Die Klasse von Aguero (r.) musste bei den Olympischen Spielen auch Bayerns Verteidiger Breno anerkennen
Die Klasse von Aguero (r.) musste bei den Olympischen Spielen auch Bayerns Verteidiger Breno anerkennen

Ausnahmetalent mit Torgarantie

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Im Hinspiel der 3. Champions-League-Qualifikationsrunde des FC Schalke 04 gegen den spanischen Vertreter Atletico Madrid erlebte eine beliebte Zielvorgabe Renaissance, die zu Zeiten von Huub Stevens in Gelsenkirchen kultiviert wurde: Die Null muss stehen.

Dass die "Knappen" den Favoriten aus der spanischen Hauptstadt dann tatsächlich mit 1:0 schlugen und nun gegentorlos zum Rückspiel nach Spanien reisen dürfen, liegt auch in der Abwesenheit von Atleticos Torjäger Sergio Aguero begründet. Der Argentinier weilte während des Hinspiels noch bei den Olympischen Spielen in Peking und war aufgrund einer Rotsperre für das Hinspiel gesperrt.

Zwei Treffer fürs Finale

In China errang der 20-Jährige mit seinem Land Olympisches Gold - Argentinien bezwang im Finale Nigeria mit 1:0 - und hatte mit zwei Treffern im Halbfinale gegen Erzrivale Brasilien (3:0) entscheidenden Anteil am Erfolg der "Gauchos". Aguero präsentierte sich beim olympischen Turnier in blendender Verfassung und die Erwartungen der Madrilenen an den jungen Superstar sind vor dem entscheidenden Rückspiel gegen die Schalker dementsprechend groß.

Mit großen Erwartungen wurde der 1,72 Meter kleine und 74 Kilo leichte Angreifer auch bei seiner Ankunft vor zwei Jahren in Madrid empfangen. Stolze 23 Millionen Euro überwies der letztjährige Vierte der Primera Division für die Dienste des Ausnahmetalents an den argentinischen Club Independiente. Dort debütierte Aguero im Alter von 15 Jahren in Argentiniens höchster Spielklasse und brach damit den Rekord von keinem Geringeren als dem Nationalhelden Diego Maradona.

Debüt in der "Albiceleste"

Lange dauerte es dann auch nicht, bis Aguero seinen ersten Auftritt für die "Albiceleste", die argentinische Nationalmannschaft hatte. Im September 2006 wurde er gegen Brasilien (3:0) für Carlos Tevez eingewechselt. Mittlerweile stehen beim Argentinier zehn Einsätze zu Buche, in denen er drei Treffer erzielte.

Das außergewöhnliche Talent blieb in der Folge zahlreichen europäischen Topclubs nicht verborgen. Mit dem FC Chelsea, Real Madrid, Inter Mailand oder auch Juventus Turin warben nicht wenige europäische "Schwergewichte" um die Gunst von "El Kun", wie Aguero mit Spitznamen, bennant nach einer Comicfigur, gerufen wird.

Aguero, der "Knipser"

Entschieden hat sich der Hoffnungsträger dann für Atletico. In Spanien konnte er sich spielerisch mit der europäischen Wettkampfhärte vertraut machen und zunächst Fuß fassen. Mit 19 Saisontreffern gelang ihm im vergangenen Jahr dann endgültig der Sprung zum Star und zur unabdingbaren Stammkraft beim Traditionsverein.

Seinen Status weiter festigen könnte Aguero, wenn er die in ihn gesetzten Hoffnungen erneut erfüllt. Am besten mit Toren am Mittwochabend gegen die "Königsblauen". "Her mit den Deutschen, ich werde alles geben", so lautet dann auch die vollmundige Ansage des Wunderstürmers im "kicker". Es liegt jetzt vor allem an der Defensive der Schalker, ob auch im Vicente-Calderon-Stadion die Null stehen bleibt.

Florian Bruchhäuser