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Timm Klose (v. gegen Lukasz Piszczek) legte gegen den BVB 10,8 Kilometer Laufstrecke zurück
Timm Klose (v. gegen Lukasz Piszczek) legte gegen den BVB 10,8 Kilometer Laufstrecke zurück

Auf Augenhöhe

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Dortmund - Wer dem Deutschen Meister über weite Strecken Paroli bietet, dem muss nicht bange sein. Entsprechend selbstbewusst geht der 1. FC Nürnberg seine nächsten Aufgaben an. "Man hat gesehen, dass wir Qualität haben", ist Jens Hegeler überzeugt.

Irgendwie wussten die Nürnberger Spieler nicht so recht, ob sie lachen oder weinen sollten. 0:2 beim BVB, keine Punkte, keine Tore, zweites Spiel ohne Sieg. Das waren die nackten und wenig erbaulichen Zahlen auf Seiten des "Clubs".

"Dortmund hatte keine Lösung für unsere Spielweise"

Aber es gab eben auch die andere Seite. Ein Spiel gegen den Meister, das über weite Strecken auf Augenhöhe stattfand. Eine kompakte Nürnberger Defensive, die dank einer konzentrieren Leistung und guter Organisation erst in der 39. Minute zum ersten Mal überhaupt einen Torschuss für den Gegner zuließ - und das in dessen eigenem Stadion. "Wir haben sehr gut gekämpft. Dortmund hatte keine Lösung für unsere Spielweise", stellte Kapitän Timmy Simons zufrieden fest.

Und der "Club" setzte Nadelstiche und erspielte sich selbst einige gute Chancen gegen eine Dortmunder Abwehr, die gemeinhin als Bollwerk gilt. Satte zwölf Torschüsse, dazu fünf Ecken verbuchte die Statistik nach 90 Minuten - das hat im Signal Iduna Park lange keine Mannschaft mehr geschafft. Und hätte Hegeler in der 39. Minute mit seinem Lupfer Weidenfeller überwunden und die Franken in Führung gebracht - wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre.

Nächster Gegner Augsburg

Kein Wunder, dass sich gerade der 23-Jährige besonders ärgerte. "Wir hätten mehr holen können in Dortmund. Aber wenn man seine Chancen nicht nutzt, dann nimmt man eben nichts mit", übte sich Hegeler in Selbstkritik. Philipp Wollscheid sah s ähnlich: "Jeder hat sich aufgerieben, aber die letzte Konsequenz hat uns gefehlt." Ganz so kritisch wollte der Kapitän das allerdings nicht stehen lassen. "Wir kreieren Chancen - das ist das Wichtigste", machte Simons klar.

Darauf will Nürnberg aufbauen, wenn am nächsten Samstag gegen Aufsteiger Augsburg nach zwei Niederlagen wieder ein Sieg her soll. "Wir wollen die Leistung mit ins Augsburg-Spiel nehmen und einen Heimsieg einfahren", gibt Dieter Hecking die Richtung vor. "Das Einzige, das wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben."

Starkes Debüt von Rakovsky

Trotz eines "Riesenkompliments" ihres Trainers wissen die Spieler, woran man noch intensiver feilen muss. "Gegen Augsburg müssen wir noch zielstrebiger und konsequenter nach vorne spielen", fordert Hegeler. Für Simons ist es wichtig, "dass der letzte Pass noch genauer kommt".

Um eines scheinen sich die Nürnberger dagegen keine Sorgen machen zu müssen - um die Besetzung ihrer Torhüter-Position. Nach der Operation von Kapitän Raphael Schäfer, der bis zu drei Monate ausfällt, konnte der erst 18-jährige Patrick Rakovsky bei seinem Bundesliga-Debüt auf ganzer Linie überzeugen und bewies Nervenstärke.

"Wir werde keinen neuen Keeper verpflichten"

Für Philipp Wollscheid hat er "toll gespielt", für Timmy Simons war er "mit der gelben Wand im Rücken überragend". Für Rakovsky selbst war es nach eigener Aussage "ein Traum, in der Bundesliga vor 80000 Fans zu spielen".

Und dieser Traum soll in den nächsten Spielen weitergehen, machte Sportvorstand Martin Bader klar: "Wir wissen, dass Patrick seinen Manns stehen kann." Dieter Hecking bestätigte ebenfalls, dass der "Club" auf den Youngster setzt: "Er hat seine Chance genutzt und genießt unser Vertrauen. Wir werde keinen neuen Keeper verpflichten."

Dietmar Nolte