Nichts geht mehr: Bayern-Innenverteidiger Daniel van Buyten (M.) muss in der 74. Minute raus, der linke Mittelfuß ist gebrochen
Nichts geht mehr: Bayern-Innenverteidiger Daniel van Buyten (M.) muss in der 74. Minute raus, der linke Mittelfuß ist gebrochen

Ausfall der drei "Recken" schmerzt

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München - Gleich am 1. Spieltag nach der Winterpause ging es auf dem saftigen Grün ordentlich zur Sache. Für drei Profis endete der Aufgalopp der Bundesliga mit Schmerzen. Bayerns Innenverteidiger Daniel van Buyten brach sich den linken Mittelfuß, Schalkes Benedikt Höwedes und Bremens Sebastian Prödl verletzten sich schwer im Gesicht. Schmerzhaft nicht nur für die Profis, sondern auch für die jeweiligen Vereine, die wichtige Stammkräfte wochenlang ersetzen müssen.

So tut der Ausfall dem FC Bayern sehr weh, denn: In den fünf Spielen ohne ihn kassierten die Münchener satte drei Niederlagen (gegen Gladbach, Hannover und Dortmund). Seine Zweikampfstärke macht den Belgier besonders wertvoll: 71 Prozent seiner Duelle entschied van Buyten bisher für sich - das ist Bayern-Bestwert und einer der stärksten Werte ligaweit.

Zudem kommt in der laufenden Saison immer mehr der Torjäger in ihm durch. In 13 Einsätzen gelangen dem Abwehrchef vier Treffer und zwei Vorlagen. Damit ist er der torgefährlichste Verteidiger der Bundesliga. Acht Wochen muss der Rekordmeister auf den Hünen verzichten. Trotz Verletzung van Buytens geht Sportdirektor Christian Nerlinger "nicht von Transfers aus". Er ist überzeugt davon, dass man den Ausfall kompensieren kann: "Wir haben mit Jerome Boateng einen Spieler, der in erster Linie für diese Position verpflichtet worden ist."

Heldt deutet Verpflichtung an

Höwedes hinterlässt auf Schalke eine ähnlich große Lücke. Genau wie van Buyten ist der Verteidiger eine Bank in den direkten Duellen. Der Nationalspieler gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe, keiner seiner Teamkollegen weist eine solche Bilanz auf. Ein weiterer Vorteil des 23-Jährigen ist seine Flexibilität. Höwedes kann in der Viererkette nicht nur zentral verteidigen, sondern auch außen. Wann der Defensivmann wieder auflaufen kann, steht noch in den Sternen.

Höwedes war in der Partie gegen den VfB Stuttgart mit seinem Mitspieler Marko Höger zusammengerasselt und sich dabei das Jochbein gleich dreifach gebrochen. Am Montag (23. Januar) wurde er operiert, der Teamarzt Dr. Thorsten Rarreck schätzt, dass er "vier bis sechs Wochen" ausfällt. Die Verletzung des "Knappen"-Kapitäns treibt Manager Horst Heldt die Sorgenfalten ins Gesicht, er deutet trotz der ordentlichen Vorstellung von Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder, der für Höwedes eingewechselt wurde, eine Verpflichtung vor Ende der Wechselfrist Ende Januar an: "Metze hat das sehr gut gemacht. Trotzdem sind wir dort nicht gut besetzt", sagte Heldt.

Prödl: "Es geht mir dreckig"

Noch schlimmer als Höwedes hat es Werder-Verteidiger Prödl erwischt. Kaiserslauterns Angreifer Dorge Kouemaha traf den Österreicher bei einem Klärungsversuch per Fallrückzieher. Nasenbein und Oberkiefer sind gebrochen. "Es geht mir - ehrlich gesagt - dreckig", lässt Prödl auf seiner Homepage verlauten. Der Stürmer hat sich mittlerweile bei Prödl entschuldigt. "Er hat sich sehr über diese Geste gefreut und gesagt, dass er es mir nicht übel nimmt und dass es auch umgekehrt hätte passieren können", sagte der Lauterer.

Prödl steht eine lange Pause bevor. Bitter für Werder, da auch er mit 65 Prozent gewonnener Zweikämpfe eine sehr gute Quote hat. Vor allem in der Luft ist der Österreicher stark. Dort behielt er in sieben von zehn Duellen die Oberhand. Geschäftsführer Klaus Allofs tendiert dazu- ähnlich wie Horst Heldt auf Schalke - Ersatz zu verpflichten: "Ich denke schon, dass wir uns Gedanken machen müssen."

David Schmidt