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Sichtbares Unbehagen: Stole Solbakken tut sich nach der zweiten deutlichen Niederlage in Folge schwer mit Erklärungen
Sichtbares Unbehagen: Stole Solbakken tut sich nach der zweiten deutlichen Niederlage in Folge schwer mit Erklärungen

Auf der Suche nach Vertrauen

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Null Punkte, acht Gegentore, letzter Tabellenplatz - der 1. FC Köln steht vor dem Heimspiel gegen Kaiserslautern am Samstag schon mächtig unter Druck. Trainer Stale Solbakken hat aber einen Hoffnungsschimmer ausgemacht.

So richtig über die 1:5-Pleite auf Schalke reden wollte Volker Finke nicht: "Im Tagesgeschäft kommentiert der Trainer die Spieler."

Solbakken: Mea Culpa

Auch über die Situation des FC nach zwei deftigen Pleiten zum Auftakt mochte der Sportdirektor der Kölner nicht sprechen: "Ich finde es zu früh, um die ganz globalen Fragen zu stellen." Eines aber machte Finke dann doch unmissverständlich klar: "Wenn eine Mannschaft so einbricht, ist Kritik berechtigt. Daran werden Trainer und Mannschaft zu arbeiten haben."

Keine Frage: Die zweite klare Niederlage zum Saisonstart, dabei zwei Gegentore in nur zwei Minuten, ein Auseinanderbrechen trotz einer guten ersten Halbzeit - all das hat Spuren hinterlassen. Trainer Stale Solbakken sieht eine seiner vordringlichen Aufgaben in diesen Tagen daher auch darin, seinen Spielern neues Selbstvertrauen zu vermitteln: "Für mich ist es jetzt eine große Herausforderung, die Spieler mental aufzurichten."

Solbakken stellt sich wie schon nach der ersten Niederlage gegen Wolfsburg vor seine Profis. "Die ganze Mannschaft hat nicht gepasst. Dann ist der Trainer schuld, nicht die Spieler. Viele Dinge sind neu für sie", hatte der Norweger vor einer Woche mit Blick auf das neue Spielsystem geäußert. Auch jetzt sagt Solbakken: "Es ist mein Problem, den Spielern das Vertrauen für dieses Konzept auch über 90 Minuten zu geben. Vielleicht ist es ein wenig schwierig, aber ich bin überzeugt von diesem Konzept, an dem wir alle als Mannschaft arbeiten."

Positives hervorheben

Was dem Coach vor dem Spiel gegen Kaiserslautern Mut macht waren die ersten 45 Minuten auf Schalke. "Die Mannschaft versteht das Konzept, das hat man in der ersten Halbzeit gesehen." Auch Finke bewertete diese Halbzeit als "eine gute Antwort auf das, was man gegen Wolfsburg gesehen hat".

In dieser Phase agierte der FC weitgehend kompakt, ließ Schalke kaum einmal gefährlich vor das eigene Tor kommen und erzielte mit einem schnellen Vorstoß sogar die zwischenzeitliche Führung. "Da haben mir einige Sachen gut gefallen, da war auch unser Konterspiel gut", meint Solbalkken, "ich hoffe, dass die Mannschaft auf diese Leistung aufbauen kann."

Dass ein umstrittener Elfmeter den Schalkern den Ausgleich beschert und den FC auf die Verliererstraße führte, mochte der Coach nicht als Argument für die Niederlage gelten lassen. "Vielleicht war es keine richtig gute Entscheidung des Schiedsrichters. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir selbst nicht so viele gute Entscheidungen getroffen", kommentierte der Norweger lächelnd.

Spieler geben Rückendeckung

Für Solbakken war die Reihe an eigenen Fehlern allerdings eine Frage der mentalen Stärke, nicht des richtigen Spielsystems. "Wir haben uns unserem Schicksal ergeben. Nach dem Doppelschlag war der Kopf nicht mehr dabei. Da ist die Mannschaft psychisch zusammengebrochen."

Zweifel am veränderten Konzept, das der Norweger mit seinem 4-4-2-System umzusetzen versucht, wollen auch die Spieler nicht aufkommen lassen. "Wir sind von der Sache überzeugt, und wir stehen voll dahinter", macht Sascha Riether vor dem Duell gegen Kaiserslautern deutlich, gegen das Köln seit 1989 in der Bundesliga nicht mehr gewonnen hat. Christian Eichner bittet zugleich um Geduld: "Es braucht sicherlich noch Zeit, bis das neue System greift."

Bis Samstag wird es also nun vor allem darauf ankommen, das Vertrauen in die eigenen Stärken wieder zu finden. Helfen könnte dabei auch die Rückkehr einiger etablierter Spieler. Zumindest Milivoje Novakovic ist nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzfähig.

Dietmar Nolte