Tamas Hajnal kam vom Karlsruher SC
Tamas Hajnal kam vom Karlsruher SC

Auf den BVB wartet ein "Hexenkessel"

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Der Pokal-Wettbewerb hat seine eigenen Gesetze, aber feste Regeln. Und so bezieht er seinen Reiz auch daraus, dass in der ersten Hauptrunde stets "David" gegen "Goliath" antritt.

"Goliath" ist dabei immer Favorit, "David" zieht indes einen gewissen Vorteil daraus, eine unbekannte Größe darzustellen. Das Überraschungsmoment liegt beim Amateur-Verein. Häufig, aber nicht immer...

Kehl sieht "klaren Vorteil"

Der Viertligist Rot-Weiss Essen ist für die Bundesliga-Profis von Borussia Dortmund jedoch kein unbeschriebenes Blatt. Denn am Samstag (ab 15:15 Uhr im Konferenz-Live-Ticker) kreuzen sich die Wege beider Teams bereits zum dritten Mal innerhalb von nur fünf Wochen.

In 140 Spielminuten (2x25 beim "Hallelujah-Cup" in Wattenscheid sowie 90 bei einem Benefizspiel) erzielten die "Schwarzgelben" nur einen einzigen Treffer und wissen nach einem 0:0 und einem 1:0-Erfolg um die Klasse der Rot-Weissen, gerade in der Defensive.

"Ich sehe es als klaren Vorteil an, dass wir schon zwei Mal gegen Essen gespielt haben. Wir wissen, was sportlich auf uns zukommt", betont Mannschaftskapitän Sebastian Kehl.

Favoritenbürde beim BVB

Zudem verweist er auf die "besondere Atmosphäre an der Hafenstraße. Uns erwartet ein Hexenkessel". Tamas Hajnal bestätigt: "Wir wissen, dass wir sehr gut vorbereitet sein müssen, um keine böse Überraschung zu erleben."

Als "gut vorbereitet" sieht Jürgen Klopp seine Mannschaft jedenfalls an. "Wir freuen uns, dass es jetzt endlich los geht", sagt der Cheftrainer vor dem ersten Pflichtspiel und mahnt: "Aufgrund der Ligenkonstellation sind wir klarer Favorit. Aber daraus erwächst nicht automatisch ein Vorteil."

Klopp stören die "Personalproblemchen" nicht

Die Personalsituation des BVB sieht allerdings nicht gerade rosig aus. Während der Gastgeber in Bestbesetzung antreten kann, drückt bei der Borussia der Schuh bei der Besetzung der rechten Abwehr- und Mittelfeldseite. Klopp muss fünf Spieler ersetzen. "Die Verletzungsproblemchen nehmen uns die freie Wahl", sagt der Trainer, "aber wir verfügen über genügend gute und fitte Spieler."

Während das Fehlen von Alexander Frei im Angriff durch Mladen Petric, Nelson Valdez und Diego Klimowicz personell problemlos kompensiert werden kann, muss der Coach bei der Besetzung der rechten Abwehr- und Mittelfeldseite improvisieren. Patrick Owomoyela hat sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und steht ebenso wenig zur Verfügung wie Jakub "Kuba" Blaszczykowski, der wegen einer Gelb-Roten-Karte aus dem Pokalfinale eine Partie aussetzen muss.

Magere Pokal-Historie

Auch wenn die großen Jahre von RWE mittlerweile ein halbes Jahrhundert zurückliegen (Pokalsieger 1953, Deutscher Meister 1955 mit dem großen Helmut Rahn) begegnet Klopp dem Viertligisten mit "allergrößtem Respekt".

Denn "für Essen ist es das Spiel des Lebens. Jeder in Dortmund weiß, welch positive Wirkung der Pokal hat". Da kann ein Außenseiter schnell über sich hinauswachsen.

Trotz der großen Tradition dieses Ruhrgebiets-Derbys trafen beide Clubs im DFB-Pokal zuvor übrigens erst ein Mal aufeinander: In der ersten Hauptrunde der Saison 1982/83 siegte der BVB an der Hafenstraße mit 3:1.