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Marvin Compper (l.) feierte im November 2008 sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft
Marvin Compper (l.) feierte im November 2008 sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft

Auf der Suche nach Selbstvertrauen

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Sieben Spiele ohne Sieg, aber von Resignation ist 1899 Hoffenheim weit entfernt. "Wir wissen, was die Jungs können. Was wir brauchen, ist mentale Stabilität", gibt Manager Jan Schindelmeiser die Richtung vor - und setzt auf ein Erfolgserlebnis am Samstag gegen Hannover.

An einem wollte Schindelmeiser in diesen Tagen gar keinen Zweifel aufkommen lassen: "Fundamentalkritik macht keinen Sinn!" Manager und Trainer stellen sich vielmehr vor die Mannschaft, die zuletzt vier Mal in Folge verloren hat. "Wir vertrauen unseren Spielern. Sie sind gut, aber sie spielen im Moment nicht gut", meint Schindelmeiser.

"Die letzten Wochen haben Spuren hinterlassen"

Das soll sich bald wieder ändern - möglichst schon am Samstag im Heimspiel gegen die ebenfalls schwächelnde Elf von Hannover 96. In der Rückrunden-Tabelle rangieren beide Teams am Ende. "Wir spielen jetzt gegen ein paar Gegner, die nicht so hoch einzuschätzen sind wie zuletzt Bayern, Leverkusen oder Schalke. Das kommt uns zurzeit sicher entgegen", glaubt der Manager.

Denn was der Hoffenheimer Mannschaft fehlt, ist vor allem Selbstvertrauen. Die angeschlagene Psyche sei derzeit das größte Problem, meint auch Schindelmeiser: "Die letzten Wochen haben Spuren hinterlassen. Es fällt der Mannschaft schwer zu zeigen, was sie kann."

Die Verunsicherung auf dem Platz ist nicht zu übersehen. Die Kraichgauer sind auf der Suche nach der Souveränität und dem Offensivzauber, der sie lange Zeit ausgezeichnet hat. Eine hohe Fehlpassquote auch zuletzt bei der Niederlage auf Schalke zeugt von dieser Verunsicherung. "Wir sind hungrig und wir nehmen uns viel vor. Aber ohne Selbstvertrauen gelingen dir auch einfache Sachen wie kurze Pässe nicht gut", beklagt Per Nilsson.

Vorne erfolglos, hinten anfällig

Ebenfalls ein Indiz und zugleich eine Ursache für das fehlende Vertrauen in die eigene Stärke: 1899 schießt keine Tore mehr. In den drei Partien dieses Jahres erzielte Hoffenheim keinen einzigen Treffer, traf zuvor auch in den drei Spielen im Dezember nur zwei Mal per Freistoß und Foulelfmeter - nicht aber aus dem Spiel heraus.

Im Gegenzug kassierte die Mannschaft insgesamt elf Tore. "Vorne bekommen wir die Bälle zurzeit nicht hinein und hinten schaffen wir es nicht, die Null zu halten", ärgert sich Andreas Ibertsberger.

Aber auch der Österreicher ist überzeugt, "dass wir wissen, dass wir Fußballspielen können. Wir müssen jetzt einfach mal ausblenden, dass wir mehrere Spiele verloren haben."

Obasi und Vorsah wieder zurück

Dabei helfen sollen Hoffenheim unter anderem zwei Spieler, die zuletzt weit entfernt von Hoffenheim ihre Fußballschuhe geschnürt haben. Nach ihrem Einsatz beim Afrika Cup zählen Chinedu Obasi und Isaac Vorsah am Samstag gegen Hannover wieder zum Kader - und werden von der Mannschaft mit offenen Armen empfangen. "Sie werden uns weiterbringen. Gerade auch, weil sie beim Afrika Cup mit ihren Teams weit gekommen sind und so eine Menge Selbstvertrauen getankt haben", ist Per Nilsson überzeugt.

Mit den beiden Afrikanern, dazu mit dem genesenen Maicosuel (Bänderiss) und Josip Simunic ergeben sich für Ralf Rangnick wieder neue Möglichkeiten, personell Einfluss zu nehmen. Auch die fehlenden Alternativen waren zuletzt ein Problem, meint Jan Schindelmeiser: "Wenn alle Spieler da sind und fit sind, haben wir genug Substanz, um in der Bundesliga eine gute Rolle zu spielen."

Das will 1899 am liebsten schon am Samstag gegen Hannover unter Beweis stellen. "Ein Sieg ins diesem Spiel", ist Per Nilsson überzeugt, "kann uns ganz schnell weiterbringen."

Dietmar Nolte