mannschaft so zum Sieg. Lewis Holtby ersetzte nach 64 Minuten Andre Schürrle und erzielte acht Minuten später die Führung per Kopf nach einem Freistoß von Christian Fuchs. Die Kölner konnten sich nicht mehr aufbäumen und wieder war es Holtby nach einem Pass von Fuchs, der einen der letzten Konter in der Nachspielzeit zum Endstand nutzte.

"Außergewöhnlicher Charakter"

Nach dem Abpfiff war der nur 1, 76 Meter große Offensivspieler der erste "Nullfünf"-Profi beim Jubelritual auf dem Zaun vor der Mainzer Fankurve. Und während Holtby noch lange mit seinen Mannschaftskollegen und den Fans den Sieg und die Tabellenführung feierte, lobte ihn sein Trainer Thomas Tuchel. "Bei Lewis habe ich überhaupt keine Bedenken, dass er abheben könnte, er ist ein außergewöhnlicher Charakter."

Holtby brauchte nach seiner Einwechslung keine Sekunde Anlaufzeit, um in das temporeiche Spiel zu finden. Die Rotation von Trainer Tuchel funktioniert, schon in Bremen veränderte er die Siegermannschaft aus dem Derby gegen Kaiserslautern auf vier Positionen. In Mainz scheinen die Spieler die Anforderungen ihres Trainers verinnerlicht zu haben.

Auch Andreas Ivanschitz, der gegen Köln zu seinem ersten Saisoneinsatz kam, überzeugte. "Wir haben viel Qualität in der Mannschaft, die aggressive Spielweise liegt uns, der Trainer vertraut jedem", stellte der Österreicher fest. Und Andre Schürrle erklärte die Fitness der Mannschaft: "Wir zehren von unserer guten Vorbereitung, wir können 90 Minuten Power-Fußball spielen."

Vorfreude auf Bayern

Klaglos nahm auch Holtby nach zuletzt überragenden Leistungen seine Einwechselspielerrolle gegen Köln an. "Ich freue mich einfach riesig über meine Tore und den Erfolg der ganzen Mannschaft", sagte Holtby, der immer mit einem Lachen im Gesicht seine Umwelt erfreut: "Außerdem hat mir der Trainer erklärt, dass er mir eine Pause geben will, weil er mich gegen die Bayern hundertprozentig fit braucht."

Dass er mit seinen beiden ersten Bundesligatoren für seinen neuen Verein den Mainzern gleich einen Sieg bescherte, hob die Laune. Nun freut sich der von Schalke 04 ausgeliehene Holtby schon auf das Duell am kommenden Wochenende in München.

"Ich bin heiß auf die Bayern", sagte Holtby voller Selbstvertrauen, aber ohne in den Verdacht zu geraten, überheblich zu sein. Und er sprach damit stellvertretend für seine Mannschaftskameraden. In Mainz haben sie derzeit einfach riesigen Spaß am Fußballspielen.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter