Der FC Bayern holte beim Sieg in Wolfsburg seinen fünften "Dreier" in der Rückrunde
Der FC Bayern holte beim Sieg in Wolfsburg seinen fünften "Dreier" in der Rückrunde

Auf der Jagd nach Rekorden

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Wolfsburg - Mit dem feierte der FC Bayern München am fünften Spieltag der Rückrunde den fünften Sieg ohne Gegentreffer - 15 Punkte, 13:0 Tore, so die Rekordbilanz nach der Winterpause.

Und diese Serie kann an den kommenden Spieltagen noch ausgebaut werden. Für den FC Bayern nicht die einzige Bestleistung: Im 50. Jubiläumsjahr der Bundesliga schickt sich der Rekordmeister an, Geschichte zu schreiben.

Vier Rekorde bereits in der Vorrunde

Vier Rekorde standen bereits zur Winterpause zu Buche: Acht Siege in Folge zum Auftakt sind in der Liga-Historie ebenso einmalig wie die ersten fünf Auswärts-Partien einer Spielzeit ohne Gegentreffer und die Sicherung der Herbstmeisterschaft so früh wie nie zuvor. Bereits am 14. Spieltag stand dieser inoffizielle Titel fest.

Die Defensiv-Bestleistung von nur sieben Gegentreffern vor der Winterpause müssen sich die Münchner mit dem VfB Stuttgart teilen, der 2003/04 in der Abwehr ebenso stabil stand. Noch sieben Siege fehlen zur eigenen Bestleistung von 25 Saisonsiegen von 1972/73 und Borussia Dortmund im Meister-Jahr 2011/12.

Wichtig ist Anhängern und Spielern eine Bestleistung, die Konkurrent Dortmund in der vergangenen Spielzeit aufgestellt hat - mehr als 81 Punkte hat noch nie ein Team in einer Saison eingefahren. Selbst im Jahr 1991/92, als die Liga wegen der Vereinigung mit der DDR-Oberliga auf 20 Klubs aufgestockt war, erzielte Meister VfB Stuttgart "nur" 73 Punkte (auf Drei-Punkte-Wertung umgerechnet).

Behalten Müller und Co. Ihren Rekord?

101 Mal trafen die Bayern 1971/72 ins Netz - eine Trefferquote von fast drei pro Spiel (2,97; die Red.). 57 Mal netzten Top-Torschütze Mario Mandzukic und Co. Bisher ein. Das sind 2,59 pro Spiel. Die beste Tor-Differenz mit plus 64 halten ebenfalls die Bayern selbst - aufgestellt 1972/73. Aktuell haben sie 57 Mal mehr ins gegnerische Gehäuse getroffen, als dass Keeper Manuel Neuer den Ball aus seinem Netz holen musste.

Hier kündigt sich ein Rekord für die Ewigkeit an. Fünf Spieler aus dem Meister-Jahr 2008, als die Süddeutschen mit nur 21 Gegentreffern Geschichte schrieben, gehören noch zum aktuellen Kader. Auch dieser Rekord dürfte Geschichte werden, da die Bayern nach sieben Gegentreffern in 22 Spielen (Quote 0,32 Gegentore pro Spiel) in den abschließenden zwölf Partien kaum 14 Tore (Quote 1,67) zulassen werden.

43 Mal traf Werder Bremen im Meister-Jahr 2006/07 in der Fremde (1,27 Treffer pro Spiel). Der FC Bayern traf in der aktuellen Saison in gegnerischen Stadien bisher 27 Mal (1,23 Treffer). Angesichts schwerer Auswärts-Partien wie in Dortmund und Leverkusen dürfte diese Marke nur schwer zu erreichen sein..

Zwei neue Auswärtsrekorde für den FCB

Besser sieht's bei kassierten Teffern auf Reisen aus. Nur zehn Mal konnten die Gastgeber Bremens Defensive 1987/88 knacken. Bayern kassierte in elf Spielen in der Fremde gerade mal ein Tor. Mit elf Siegen in der Fremde teilen sich Bremen (2004/05), Leverkusen (2010/11), Dortmund (2010/11 und 2011/12) gleich drei Clubs eine Bestleistung. Bayern hat bereits von elf Auswärts-Partien zehn gewonnen und für zwei Siege zum alleinigen Rekordhalter noch sechs Versuche.

Einen Rekord können die Bayern nur einstellen: 17 Mal blieb die Vorgänger-Mannschaft von 1986/87 in allen Auswärtsspielen unbesiegt. Doch für Manuel Neuer ist sowieso "nur die Deutsche Meisterschaft ist wichtig. Ich will Meister werden. Alles andere interessiert mich nicht", sagte der 26-Jährige gegenüber von bundesliga.de. Allerdings gibt auch der Nationalkeeper angesichts des Riesenvorsprung zu, dass für die Spieler die möglichen Rekorde "auf jeden Fall eine Motavation" seien.

Champions League "eine andere Liga"

Aktuell aber gelte es, sich auf die Champions League zu konzentrieren. "Das ist eine ganz andere Liga", warnt Philipp Lahm vor dem Spiel bei Arsenal London vor Überheblichkeit. "Wir haben noch nichts erreicht." Dafür sei das Spiel in Wolfsburg sehr hilfreich gewesen. "Es war schön, mal wieder ein 1:0 verteidigen zu müssen", freute sich Thomas Müller nach dem Spiel darüber, mal wieder gefordert worden zu sein.

Für Jupp Heynckes ein durchaus positiver Aspekt: "Das Spiel war sehr wertvoll mit Blick auf die Champions League. Besser als so ein leichtes Spiel wie letzte Woche beim 4:0" (gegen Schalke; die Red.), schließt der Trainer Leichtsinn und Überheblichkeit gegen Arsenal aus.

Immerhin will der dreimalige Vize der vergangenen Saison beim Wiedersehen mit Lukas Podolski den Einzug ins Viertelfinale der "Königsklasse" klarmachen und sich damit die Chance aufs Triple mit Meisterschaft, Pokal- und Champions-League-Sieg erhalten. Es wäre ein weiterer Rekord in der erfolgreichen Aera des FC Bayern München. Das ist noch keinem deutschen Club gelungen.

Aus Wolfsburg berichtet Jürgen Blöhs