Unter der roten Spiderman-Maske steckt Pierre-Emerick Aubameyang, der BVB-Torschütze zum entscheidenden 2:0
Unter der roten Spiderman-Maske steckt Pierre-Emerick Aubameyang, der BVB-Torschütze zum entscheidenden 2:0

"Spiderman-Maske für meinen Sohn zum Geburtstag"

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Dortmund - Es war das Bild des Abends: Pierre-Emerick Aubameyang zog sich im Supercup nach seinem Treffer gegen den FC Bayern zum 2:0 eine rote Spiderman-Maske übers Gesicht.

Schon in Frankreich der Maskenmann

Auf diesen Moment hatte der schnelle Stürmer aus Gabun inniglich gehofft an diesem ganz besonderen Tag. Und sich deshalb auch genau darauf vorbereitet. Gleich nach seinem herrlichen Kopfball zum 2:0 griff Aubameyang in seinen Stutzen, holte die Maske des Comic-Superhelden heraus und zog sie sich über den Kopf. Und das alles für seinen kleinen Sohn.

Denn Sohnemann Curtis hatte am Tag des Supercups Geburtstag. Und Papa Pierre-Emerick hatte ihm nicht nur ein Tor, sondern auch den ganz besonderen Jubler vorausgesagt. "Das habe ich Curtis zu seinem dritten Geburtstag versprochen. Spiderman ist sein Lieblings-Superheld", erklärte der 25-Jährige nach dem Spiel. Trainer Jürgen Klopp nahm es gelassen: "Solange er mit dem Ding im Stutzen laufen kann und es kein Gelb gibt, darf er das."

Neu war Aubameyangs Spiderman-Einlage indes nicht. Denn in seiner Zeit beim AS Saint-Étienne hatte der gabunische Nationalspieler des Öfteren den Spiderman gemacht - als Hommage an seinen Freund und Teamkollegen Jeremie Janot, einen großen Fan des Spinnenmanns aus den Marvel-Comics. Dieser war 2005 als Torhüter gegen den FC Istre sogar selbst in einem Spiderman-Kostüm aufgelaufen.

Giftgrüne Schuhe mit Kristallen

Als Aubameyang im vergangenen Sommer nach Dortmund kam, hatte er eigentlich erklärt, die Maske künftig im Schrank zu lassen. Curtis´ Ehrentag ließ ihn wohl umdenken. Aber auch neben der Verkleidung von Peter Parker ist der schnelle Stürmer für seine Extravanganz bekannt. In Frankreich etwa trug er zum Aufwärmen einmal giftgrüne Fußballschuhe, bestückt mit mehr als 4.000 kleinen Kristallsteinchen. Mit seiner schrillen Frisur und seinem ausgefallen-flippigen Outfit zieht er ohnehin überall die Blicke auf sich, genauso wie mit seinem bronzefarbenen Lamborghini.

"Mich so zu kleiden, bestimmte Schuhe zu tragen, mich so und nicht anders zu frisieren, ein schnelles Auto zu fahren – das ist einfach meine Art zu leben", sagt Aubameyang im offiziellen Bundesliga-Magazin. "Ich mache das nicht für die Öffentlichkeit oder um Eindruck zu schinden, sondern nur für mich. Das war übrigens auch schon so, als ich noch nicht so im Fokus stand wie im Moment", erklärt er und fügt an: "Aber in Wirklichkeit bin ich anders, als es den Anschein hat. Für mich ist und bleibt das Wichtigste, als Fußballer in Erscheinung zu treten."

Beim BVB-Debüt gleich ein Dreierpack

Sportlich hat der Rechtsfuß beim BVB schon in der vergangenen Saison beeindruckt. Mit dem Prädikat von 19 Toren in der Saison 2012/13 für Saint-Étienne gekommen, traf er gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel beim 4:0-Sieg beim FC Augsburg dreimal. Er war damit der erste Bundesliga-Spieler und –Torschütze aus Gabun und gleichzeitig der erste Borusse, der bei seinem Debüt einen Dreierpack schnüren konnte. Am Ende der Saison standen immerhin 13 Tore auf seinem Konto.: "Auba ist vor dem Tor eine Waffe", lobt ihn deshalb auch Coach Klopp. "Er kann jederzeit ein Tor schießen. Das ist eine hohe Qualität, die in dieser Form nicht sehr viele Spieler mitbringen."

Geerbt hat Pierre-Emerick sein Talent übrigens von Vater Pierre, der früher ebenfalls Fußballprofi unter anderem in Frankreich und Italien war. Und auch seine beiden älteren Brüder William-Fils und Catilina sind Profis. Beide waren wie ihr berühmter Bruder in der Nachwuchsakademie des AC Mailand und spielen heute nach verschiedenen Stationen in Euroba beim FC Sapins in Gabun.

Tobias Schild