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Michael Oennings Team kassierte die meisten Gegentore und ließ die meisten gegnerischen Torschüsse zu
Michael Oennings Team kassierte die meisten Gegentore und ließ die meisten gegnerischen Torschüsse zu

Auf der Suche nach Lösungen

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München - Ratlos stapften die HSV-Profis aus der Kabine Richtung Mannschaftsbus. Nur wenige Spieler stellten sich nach dem 0:5-Debakel in der Allianz Arena den Fragen der Medienvertreter.

"So hoch darf man bei den Bayern mit Sicherheit nicht verlieren. Vor allem hatten sie noch zahlreiche Chancen", ärgerte sich David Jarolim. Dabei hätte gerade die "Rothosen" gewarnt sein müssen. Beim letzten Duell in München im März hatten sie mit einem 0:6 im Gepäck die Heimreise antreten müssen.

Das Team setzte die Vorgaben von Trainer Michael Oenning, der den Auftritt "erschreckend" fand, in keiner Phase der Partie um. "Wir waren zu ängstlich, aber ich weiß gar nicht warum", sagte Jarolim und blickte skeptisch auf die nächsten Wochen: "So kann man keinen Gegner schlagen. Es brennt schon der Baum."

Arnesen wirbt um Geduld

Die Hamburger Abwehr war der Münchner Offensive hoffnungslos unterlegen. Immer wieder klafften große Lücken - auf den Außenbahnen und in der Zentrale.

Mit Michael Mancienne und Jeffrey Bruma bildeten zwei junge Neuzugänge die Innenverteidigung. Sportdirektor Frank Arnesen wirbt um Geduld: "Man kann nicht erwarten, dass sie gleich zu Leistungsträgern werden."

"Kann Angst und Schrecken verbreiten"

Weil der Däne aber um die gefährliche Situation weiß, wurde er am Mittwoch noch einmal auf dem Transfermarkt tätig. Slobodan Rajkovic wechselte ebenfalls vom FC Chelsea an die Elbe und soll die Defensive stabilisieren.

"Er ist ein unbequemer Gegenspieler, der im richtigen Moment auch mal dazwischen haut. Er ist einer, der auch mal Angst und Schrecken verbreiten kann. Er bringt eine Qualität mit, die wir so noch nicht im Kader haben und die wir auch brauchen", sagt Oenning über den Serben. Eigenschaften, die in München definitiv fehlten.

Baustelle im defensiven Mittelfeld

Ein weiteres Manko: die Besetzung im defensiven Mittelfeld. Hier ist Oenning offensichtlich noch auf der Suche nach der Idealbesetzung, die die Mannschaftsteile optimal verbindet und das Spiel ankurbelt.

In der dritten Bundesliga-Partie agierte der HSV mit der dritten Formation. Nach Gojko Kacar und Tomas Rincon (beim 1:3 in Dortmund) versuchte sich Heiko Westermann alleine als "Sechser" (beim 2:2 gegen Hertha BSC). Bei den Bayern sollten es Westermann und Jarolim gemeinsam richten.

"Müssen eine Reaktion zeigen"

"Wie lange der Umbruch dauert, weiß ich nicht", bekannte Oenning. Arnesen gibt ihm zwar Zeit ("Ich habe Vertrauen in Michael Oenning, das habe ich immer gesagt und das sage ich immer noch."), aber alle beim Bundesliga-"Dino" wissen, dass es jetzt schleunigst positive Ergebnisse braucht.

Der HSV steht mit einem Punkt und 3:10 Toren auf dem 17. Tabellenplatz. Da ist der 1. FC Köln (1 Zähler, 2:9 Tore) als Schlusslicht hoffentlich genau der passende Gegner.

"Wenn man nach drei Spielen nur einen Punkt hat, braucht man nicht viel zu sagen", will Jarolim lieber Taten sprechen lassen.

So sieht es auch Arnesen: "Die Fans müssen sehen, dass wir etwas tun. Wir müssen eine Reaktion zeigen." Zur Beruhigung der Lage hilft wohl erstmal nur ein Heimsieg gegen die kriselnden "Geißböcke".

Tim Tonner