"Es wäre gut, wenn wir jeden Tag ein paar Zentimeter weiterkommen", hofft SC-Trainer Christian Streich nach der 1:3-Auftaktpleite gegen Leverkusen, auf eine stetige Steigerung seiner Mannschaft
"Es wäre gut, wenn wir jeden Tag ein paar Zentimeter weiterkommen", hofft SC-Trainer Christian Streich nach der 1:3-Auftaktpleite gegen Leverkusen, auf eine stetige Steigerung seiner Mannschaft

Auf Freiburg wartet harte Arbeit

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Leverkusen - Geduld ist gefragt im Breisgau. Der SC Freiburg wird noch einige Zeit brauchen, um wieder in der Bundesliga eine ähnlich gute Rolle spielen zu können wie in der Vorsaison. Das wurde nach den ersten beiden Pflichtspielen der neuen Saison in Pokal und Meisterschaft offensichtlich.

"Wir haben harte Arbeit vor uns"

am vergangenen Wochenende in Leverkusen kam nicht wirklich überraschend. Gegen eine bärenstarke "Werkself" waren die Südbadener chancenloser als es das Ergebnis suggerieren mochte. Panik bricht deshalb in Freiburg noch lange nicht aus. Allen Beteiligten war klar, dass der Sport-Club, der etliche Leistungsträger seiner Erfolgsmannschaft des Vorjahres ersetzen muss, noch Zeit braucht.



"Das Ergebnis in Leverkusen war daher zweitrangig", sagt Freiburgs Trainer Christian Streich. "Es wäre gut, wenn wir jeden Tag ein paar Zentimeter weiterkommen". Auch der Mannschaft ist bewusst, was in den kommenden Tagen und Wochen auf sie zukommt. "Wir haben harte Arbeit vor uns", hat Mike Hanke erkannt.

Der prominenteste Neuzugang der Breisgauer glänzte in Leverkusen mit einem Tor, konnte sich aber angesichts der deutlichen Niederlage über seinen persönlich gelungenen Einstand nicht richtig freuen. "Wir sind erst frisch zusammen, die Vorbereitung war kurz. Wir brauchen noch ein paar Spiele und viele Trainingseinheiten. Dann werden wir auch von Woche zu Woche besser", glaubt der 29 Jahre alte Stürmer.

"Ich gehe nicht von Abstiegskampf aus"



Hanke fügte sich bereits passabel in das Freiburger System ein. Er gibt der jungen Truppe Halt. "Mike ist ein sehr erfahrener Spieler, der uns auf jeden Fall auf den Spielpositionen vorne weiterhilft", sagt Teamkollege Matthias Ginter. "Man kann ihn immer anspielen. Er stellt gut den Körper rein und gewinnt viele Zweikämpfe."

Diese Qualitäten sind nun gefragt. Dass sie in dieser Saison, wie von einigen Experten prophezeit, in Abstiegsgefahr geraten könnte, will Keeper Oliver Baumann nicht glauben. "Ich gehe nicht von Abstiegskampf aus", sagt der in Leverkusen unsicher wirkende Torhüter. Er weiß aber auch: "Das letzte Jahr ist abgehakt. Wir haben jetzt eine Saison mit einer Dreifachbelastung vor uns. Wir werden ruhig bleiben und bauen darauf, dass die Neuen schnell unsere Spielidee, die nicht so einfach ist, verstanden haben."

Abwehr offenbart eklatante Schwächen



Vor allem aber muss die Elf von Christian Streich schnellstens die Defizite abstellen, die in Leverkusen überdeutlich zu erkennen waren. Ausgerechnet die Abwehr, der Mannschaftsteil der keinen gravierenden personellen Aderlass zu verkraften hatte, offenbarte eklatante Schwächen. "Wir müssen enger an die Männer ran, kompakter stehen und die Löcher schließen", fordert Oliver Baumann.

Zum Saisonstart war Leverkusen eine Nummer zu groß. Am kommenden Samstag aber trifft der SC Freiburg auf einen Gegner, mit dem er sich vermeintlich auf Augenhöhe befindet. Der 1. FSV Mainz 05 gastiert an der Dreisam. In der vergangenen Spielzeit gab es zwei Unentschieden in der Bundesliga und einen dramatischen 3:2-Pokalsieg nach Verlängerung. Nicht nur aus diesen Erlebnissen schöpft die Mannschaft Hoffnung.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski